Bitte bleibe bei mir

1.4K 53 10
                                    

Ich wollte so gern auf den Stopknopf drücken- Wollte von dem fahrenden Zug abspringen, aber es gab einfach kein Halt. Mir schien es wie als würde ich in jeder kommenden Sekunde gegen eine Wand aus puren Stahl krachen. Ich fürchtete mich vor dem was nach diesem Kuss kommen würde.

Was kam danach?

Was passierte wenn man sich küsste? Was bedeutete das- Für Julien- Für mich? Wieso hatte er das gemacht?

Auf meine Fragen würde ich wohl niemals eine Antwort bekommen, auf solche Fragen antwortete man nicht. Juliens Atem bestrich meine Lippen, die ich viel deutlicher spürte als zu vor. Behutsam, nein- Liebevoll strich er mir einige lose Haarsträhnen über die Schulter. Seine große Hand ließ er in meiner Nackenbeuge verweilen, während er sich von mir löste, jedoch keinen Schritt zurück trat. Mir wurde heiß und kalt... Es war so seltsam, obwohl ich diesen Kuss nicht wollte und ich nichts mit Jus Nähe anfangen konnte, schien es fast so wie als wollte ich nicht das er mich losließ. Vermutlich aus Angst ich würde einfach zusammensacken... oder erwartete ich doch mehr?

Nein, die Liebe war nichts für mich. War sie nie gewesen und wird sie auch nie sein. Sie brachte nur Chaos und Schmerzen.. Nichts hielt für die Ewigkeit und ich wusste das Jungs es hassten sich mit unerfahrenen Mädchen einzulassen. Das machte ihnen doch nur Arbeit und die brauchten sie nicht. Da holten sie sich lieber eine schnelle Nummer... Julien war doch nicht anders. Was wollte er mit so einem Mädchen wie mir? Ich war viel zu kompliziert und von Beziehung hatte ich keinerlei Ahnung und auch nicht von diesen ganzen Dingen.. Ich wollte gar nicht daran denken. Allein ein kurzer spielerische Gedanke ließ meine Wangen feuerrot glühen.

"I-ich weiß du hast es nicht so mit Worten.. aber lass mich hier nicht so stehen", murmelte Julien und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt vermuten, dass es ihm Leid tat mich so überfahren zu haben. Doch selbst wenn es so war, darauf konnte ich beim besten Willen keine Rücksicht nehmen.. Er durfte mich gern zutexten und er durfte mich gern hinziehen wo er wollte, aber er durfte mich nicht einfach so küssen!

"W-was willst du von mir hören", kam es erbost von mir und ich kämpfte gegen die Betäubung an die er verbreitete, wo er mich auch berührte. "Julien.. du hast mich geküsst! Geküsst... Weißt du, dass das mein.. Also ich meine.. Du kannst mich nicht einfach-"

Schon wieder- Seine warmen, weichen Lippen schmiegten sich an den meinigen und die wenigen Zenitmeter die ich mir gerade erkämpft hatte, machte er mit einer einzigen Bewegung wieder zu nichte. Ich wusste nicht wohin mein Herz sprang, ich spürte es nur deutlich rumpeln.

Sofort schob ich meine Arme hoch und löste damit den Kuss. Meine hellen Augen blickte auf den Jungen mit den asiatischen Wurzeln und ich konnte meinen Mund vor Schock gar nicht mehr schließen. "Bist du von allen guten Geistern verlassen! Was wird das wenn's fertig wird?! Hast du dir mal überlegt das ich das vielleicht gar nicht wi- will... Hör endlich auf- damit! Ju- Julien!"

Wieder und wieder angelte er nach meinen Lippen, wie als wären sie magnetische und mussten immer wieder zusammen geführt werden und bei jedem Kuss den er mir schenkte, beflügelte eine seltsame Vorfreude meinen Körper. Da konnte ich mich noch so sehr wehren, doch dieser junge Mann hatte mich schonungslos überfahren.. Mit seinen Handlungen... Seinen Gefühlen.. Was fühlte Julien eigentlich?! Warum tat er was er tat?!

Juliens POV

Es war wie eine Droge. Auch wenn ich es gewollt hätte und Gott allein wusste, wie sehr ich es wollte.. Konnte ich nicht aufhören. Jetzt wo ich wusste wie ihre Lippen schmeckten, war der Drang sie zu küssen unermesslich groß geworden-  So groß, dass ich für einen Augenblick die Kontrolle verloren hatte.

Ein stechender Schmerz durchzog meine Wange und ich zischte- Verdient hatte ich diese Schelle.. Was mich jedoch nicht daran hinderte für einen Augenblick die Augenbrauen zusammen zu ziehen. Katharina drückte sich gegen meinen Oberkörper, sie versuchte mir zu entkommen und ich wusste nicht recht warum, aber ich konnte sie beim besten Willen nicht loslassen. Mein Körper schien von selbst zu handeln.. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle.

"L-Lass mich los", quiekte es aus meinen Armen und sie begann mit ihren kleinen Fäusten auf meine Schulter zu schlagen. Es schmerzte... aber das wäre nichts im Vergleich zu dem Schmerz den ich empfinden würde, würde sie gehen und ich ahnte, sie würde vermutlich für immer gehen. Das was ich getan habe, war ein viel zu großes No-Go gewesen. Das wusste ich selbst und dennoch, ich hätte es immer und immer wieder getan... Katharina war das Mädchen welches ich küssen wollte- Morgens wenn ich aufwachte und Abends wenn ich zu Bett ging.

"Ich hab keine Lust auf solche Spielchen-"

Noch während sie das sagte, hob ich sie leicht an und ließ mich dann aufs Bett fallen, wobei sie auf meinen Schoss ihren Platz fand. Sooft wir saßen legte ich meinen Kopf in ihre Nackenbeuge. "Ich spiele nicht...", nuschelte ich, betäubt von ihrem wahnsinnig guten Duft der mir nun zum ersten Mal in die Nase stieg. Es war der Duft eines lauen Sommertages.. Es roch nach Blumen und einem frischen Wind.. Unglaublich gutes Parfüm.. Meine braunen Augen schlossen sich und ich lauschte ihrem heftig schlagendem Herzen, wobei ich ihren Körper dicht an dem meinigen wusste. "Ich habe gesagt, ich will das nicht und du..." Sie brach kurz ab, vermutlich suchte sie nach den geeigneten Worten um ihre Anschuldigung zu ende zu führen. "Und du hörst überhaupt nicht zu! Du hättest ja wenigstens fragen können-"

~ Ach hätte ich das?! ~ Mit diesem Gedanken richtete ich mich wieder etwas auf, um in ihr tief in die Augen zu blicken. "Katharina darf ich dich küssen?!" Auch wenn das Zimmer nicht sonderlich hell war, sah ich förmlich das sie rot wie eine Tomate wurde. "S-So meinte ich das nicht.. Ich meinte..Was ich damit sagen wollte war... Also, nein.. Ich denke, dass du.. Ich möchte gern gehen.." Verlegen wandte sie ihren Kopf zur Seite- Sie biss sich auf ihre Unterlippe und starrte auf das Kopfkissen zu meiner rechten.

"Bitte bleib bei mir Katharina" Meine Worte verhallten in dem kleinen Raum, doch sie drangen zu Fye durch und jetzt sah sie kurz in meine Richtung. Tonlos formten ihre Lippen 'Warum' und ich nahm ihre Finger in meine Hände. Vorsichtig fuhr ich mit meinem Zeigefinger über ihre Fingerkuppen, den Blick hielt ich dabei auf meine Hände. "Weil ich dich besser kennen lernen möchte"

---

Ich weiß ein kuuuuu~rzes Kapitel, aber ich bin so derbe müde und der Tag war so stressig und es dient nur als kleines Zwischenfutter ;D

Morgen kann ich hoffentlich mehr bieten <3

Get lucky {Julien Bam - FanFiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt