2. "Aria, Göttin der Alpträume"

2.1K 104 7
                                    

Vor mir ertönte ein lauter Knall. Erschrocken riss ich meinen Blick nach oben und erschrak als ein oberes Stück des Hochhauses abbrach und auf die Menschenmasse, die sich panisch auf den New Yorker Straßen versammelten, zu fiel. Es geschah wie in Zeitlupe.
,,Nein!", schrie ich heiser, doch niemand schien mich zu hören. Mein Herz hämmerte.
Chitauri sausten auf ihren Geleiten durch die Luft.
Angstschreie, Schluchzen.
Ich wollte meine Arme heben, den hinunter fallenden Teil des Gebäudes auffangen, mithilfe meiner Telekinese, doch es ging nicht.
Ich konnte meine Arme nicht bewegen.
Ich konnte mich gar nicht bewegen. Als wäre ich festgefroren. Also versuchte ich weiter zu schreien -die Menschen zu warnen.
Erfolglos.
Der Steinbrocken des Hauses rasten wie Kometen auf die Menschen hinab.
Als sie die Zivilisten unter sich vergruben,
wurde mir schwarz vor den Augen.

Schweratmend schrak ich aus dem Schlaf. Ich zitterte. Um mich herum leuchteten die goldenen Wände und der teuer wirkende Marmorboden glänzte im prallem Licht der Sonne.
Als ich realisierte, wo ich war, ließ ich mich erleichtert zurück ins Kissen sinken.
,,Schlecht geschlafen?"
Mit einem Kreischen fiel ich vom Bett. Mein Po landete glücklicherweise auf dem weichen Teppich, der ums Bett ausgelegt worden war, und nicht auf dem harten Boden.
Die unbekannte Stimme lachte vergnügt auf. Schnaubend rappelte ich mich auf und blickte zu dem Fremden. Er hatte ein ovales Gesicht mit einem seltsamen Bart in goldblonder Haarfarbe, sowie eine kurze Frisur. Die Augen waren blau und seiner Rüstung nach zu urteilen, war er zweifellos von hier. Ein Ase.
,,Wer sind Sie ... oder Ihr?", erkundigte ich mich ein wenig verdutzt bei ihm und war mir immer noch nicht sicher, wie ich die Leute hier ansprechen sollte.
Galt das mit der sehr sehr förmlichen Anrede nur der Königsfamilie, oder allen? Bis jetzt war ich immerhin nur Frigga begegnet und ich hatte noch nicht daran gedacht, Thor danach zu fragen. Sollte ich dringend nachholen.
Unabhängig davon ... warum saß ein fremder Ase neben meinem Bett?

Der eben Genannte stand auf und deutete eine leichte Verbeugung an. ,,Mein Name lautet Fandral, und es ist völlig in Ordnung, mich zu duzen, Lady Aria. Ich bin Thor's Freund und er bat mich, ein Auge auf dich zu haben."
Ich nickte langsam, war aber mindestens so verwirrt wie davor.
,,Also hast du dich dazu entschieden, mich beim Schlafen zu beobachten?", hakte ich mit hochgezogenen Brauen nach. Er nickte mit einem Lächeln auf den Lippen.
Achso ... war das hier in Asgard normal?
,,Okay ... ähm ... dürfte ich mich vielleicht alleine umziehen, Fandral?"
,,Aber sicher doch, wenn es dein Wunsch ist. Kleidung ist dem Schrank dort", er deutete in die Richtung eines gewaltigen, praktisch unmöglich übersehbaren Kleiderschrank. Und ich dachte schon, meiner in NYC wäre viel zu groß ...
Der blonde Ase trat aus dem Zimmer heraus, das mir Thor gleich nach der Ankunft und dem kurzen Gespräch mit seiner Mutter, zur Verfügung gestellt hatte. Als ich es das erste Mal gesehen hatte, hatte ich meinen Mund nicht schließen können. Warte, bis den Thronsaal siehst, hatte Thor mir mit einem breiten Lächeln erzählt.
In mir prickelte es tatsächlich vor Aufregung. Doch ich war genauso nervös, denn dann würde ich Asgard's König begegnen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich mich verhalten sollte.
Ich war noch nie einem echten König begegnet.
Egal, sagte ich mir. Ich bin immerhin schon Asgard's Königin begegnet, also konnte es ja nicht so schlimm werden.

