🎤Lorenzo(19)🎤✔️

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Montag Nachmittag!
Donnerstag liegt jetzt vier Tage zurück.

Ich bin nach Hause, hab mich ins Bett gelegt und seitdem bin ich nur noch zum pinkeln wieder aufgestanden.
Alle meine Vorhänge sind zugezogen, ich will kein Tageslicht.

Ich wälze mich und meine Gedanken hin und her, weine immer wieder und weiß nicht wie es weiter gehen soll.
Mein Handy habe ich seit Donnerstag, nachdem ich es aus gemacht habe, nicht mehr angeschalten. Es ist mir egal. Alles ist mir egal!

Eric hat mir den Rest gegeben, dabei war ich frohen Mutes, als ich Wyatt endlich wieder getroffen hatte, doch Eric hat alles kaputt gemacht.
Ich habe mich auch nicht im Club gemeldet, Salvatore wird es mir nachsehen, jedenfalls hoffe ich das.
Ich muss mich bei ihm melden, aber nicht jetzt, jetzt wäre nicht der richtige Zeitpunkt.
Warum soll ich überhaupt jemals wieder aufstehen?
Wofür lohnt es sich?

Ich habe Bryan schon wieder verloren, denn ich darf ihm nicht mehr zu Nahe kommen. Ich will nicht, dass er wegen mir alles verliert. Das bin ich nicht wert. Er soll glücklich werden mit Eric oder mit, was weiß ich wem. Es ist mir egal, denn ich darf ihn nicht haben.
Soll ich aufstehen, um in den Club zu gehen? Und dann? Davon mal abgesehen wäre ich eh erst am Donnerstag wieder da. Aber was soll ich da? Mich an der Stange räkeln, mich ficken lassen von notgeilen, oft verheirateten Männern. Nein auch dafür lohnt es sich nicht aufzustehen.
Ich weiß dass mir das Geld fehlt, gerade das Trinkgeld. Ich weiß das ich dies brauche, um mir meine Medikamente zu leisten, doch auch das ist mir einfach egal.

Mein Arm schmerzt doch eh wie verrückt und ob ich hier nun, wegen diesen beschissenen Stimmungsaufhellern 'glücklicher' im Bett liege oder nicht, interessiert sowieso keinen.
Morgen müsste ich zu Nepomuk, mein zweiter Termin steht an, aber wenn ich dort hingehe, erinnert mich alles an Bryan, an ihn, den Menschen dem mein Herz gehört. Das kann ich nicht und wenn ich ehrlich bin, bin ich gar nicht so toll.
Es gibt da draußen hundert solcher durchschnittlichen Sänger wie mich. Warum sollte ausgerechnet ich Erfolg haben?
Ich, der Krüppel, mit dem etwas abstehenden Arm. Pff, die Menschen würden sich wahrscheinlich eh nur über mich lustig machen und mich auf der Bühne niedermachen.
Nee, das muss ich mir nicht geben, auf gar keinen Fall! Da bleibe ich lieber im Bett.

Ich drehe mich auf den Rücken, starre an die Decke und kann es nicht verhindern, dass mir mal wieder Tränen über mein Gesicht laufen.
Ich weiß wirklich nicht, wie oft ich seit Donnerstag geweint habe, aber ich weiß, dass ich gerade wieder genau so am Boden liege wie vor fünf Jahren. Ich schaffe es nicht, nein nicht nochmal, erneut die Kraft aufzubringen und aufzustehen. Ich bleibe einfach hier liegen, es interessiert sowieso niemanden was mit mir ist und es würde mich auch keiner vermissen, wenn ich einfach nicht mehr da wäre.
Vielleicht sollte ich es tun, jetzt und hier und mein Leben, mein beschissenes kleines Kackleben, einfach beenden.

Ich setze mich auf die Bettkante, wische mir die Tränen aus dem Gesicht und mache neuen Platz.
Ich hab Hunger, doch mag nichts essen und selbst wenn ich es wollen würde, so hätte ich nichts mehr da.
Mühevoll stehe ich auf, schleppe mich ins Bad und stelle mich vor den Spiegel.
Meine Hände umfassen den Waschbeckenrand und aus dem Spiegel schaut mich ein trauriges Gesicht an.
Augenränder, blasse Haut, rote Augen, fettige blonde Haare. Ich!

Pinkeln, dafür habe ich mich aus dem Bett bequemt.
Ich tue es.

Sterben, ich könnte es jetzt tun.
Wie?

Auf der Toilette sitzend schaue ich mich im Bad um, doch nichts scheint mir brauchbar. Also doch die Küche.

Als ich fertig bin, laufe ich in die Küche, öffne eine Schublade und da sehe ich es liegen, die Lösung all meiner Probleme. Die Klinge des Messers funkelt mich an und ich weiß genau, wie ich es ansetzen muss, wo ich schneiden muss und dass es dann nicht mehr lange dauert bis ich verblutet bin.

You don't own meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt