You don't own me

Kapitel 2

♠Bryan♠

Mit meinem Kaffee in der Hand, setze ich mich an meinen Schreibtisch. Gott was für ein Tag. Erst ist mein Auto nicht angesprungen und ich musste mit der Autovermietung diskutieren, weil sie mir keinen Sportwagen geben wollten. Und dann schreibt diese olle Bitch bei Starbucks meinen Namen falsch. Was ist denn bitte so schwer an Bryan Maximus Kingston?

Ich stelle meinen Kaffee neben dem Laptop ab und bestaune den Berg an Demos, die auf meinem Schreibtisch liegen.

Das kann ja heute nur besser werden. Ich nehme mir den ersten USB-Stick und stecke ihn in meinen Laptop. Mal schauen was er zu bieten hat....der Stick.

Ich bin Produzent in meinem eigenen Plattenlabel, BMK Records.

Ich hatte schon diverse Stars unter Vertrag. Im Moment die Boygroup 'Spike'.

Vor zwei Jahren hörte ich sie auf der Straße singen und war sofort begeistert von ihnen. Eine Woche später nahm ich sie alle unter Vertrag. Der Name der Gruppe leitet sich von den jeweiligen Vornamen der Mitglieder ab. Simon, Paul, Ian, Ken und Eric.

Im Moment stehen sie auf Platz eins der Billboard Charts und sind auch international erfolgreich.

Mittlerweile höre ich schon den vierten Stick und habe noch zehn weitere vor mir. Gitarrenklänge ertönen und ich schließe die Augen. Das tue ich immer wenn ich Demos anhöre, so kann ich mich besser hinein versetzen. Die Stimme setzt ein. Sie ist wunderschön, aus ihr lässt sich ganz bestimmt etwas machen.

Ich bin hin und weg. Normalerweise breche ich die Wiedergabe immer ziemlich früh ab, aber jetzt lasse ich den Song einfach durch laufen und genieße diese wundervolle raue Stimme, die mir Gänsehaut verursacht.

Ich muss wissen wer das zu dieser geilen Stimme ist und ihn definitiv zu einem Gespräch einladen.

Der Song ist zu Ende und ich suche den ganzen Schreibtisch nach dem Kuvert ab. Die Verteiler nummerieren die Kuverts immer zu den dazugehörigen Sticks, damit wir Produzenten wissen welcher Stick zu welchem Namen gehört.

Als ich es gefunden habe schaue ich drauf und erstarre.

Das kann doch nicht wahr sein. Auf dem Umschlag steht, Lorenzo Beckett. Das glaub ich jetzt echt nicht.

Lorenzo Beckett, ehemaliger Captain des Lacrosse Teams meiner alten Highschool. Meine Affäre im Abschlussjahr. Bis heute einer meiner besten Bottoms. Er wusste wie er mich richtig befriedigen konnte.

Kennengelernt habe ich ihn im Bubble Trouble Club, wo ich damals als DJ arbeitete.

Ja, ok, ich kannte ihn ja schon aus der Schule. Er war wie schon erwähnt, der Captain des Lacrosse Teams. Mein bester Freund Knox spielte in dem selbigen und sein Bruder Wyatt war der beste Freund von Lorenzo. Diese Umstände führten dazu dass wir uns auch ab und zu unterhielten.

Damals war ich ein ruhiger Durchschnittstyp. Nicht die besten Noten und auch eher verträumt. Jedes mal wenn Knox Training hatte, saß ich am Rand des Lacrosse Feldes und schaute ihm zu. Nachdem ich Lorenzo kennen lernte sah ich aber mehr ihm zu. Währenddessen schrieb ich immer irgendwelche Textzeilen oder Noten in meinen Block, denn ich interessierte mich damals schon sehr für Musik. Je öfter ich dort saß desto mehr verwandelte sich Lorenzo zu meiner Muse und das Schreiben der Songs lief dann irgendwann von ganz alleine sobald ich ihn ansah.

Doch deutlich näher gekommen sind wir uns nicht, bis zu dem Abend im Club. Es war der letzte Sieg in der Saison des Lacrosse Teams und den feierten sie im Bubbles. An diesem Abend legte ich mal wieder auf. Während ich oben am Pult meine Musik mischte, tanzte unten Lorenzo mit seiner Freundin Stehblues. Ich musste mir das Lachen verkneifen, denn wer tanzt denn bitte bei House einen Stehblues? Ich beobachtete die Zwei und irgendwie ärgerte es mich, dass sie direkt vor meiner Nase rum kuschelten. Ich bemerkte wie Lorenzo mir immer wieder verstohlene Blicke zu warf. Aber, ich glaube er hatte das damals gar nicht so wirklich registriert dass er mich die ganze Zeit anstarrte. Als sie dann auch noch vor meiner Nase anfingen herumzuknutschen reichte es mir dann. Irgendetwas musste ich doch machen. Ich war noch Jungfrau, aber ich wusste genau was ich wollte. Und in dem Moment wollte ich den Captain des Lacrosse Teams, koste es was es wollte.

Ich drehte die Musik ab und gratulierte dem Team zum Sieg. Alle jubelten und ich bat Lorenzo ans DJ-Pult, damit er sich einen Song wünschen konnte.

Er bewegte sich durch die Menge zu mir nach oben und äußerte seinen Wunsch. Als er wieder gehen wollte, packte ich ihm am Handgelenk und drehte ihn nochmal zu mir um. Ich beugte mich vor und flüsterte rau in sein Ohr.

"In 30 Minuten an der Tür zu den Personalräumen"

Perplex schaute er mich an, aber nickte leicht.

Um das zu bekommen was ich wollte, musste ich alles auf eine Karte setzen. Und warum? Weil ich es kann!

Dreißig Minuten später stand er tatsächlich an der Tür. Ich nahm ihn mit in den Putzmittelraum. Kaum hatten wir ihn betreten, drückte ich Lorenzo gegen die Wand und presste meine Lippen auf seine. Gott sie waren so traumhaft weich und warm. Diese Lippen konnten sicher noch mehr wie nur Küssen. An diesem Abend bekam ich meinen ersten Blowjob, und er war himmlisch.

Ab da begann unsere Affäre. Wieso nur eine Affäre? Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht dass ich schwul bin. Mit meinen damals regenbogenfarbigen Haaren und meiner ganzen Art, ließ ich sogar noch die Gerüchteküche brodeln, aber das war mir sowas von egal. Als Lacrosse Captain aber, hatte Lorenzo einen Ruf zu verlieren. Somit wollte er sich nicht outen. Ich dachte mir so, komm, das ist das Abschlussjahr, lass ihn einfach und genieße diesen wunderbaren Sex. Was ich auch tat, bis zu dem Tag an dem Lorenzo sich sein Schlüsselbein brach. Da stürzte seine ganze Welt ein. Er durfte nicht mehr spielen und verfiel in tiefe Depressionen. Anfangs habe ich versucht für ihn da zu sein. Aber als ich merkte, dass wir nicht weiter kamen, beendete ich die Affäre. Ich konnte mir meinen Abschluss nicht versauen, nur weil er nicht mehr geradeaus lief.

Was er nach dem Abschluss machte, weiß ich nicht und es hatte mich auch nie interessiert.

Ich sitze mit dem Umschlag in der einen und meinem Handy in der anderen Hand da und überlege ob ich ihn gleich anrufen soll.

Seine Stimme ist einfach der Hammer, aus ihr könnte ich wirklich noch so viel herausholen. Ich will ihn haben.

Ich wähle die Nummer und warte. Es klickte und seine Stimme ertönte.

"Ja? Lorenzo Beckett?"

Er scheint noch geschlafen zu haben, so hört sich zumindest seine Stimme an.

"Hey Lorenzo, hier ist Bryan Maximus Kingston und ich bin der Produzent von BMK Records. Ich würde mich gerne mit dir unterhalten."