Kapitel 5

872 39 14
                                    

Als ich langsam meine Augen öffnete realisierte ich meine Umgebung. Ich lag auf meinem Schlafplatz in Floras Wohnzimmer.

Das war alles nur ein Traum..

Ich stand langsam auf und schwankte ein wenig. Die Plätze von den anderen waren nicht da. Ich ging in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken. Mein Blick auf die Wanduhr sagte mir, dass es 17 Uhr war.
Wie konnte ich nur so lange schlafen?

Ich suchte im ganzen Haus nach allen doch fand niemanden. Ich nahm dann mein Handy in die Hand, wo sie mir bereits geschrieben hatten.

'Hey süsse wir sind in der Stadt, falls du nach und suchst. Leylan hatte gesagt, dass du die ganze Nacht wach warst deshalb wollten wir dich nicht wecken. Wir sind um 18:30 Uhr im Studio, falls du zu uns kommen willst.' schrieb Fatima.

'Komme ins Studio. Bis gleich.' schrieb ich und ging zu meinem Koffer, wo ich mir etwas zum anziehen raussuchte.
Anschliessend ging ich ins Bad putzte mir die Zähne wusch mein Gesicht und zog mich dort auch schnell um.

Als ich fertig war machte ich mich mit der Bahn auf den Weg ins Studio, wo ich einfach so lange nicht mehr war.

Beim Studio angekommen war es 17:50 Uhr. Ich ging rein und direkt hoch. Dieser Ort war mir so fremd geworden. Ich war früher ständig hier und ich weiß nicht woran das lag, dass ich nicht mehr hergekommen bin aber ich hätte es tun sollen. Hier hatte ich so einiges erlebt. Zum Beispiel Ensar kennengelernt. Ensar...

„Hey du." riss mich eine männliche Stimme aus den Gedanken. Ich drehte mich in die Richtung der Stimme und sah Ali, den ich auch unfassbar lange nicht mehr gesehen hatte. Ich weiß nicht einmal wieso. Seine Gang war immer da und wo seine Gang war , war doch auch er aber irgendwie war er dann einfach irgendwann weg.
„Hey." sagte ich knapp.
„Was machst du hier?" fragte er.
„Ich warte auf den rest sie wollen gleich herkommen. Was machst du hier so?" fragte ich.
„Nen Song aufnehmen." sagte er. Früher hatte er mich auch irgendwie immer beschäftigt. Er war still er war anders. Es schien ständig so als würde ihn etwas innerlich zerfressen. Es hat sich auch nicht geändert. Wenn ich nur wissen könnte was in seinem Kopf abgeht.
„Allein?" fragte ich dann.
„Ja es ist ein persönlicher Song, den ich für mich einfach aufnehme." sagte er und schaut auf den Boden.
„Oh dann kann ich wohl nicht mithören." lachte ich etwas auf um die Stimmung zu lockern.
„Nein komm einfach mit." sagte er und ging in den Aufnahmeraum. Ich folgte ihm.

Schweigend bereitete er sich vor und ging in den kleinen Raum mit dem Mikro. Ich sass draussen auf einem Stuhl und setzte die Kopfhörer auf, wie er. Er sagte mir, was für Knöpfe ich drücken soll, damit die Aufnahme beginnt. Als ich all dies tat erklang auch schon die Melodie.

„Drei Jahre Knast für den Fahrer, sie warten auf die Lieferung
Fahren rum von Sonntag bis Sonntag im silbernen Renault (jaja)
Geben Gas, exzessiv, Leben schnell und sterben jung
Gib mir Gras, Hennessy, kille die Erinnerung" rappte er mit einer Brüchigen Stimme. Nach dem Letzten Wort stoppte er selbst und ich schaltete die Melodie aus. Er legte seinen Kopf in den Nacken und dann schaute er zu mir. Ich sah die Tränen in seinen Augen. Es tat mir schon weh in so zu sehen. Ich legte die Kopfhörer ab und ging zu ihm.

„Was ist los?" fragte ich ihn und er schnaubte auf.
„Nichts egal lass uns weiter machen." sagte er und spielte am Mikro rum.
„Nein so doch nicht. Manchmal hilft es einfach über das zu Reden was einen Bedrückt. Ali immer wenn ich dich gesehen hab warst du in deiner Welt in deinen Gedanken vertieft und schienst immer so als würde dich etwas bedrücken. Aus den Worten die du gerade versucht hast zu Rappen kann ich mir irgendwie denken es ist dein ganzes Leben. Öffne dich. Für diesen Moment. Einfach um etwas klarer denken zu können und eine Last von dir zu haben. Niemand wird je was erfahren. Ich werde es hier nach auch niemals ansprechen ausser du tust es von dir. Aber lass endlich eine last runter." sagte ich. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand. Dann klopfte er neben sich und deutete darauf mich auch zu setzen.

Du bist mein lang ersehnter Engel 2 - Eno FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt