Kapitel 18

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Er steht kurz da und starrt mich einfach nur an wie ich in diesem Chaos sitze. Nach kurzer Zeit schiebt er mit dem Fuß einige Scherben beiseite und lässt sich eben falls an der Wand, direkt neben mir, entlang nach unten rutschen. Mir ist danach mich an ihn zu lehnen oder ihn zu umarmen, aber gleich zeitig möchte ich einfach nur Abstand zu allem um einen klaren Kopf zu bekommen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau wie lang er einfach nur neben mir saß bevor ich meinen Kopf von meinen Knien gehoben habe und meinen Kopf an die Wand geleht habe. Nun starre ich dahin wo noch vor nicht als zu langer Zeit der Spiegel hin. Und ehrlich gesagt ich weiß nicht wie das alles mit mir weiter gehen soll, denn wenn die wilden Kerle wirklich wieder existieren, dann werden Marlon und Markus sich irgendwann noch um entscheiden und doch zu ihnen gehen und das mit dem nach Hamburg zurück wird nicht so einfach.
"Es tut mir leid" sage ich leise, schon fast flüsternd. Markus dreht sein Gesicht zu mir und sieht mich fragend an.
"Ich meine das alles hier..., ach keine Ahnung wie ich dir das erklären soll." gebe ich ihm als Antwort ohne in seine Richtung zu gucken. Er rutsch näher an mich heran und nimmt meine Hand in seine, vermutlich wollte er mich damit beruhigen oder so, was Freunde halt machen. Stattdessen lässt er meine Hand wieder los steht auf, nimmt sich ein Tuch macht es mit etwas Wasser nass, setzt sich wieder hin nimmt meine Hand und fängt an die Scherben des Spiegels raus zu sammeln und das getrocknete Blut weg zu machen.
"Ich bin wirklich sehr dankbar dich und Marlon als Freunde zu haben, aber es fällt mir halt einfach nicht so leicht mehr zu euch zu passen. Es ist einfach zu kompliziert um das alles zu erklären, aber ich könnte es ja einfach mal versuchen," rede ich weiter ohne überhaupt sicher zu gehen das er mir zuhört, "es fällt mir schwer mit jemanden den ich nicht so gut kenne wie Felix über alles zu reden, es fühlt sich falsch an. Das war immer eine Sache zwischen ihm und mir, naja damals war ich ja auch noch nicht so emotional und wurde deswegen als Psycho abgestempelt. Nur Felix war anders er sah mich nicht als wäre ich verrückt, naja vielleicht schon als verrückt aber nicht so extrem und hier bei euch ist alles anders. Ihr gebt mir beide das Gefühl hier richtig zu sein trotzdem fühlt es sich einsamer an denje und das ist das Problem, ich finde ich brauche einfach eine Person der ich blind vertrauen kann, die mir keine Fragen stellt was passiert ist sondern einfach für mich da ist und der ich alles anvertrauen kann. Und ich merke ich bin wieder viel zu weich geworden und viel zu emotional..."
"Warum sagst du das erst jetzt, ich kann doch für dich da sein. Ich..., Wir hatten immer das Gefühl das du nicht willst das wir dir als Freunde näher kommen, du wirktest immer so als wenn du nicht wolltest das wir immer hinter dir stehen. Es wirkt immer so als wenn du alles alleine schaffen möchtest und wenn man mit dir nicht auf gleicher Ebene steht einfach zurück gelassen wird."
Markus war fertig damit meine Hand sauber zu machen, ließ diese aber nicht los. Ich lehne mich einfach gegen ihn und lege meine Kopf auf seine Schulter.
"Ich wollte das... Ach egal mein Leben läuft schon die ganze Zeit so beschissen das es immer an mir liegt. Ich musst halt einfach in den ganzen Jahren lernen das ich nur einen besten Freund habe und alle anderen mich nicht wollten und daher fällt es mir halt nicht so einfach auf neue Freunde einzugehen und ich hatte eben das Gefühl hier nie wirklich angekommen zu sein, bis auf jetzt. Langsam fühlt es sich an als hätte ich hier in Grünwald ein neues Zuhause gefunden." antworte ich Markus ohne ihn anzugucken. Es fühlt sich wirklich wie zuhause an, denn ich habe endlich das Gefühl jemand gefunden zu haben der einfach für mich da ist egal was ist.
"Ich habe dich vom ersten, naja nicht vielleicht direkt vom ersten Tag, an dem ich dich kennengelernt habe schon ins Herz geschlossen. Aber ich schätze am meisten Ausschlag geben war diese Sache mit der Gala, erinnerst du dich noch?" fragt er mich und ich nicke nur, wie könnte ich diesen Tag vergessen? "Es war zwei Wochen nach dem wir das Spiel verloren haben und du warst nur noch dieses Wochenende da bevor du und Anthony nach Hamburg wollten. Wir wollten mit dir noch einen Ausflug machen, doch daraus wurde irgendwie nichts. Ich weiß noch ich habe geklingelt und als du dann die Tür aufgemacht hast war ich erst mal komplett verwirrt." erzählt Markus und fängt beinahe mit Lachen an.
"Ja deine Verwunderung stand dir ins Gesicht geschrieben." antworte ich ihm, "Aber es war schon ein gutes Gefühl zu wissen das ich nach der Trennung der Mannschaft nicht allen egal geworden bin."
"Vor allem ums nicht, aber wieder zurück zur Geschichte. Das muss schon echt blöd ausgesehen haben, ich in meinen normalen Klamotten und du in diesem schönen Kleid. Deine Lockigen, zu der Zeit noch Roten Haaren, und diesem Smaragd grünen Kleid. Und der Blick deines Vaters als du mich geben hast dir die Treppen runter zu helfen, da du in den Schuhen nicht laufen konntest." erzählt er und muss anfangen zu lachen.
"Hör auf zu lachen, das sind echt gefährliche Teile, ich meine ich hätte mir alles brechen können bei jedem Schritt." versuche ich ihm ernst zu antworten.
"Ja ich könnte in den Teilen auch nicht laufen. Aber dieser entsetze Blick deines Vaters und wie er dann gerufen hat 'Cassiopeia Cristina Montgomery, was hast du bitte vor? Ich habe gesagt keine anderen Pläne wir müssen die Firma präsentieren bei dieser Gala, das ist sehr wichtig!'. Und dein entsetzer Blick, weil du nicht so schnell verstanden hast was er genau von dir wollte, aber ich habe dich trotzdem bis zur Limousine begleitet. Und was ich dir die ganze Zeit habe vergessen zu sagen, ich finde dein zweiter Name passt besser zu dir als dein erster."
"Ja, kann sein das du recht hast, trotzdem nenn mich bitte nicht so, der einzige der mich Criss oder Crissi nennen darf ist Felix. Aber sollten wir nicht endlich mal gehen, ich meine ich sollte noch ins Krankenhaus wegen meinem Gesicht und Marlon wartet draußen garantiert auf uns." ich nehme meine Kopf von seiner Schulter und sehe ihn an. Irgendwie habe ich das Gefühl wir beide könnten hier noch ewig sitzen und uns über solche Sachen unterhalten, aber alles muss mal ein Ende habe. Markus steht als erster auf und zieht mich mit auf die Beine, nimmt meine Hand und zieht mich mit sich raus, bevor ich es mir noch anders überlegen kann. Wir gehen zur Halle in der die Karts stehen und wo Marlon schon auf uns gewartet hat.

Hallöchen, das Kapitel ist länger geworden als geplant, aber ich hoffe es gefällt euch und ich werde mir Mühe geben das nächste Kapitel nicht zu lange heraus zu zögern. Vielleicht erkennt ihr schon meine Absicht worauf diese Geschichte hier hinaus laufen wird, aber lasst euch überraschen wie es weiter geht.
Also bis zum nächsten Kapitel, man liest von mir
~Pauli 😜

Loki und die wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt