herşey yalan

18| Es wird ein...

Wir schliefen arm in arm auf der Couch ein...

Wir wurden von einem lauten klingeln geweckt. Diesmal war es weder die Polizei noch ein Brand. Es war der Wecker von meinem Handy. Ich hatte ihn gestellt um rechtzeitig für unseren Frauenarzt Termin aufzustehen. Ferhat war schon wach und bereitete sich vor. Bevor wir die Tür zu unserer Wohnung hinter uns schlossen blickte er nocheinmal traurig zu unserem Hochzeitsfoto aufdem auch sein Vater zu sehen war. Er atmete tief ein und wir liefen los zur Garage. Ferhat fuhr anders als sonst. Er war sehr unkonzentriert. Ich versuchte ihn aufzumuntern. Beim Frauenarzt angekommen gab es erst einen Ultraschall. Lächelnd schaute mich die Ärtztin an. „Ich seh da was das Mama und Papa nicht sehen", sagte sie. Ferhat schreckte auf: „was sehen sie?"  „Ich weiss nicht ob das Mama und Papa schon wissen wollen", fuhr sie fort. Wir nickten beide wie verrückt. Die Ärztin hielt es spannend: „Es ist..", sagte sie, „in erster Linie natürlich gesund" Ferhat atmete wieder tief ein: „sagen sie was es wird" „Ein Junge", sagte sie wie aus der Pistole geschossen, „Ihr hattet Glück das der kleine Mann das schon gezeigt hat" Ferhat war direkt wieder glücklich. Ich auch. „Askim Oğlumuz olcak", (Schatz wir bekommen einen Sohn) schrie Ferhat auf. Ich brachte kein Wort heraus und strahlte. Wir liessen 4 Bilder drucken vom Ultraschall. Das eine hingen wir an unseren Kühlschrank. Das zweite nahm Ferhat wieder in seine Handyhülle. Und das dritte und vierte schenkten wir unseren Mütter. Sie freuten sich genauso auf ihren kleinen Enkel. Am selben Tag gingen wir noch shoppen für unsere Babyshowerparty. Wir kauften blaue Dekoration. Im Supermarkt fand Ferhat einen Gipsabdruck für Schwangere und packte ihn mit ein. Er wollte es am selben Abend noch machen. „Dir ist schon klar das man das am Schluss der Schwangerschaft macht oder?", sagte ich. „Echt?", fragte er. Ich sagte ja. Ferhat wusste noch sehr wenig von Babys. Im Einkaufszentrum lagen Flyer für einen Geburtsvorbereitungs/ Elternkurs. „Guck Ferhat, machen wir das dann wissen wir mehr übers Elternsein.", sagte ich motiviert. Wir meldeten uns übers Internet an. Der erste Kurs war in einer Woche. Die Zeit bis da verging wie im Flug. Ich war frisch in der neunten Woche. Wir liefen in den Raum wo der Kurs stattfand und merkten schon wie Leute über uns tuschelten. Eine Frau fing sogar an uns zu filmen. Daran hatten wir garnicht gedacht. Es gab anscheinend auch werdende Mütter die Ferhat kannten. Ferhats Berühmtheit wurde uns immer wie mehr zum Verhängnis. Die Frau die uns gefilmt hatte löschte das Video vor unseren Augen und wir verliessen den Kurs. Schade das einem so wenig Privatsphäre gelassen wird...