Als ich den Schrank öffnete, fiel mir abermals die Kinnlade bis zum Boden.

Thor POV

,,Bist du soweit, Aria?", fragte ich vor der Tür zu Arias Gemach stehend. Abermals hob ich die Hand und wollte an die Tür klopfen, als jene plötzlich aufgerissen wurde und meine Faust auf eine Stirn traf. Schnell zog ich sie wieder zurück und blickte zerknirscht zu Starks Tochter, die sich gerade die Stirn rieb. ,,Es tut mir aufrichtig Leid", entschuldigte ich mich sofort, aber Aria winkte nur schmunzelnd ab. ,,Heute ist irgendwie nicht mein Tag", meinte sie seufzend, da fiel mir erst ihr Kleid auf. Das silberne Oberteil glich dem leichten aber hartem Material einer Rüstung, darum schlang sich beigefarbener Stoff aus Satin, welcher ab der Taille bis zum Boden fiel. Zudem hatte der "Rock" des Kleides einen Schlitz, durch welchen man größtenteils Arias linkes Bein beim Gehen erblickte.

Das lange, rotblonde Haar hatte sie oben zu einer Flechtfrisur gebunden

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Das lange, rotblonde Haar hatte sie oben zu einer Flechtfrisur gebunden.

,,Du siehst hinreißend aus, Aria", bemerkte ich und Aria bedankte sich lächelnd

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

,,Du siehst hinreißend aus, Aria", bemerkte ich und Aria bedankte sich lächelnd. ,,Danke, du auch", Aria machte eine kurze Pause, ,,Aber das tust du eigentlich immer, also ist das keine große Überraschung." Ich lachte und ging mit ihr dann in Richtung Thronsaal. Dabei stand ihr die Aufregung förmlich ins Gesicht geschrieben. Vermutlich war Grund für ihre Nervosität das Treffen auf meinen Vater. Also entschied ich mich kurzerhand dafür, sie ein wenig aufzulockern. ,,Ich habe gehört, du hast bereits Bekanntschaft mit Fandral gemacht?"
,,Ja ... ist es normal, dass eure Gäste im Schlaf beobachtet werden?", fragte sie mich perplex. ,,Nein, eigentlich nicht", lachte ich und erklärte:
,,Ich habe Fandral gebeten auf dich aufzupassen, weil das in New York für eine junge Seele wie dich ziemlich heftig sein kann und Folgen nicht ausgeschlossen sind."

Aria POV

Ich nickte verstehend. Vermutlich meinte er damit Panikattacken oder allgemein Angstzustände ... oder Alpträume. Aber mit letzteren konnte ich inzwischen umgehen.
Apropos Alpträume ... ,,Was ist eigentlich mit Loki passiert? Wurde er schon eingesperrt?"
Thor nickte, doch das Thema schien ihm sichtlich schwer zu fallen. Was ich auch vollkommen nachvollziehen konnte, denn obwohl Loki ein Arsch in meinen Augen war, war er für Thor trotz fehlender Blutsverwandtschaft wie ein Bruder. Jedenfalls ließ ich das Thema sein und sprach eins an, das mich wesentlich mehr interessierte und weniger düster war. ,,Was ist mit dem Zauber? Wann kann er an mir durchgeführt werden?", erkundigte ich mich neugierig und mit Argusaugen.
Thor, der den plötzlichen Themenwechsel begrüßte, antwortete: ,,Voraussichtlich schon morgen."
Ich spürte mein Herz vor Freude höher schlagen. Das hieß, ich würde endlich erfahren, wer meine Mutter wirklich war. Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, ob es besser sein würde, wenn meine Mutter menschlich oder göttlicher Abstammung war.
Irgendwie erschien es mir irreal, dass ich eine Halbgöttin sein könnte. Aber mal angenommen, ich wäre es, würde ich dann auch irgendeinen Titel bekommen? So wie Loki Gott der Lügen und des Chaos war, und Thor Gott des Donners genannt wurde? Aria, Göttin der Alpträume. Ich hätte glatt losgelacht. Würden wir nicht im Thronsaal angekommen sein.

Etwas verspätet, aber hier ist das zweite Kapitel.

Aria Stark - Awakening of the phoenixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt