Wir gingen in Leons Zimmer, wo Leon mir als erstes ein Handtuch gab, und Ersatzkleidung, einen Hoodie und eine Jogginghose. "Das Badezimmer ist die erste Tür links", murmelte Leon und ich verkniff mir einen Kommentar, nicht zuletzt, weil er auch irgendwie wahnsinnig süß aussah. Sonst ließen sich die Locken in seinem Haar nur erahnen, aber durch die Nässe kringelten sich seine Haare an seinem Kopf. Lächelnd verließ ich sein Zimmer und achtete beim Weg ins Badezimmer darauf, mit meinen Haaren nicht alles vollzutropfen.
Ich musste nicht in den Spiegel schauen, um zu erkennen, dass mir sowohl die Jogginghose, als auch der Kapuzenpullover viel zu groß waren.
Aber ich fühlte mich wohl in seinen Klamotten. Könnte ich eigentlich öfter tragen - fand ich jedenfalls.Als ich wieder in Leons Zimmer kam, müsste ich feststellen, dass auch er sich umgezogen hatte und seine Haare mit einem Handtuch getrocknet hatte, so dass sie wuschelig zu allen Seiten abstanden. Als er mich sah, musste er augenblicklich lachen. "Was?!" Fragte ich gespielt empört, müsste aber selber auch lachen. "Das solltest du öfter tragen, damit siehst du nämlich wahnsinnig süß aus!" Sagte Leon, kein bisschen ironisch, sondern mit einem Funkeln in den Augen, sodass die Situation fast schon ein bisschen romantisch war. Obwohl ich Romantik eigentlich nicht gebrauchen konnte, vor den Meisterschaften hatten wir noch zwei Mal Training, da müsste ich mich voll und ganz aufs Volleyballspiel konzentrieren und durfte mich auch nicht von dem süßen Typen ablenken lassen, der momentan unser Co-Trainer war. Außerdem: Welch einen Streit würde das auslösen, wenn meine Teamkolleginnen von diesem Treffen erfuhren? Ich wollte es mir lieber gar nicht vorstellen! Trotzdem müsste sich mein Gesicht verdunstet haben, denn Leon fragte sofort: "Was ist denn los? Stimmt irgendwas nicht?" Ich schüttelte den Kopf. "Alles bestens!" Log ich. Aber Leon konnte ich nichts vortäuschen. "Sag schon, mit mir kannst du darüber reden!" Er berührte mich sanft mit seiner Hand am Arm und mir fuhr ein Schauer durch den ganzen Körper, als er einen Arm um mich legte und mich an sich zog. "Ich denke nur darüber nach, wie die anderen reagieren werden, wenn sie dass hier mitbekommen - ich meine, das ist doch jetzt schon ein einziger Konkurrenzkampf!" Jammerte ich. Leon sah mich an. "Ja, dass bei euch immer irgendwas zwischen euch steht, ist mir auch schon aufgefallen, aber ohr seit acht Leute, jeder von euch wird Mal spielen können, das ist euch doch bewusst, oder? Oder ist da noch mehr?" Und dann sagte ich es einfach: "Es geht nicht nur um die Meisterschaft, wer wie viel spielen darf und wer nicht, es geht um... um so viel mehr... weißt du, ich glaube, ich... wir sind einfach alle ... ach keine Ahnung, Lara ist mega eifersüchtig, war sie auch wegen des Eisessens schon, und Lara ist nicht die einzige, die doch unglaubliche süß findet..." Leon lächelte. War es das, was er hören wollte? Das ich soetwas sagte, um sein Ego zu pushen? Um vor seinen Freunden damit zu prahlen, wie viele Verehrerinnen er hatte? Ich seufzte. Wahrscheinlich konnte er eins und eins zusammenzählen und wusste jetzt, dass ich, ob ich wollte oder nicht, in ihn verliebt war. "Ich möchte aber nicht mit Lara zusammen sein, sondern mit dir, Laika. Ich möchte dich und wenn du willst, halten wir es geheim. Es muss keiner wissen, jedenfalls erstmal nicht. Ich werde keinem davon erzählen, von gar nichts was heute passiert ist, und nach den Meisterschaften schauen wir weiter. Oder wenn Christian wieder euer Trainer ist!" Leon lächelte mich aufmunternd an. Kurz dachte ich nach, aber dann nickte ich. Das klang gut, wenn Christian wieder unser Trainer war, würden die anderen Leon vielleicht schnell vergessen und sich auf irgendeinen anderen gut aussehenden Typen stürzen. Also nickte ich. Und dann tat Leon etwas, was ich mir schon seit einer ganzen Weile heimlich gewünscht hätte: Er beugte sich zu mir hinüber und küsste mich. Er vergrub seine Hand in meinem nassen Haar. Seine Lippen schmeckten salzig, als sie auf meine trafen. Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten, viel zu schnell war der Kuss vorbei. Aber als der Kuss vorbei war, war es gar nicht so schlimm, weil wir uns direkt nocheinmal küssten.
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ENDLICH!!! Nach einer langen Pause melde ich mich zurück. In den nächsten Tagen werden die neue Kapitel folgen. Macht euch gespannt auf die Meisterschaften! Wie hättet ihr an Laikas Stelle reagiert? Was ist wichtiger: Der Sport oder Leon?
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Unser neuer Trainer?!?
JugendliteraturAls ihr Volleyballtrainer sich ein Bein bricht sind Laika und ihre Teamkolleginnen geschockt. Wer wird der neue Trainer? Als der dann endlich aufkreuzt erwartet die Mädchen eine Überraschung - denn er ist nicht allein...