herşey yalan

10| „weil es unsere Zeit ist"

Als er sah wer es war drückte er den Anruf erstmal weg...

Ich schaute ihn verwundert an. „Nichts wichtiges", antwortete er bloss. Ich war überrascht. Ferhat lehnte Anrufe normalerweise nie ab. Muss sehr wenig wichtig gewesen sein. „Eeh wie läuft Musik undso?", fragte ich um das Thema zu wechseln. Er lächelte und sagte: „läuft läuft askim"
Warte. Hat er mich gerade auch Askim genannt? Ich wurde rot. Natürlich musste er das wieder merken und lachte bloss und sagte: „du bist meine Frau darf ich dich nicht askim nennen?" Ich sagte bloss: „doch klar einfach", er unterbrach mich: „einfach was?" ich winkte ab und sagte: „ach nicht so wichtig" Er schaute mich misstrauisch an und befahl mir zu sagen was ist. „Erst wenn du sagst wer angerufen hat", zickte ich ihn an. „Söylemem", sagte er. Das bedeutet soviel wie ,ich werds nicht sagen'. „Bende söylemem o zaman", gab ich zurück. (Ich werd's dann auch nicht sagen.) Oh Gott wie stur wir beide waren. Wir lachten einfach los. „War ein Kumpel", sagte er nach einiger Zeit. „Wieso hast du abgelehnt?", fragte ich. Er atmete tief ein und sagte: „weil das unsere Zeit ist" Uuff wie süss ist das bitte? „Was wolltest du sagen?", hackte er nach. „Weisst du", ich zögerte, „biz isteyerek evlenmedik onu söylemek istedim, ist nicht selbstverständlich das du mich askim nennst" (wir haben nicht aus eigenem Willen geheiratet das wollte ich sagen). Er strich meine Haare aus dem Gesicht. „Trotzdem war es die beste Entscheidung meines Lebens", gab er dazu. Ich merkte wie sein Gesicht näher zu meinem kam. „Geht mir genauso", flüsterte ich. Ich legte meine Hand auf sein Gesicht und er strich mir weiterhin die Haare vom Gesicht. Es fehlte noch ein kleines Stück bis zur Berührung unserer Lippen. Schliesslich berührten sich unsere Lippen. Wir küssten uns. Es schien so als wollte er meine Lippen nichtmehr lassen. Es fühlte sich so gut an. So richtig. Plötzlich klopfte es am Fenster und Ferhat liess die Scheiben runter. Ein Polizist bat uns das Areal zu verlassen, da der Starbucks schon geschlossen hatte. Krass wie schnell die Zeit umging. Ferhat startete den Wagen und für den Rest der Fahrt waren wir still und grinsten nur. Dieser Kuss fühlte sich so echt an. Ich konnte ihn nichtmehr aus dem Kopf kriegen. Im Hotel angekommen, würden wir freundlichst empfangen. Als wir endlich im Zimmer waren, schlief ich sofort ein. Am nächsten Morgen lag ich allein im Bett. Das machte mich traurig. Die Tür des Zimmers öffnete sich und ein riesiger Wagen voll essen fuhr rein. Mit dem Wagen stand da Ferhat. Ich raffte mich auf und fiel in seine Arme. „Günaydin"(guten Morgen), sagte er. „Günaydin askim", antwortete ich. Er lächelte. Ich liebte sein Lachen. Ich ass hauptsächlich Obst. Ich war kein Morgenmensch weshalb ich nicht viel zu morgen essen kann. Ferhat hingegen liebte den Morgen. Er war immer vor mir wach. Das Frühstück war für Ferhat eine sehr wichtige Malzeit. Auf dem Wagen lag ein Riesen Strauss Blumen. An ihnen hing ein Zettel. „Für meine Sevda", stand drauf. „Sind die von dir?", fragte ich Ferhat. Er nickte und sagte: „wer sollte Dir ausser mir Blumen schenken?" Er hatte schon recht. Wir verbrachten den restlichen Morgen damit, uns Gedanken zu machen was wir heute Unternehmen werden. Wir kamen auf den Entschluss, dass...