12| der Brand

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Morgens würden wir von einem lauten Alarm geweckt...

Ich fasste wie immer als erstes an meinen Bauch, ich musste mir sichergehen das alles gut mit meinem Baby ist. Als nächstes blickte ich sofort zu Ferhat. Er hielt meine Hand fest und ich seine. Ich schmiss mir ein Fleece-jäckchen drüber und nahm mein Handy und wir verliessen das Zimmer. Alle anderen Gäste standen schon vor dem Hotel. Wir rannten die Treppe runter und gingen zu den andern. Es war kühl. Ich schaute auf mein Handy. „Es ist 6 Uhr", sagte ich Ferhat überrascht. Er checkte sein Handy und fragte: „wollen wir im Auto weiterschlafen?" „Ich will wissen was überhaupt los ist", sagte ich. Er drängelte sich in der Menschenmenge nach vorne zum Hotelbesitzer. Ich lief ihm nach, man wusste nie was er mit seinem krüppligen Englisch anstellt. „Whats happen?", fragte er. Ich musste mein Lachen verkneifen. „There's a fire in the first floor", antwortete er. „Sevda ne dedi?", fragte er. (Sevda was hat er gesagt). „Es brennt im ersten Stock", sagte ich. Ferhat schaute nach oben. „Tamam o zaman (dann) können wir ja ins Zimmer gehen", sagte er. „Sen delirtin mi?", fragte ich. (Bist du dumm geworden?), „du kannst doch nicht wenns brennt ein Stock obendran chillen" „hmm, doğru", sagte er. (hmm, stimmt). Ich suchte in der Tasche meiner Jacke nach dem Autoschlüssel. „Scheisse", sagte ich, „hast du den Schlüssel?" Ferhat schaute in den Hosentaschen seiner Jogginghose. „Hab keine Sekunde daran gedacht", sagte er. Na toll. Wir standen also ohne Auto da. „Gehen wir irgendwo in die Stadt und Frühstücken", schlug ich vor. „Meinst du die Läden haben hier schon offen?", fragte Ferhat. „Was willst du sonst machen? Gehen wir einfach auf gut Glück", antwortete ich. Wir liefen zusammen in die Stadt. Überraschenderweise waren die Läden schon offen. Zum Glück. Wir gingen in ein kleines Bistro. Wie schonmal erwähnt kann ich nicht gross frühstücken also nahm ich nur einen Cookie. Ferhat bestellte etwas grösseres. Als wir beide satt waren und unseren Kaffee ausgetrunken hatten, machten wir uns auf den Weg zurück. Die Feuerwehr konnte zum Glück das Feuer löschen. Wir durften zurück in unser Zimmer gehen. „Wir bleiben hier nicht", sagte Ferhat. „Askim das hätte überall passieren können", sagte ich. „Ja aber es ist jetzt passiert und ich möchte hier nichtmehr bleiben", sagte er. Ich entschied mich nicht zu diskutieren weil wir beide sehr stur waren. Er suchte auf seinem Handy ein Hotel in der Nähe und buchte ein Zimmer. Ich fing an die Koffer zu packen. Ferhat half mir. Mein Handy klingelte auf einmal. Ferhat brachte es mir und als ich auf den Display schaute, sah ich die Nummer meiner Eltern. Sie fragten wie es uns geht und was wir so machen. Ich verschwieg Ihnen den Brand, sie sollten sich keine Sorgen machen. Meine Mutter wollte das ich den Anruf auf Lautsprecher machte damit Ferhat auch mithören konnte was sie zu sagen hat. Das tat ich auch. Was sie wohl zu sagen hatte...

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