12. Vorbereitungen werden getroffen

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Ich wusste nicht wohin dieser Pfad führte, aber als er ohne Umschweife weiterlief, hatte ich keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Ich hatte ganz einfach viel zu viel Angst, um mich ihm zu widersetzten oder auch nur irgendetwas falsch zu machen. Nach einigen hundert Metern wurde der Pfad dann plötzlich immer schmaler und mit jedem Zentimeter, stieg auch meine Angst und ich fragte mich immer mehr, was er vorhatte.

In meinem Kopf bildeten sich indessen unschöne Szenen, die mir noch mehr Angst einjagten und ich achtete auf jede Bewegung meines Vordermannes mit äußerster Konzentration.

Nach ungefähr fünf Minuten aber endete der Pfad und Madara trat aus dem Wald heraus auf ein offenes Feld, auf dem einige Shinobis offensichtlich trainierten.

Ich verkniff es mir, erleichtert aufzuatmen und sah Madara an. Er machte keine Anstalten mit mir zu reden und lief mit schnellen Schritten und mich ignorierend zu seinen Männern.

Ich folgte ihm wieder und fühlte mich wie ein Hund, der seinem Herrchen überallhin auf Schritt und Tritt folgte.

Während wir auf die kämpfenden Männer zuliefen, starrte ich hasserfüllt seinen Rücken an und stellte mir vor, wie ich mit ganzer Kraft an seinen langen Haaren zog.

Dieser Gedanke zauberte mir ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht, und ich malte mir noch ein paar andere Szenarien aus, in denen ich ihm schlimme Dinge antat. Doch das Lächeln verschwand sofort wieder, als ich nicht bemerkte, dass er vor mir stehengeblieben war und ich gedankenverloren in ihn hineinlief. Erschrocken und mit einem leisen Schrei fiel ich auf meinen Hintern.

"Ahh...", murmelte ich wütend, während ich versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Als ich endlich stand, merkte ich, dass fast alle Männer mich anschauten und manche unter ihnen sogar lachten. Ich spürte, wie sich meine Wangen langsam erhitzten und sah beschämt auf den Boden.

Madara hatte mich nicht eine Sekunde lang angeschaut, geschweige denn mir aufgeholfen. Wahrscheinlich war ich ihm im Moment auch einfach nur peinlich. Ich sah verstohlen zu ihm auf und konnte keine Gefühlsregung in seinem Gesicht ausmachen.

Mittlerweile waren alle Männer auf dem Platz zu uns hergelaufen. Die meisten sahen mich neugierig an und ohne es zu wollen, trat ich näher an Madara heran, achtete dabei aber darauf, ihn auf gar keinen Fall zu berühren.

Als alle Männer sich um ihn herum versammelt hatten, fing er an, mit lauter, autoritärer Stimme zu sprechen:

"Ich hoffe ihr seid alle bereit für den morgigen Tag, denn wir werden morgen in aller Frühe aufbrechen."

Mit einem Mal vergaß ich den peinlichen Vorfall von vorhin und meine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf das, was Madara sagte.

'Sie brechen morgen auf?...Er geht?!'

Ich musste mich beherrschen, nicht vor Madara und all den Männern einen Freudentanz aufzuführen, aber ein kleines Lächeln konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Doch genau in diesem Moment sah mich Madara kurz an und ich wusste, dass er es gesehen hatte, denn er warf mir jetzt einen Blick zu, der mir einen Schauer über den Rücken jagte.

Aber fast genauso schnell, wie er mich angeschaut hatte, sah er auch wieder weg und ich atmete erleichtert aus. Trotzdem hatte ich immer noch ein ungutes Gefühl und war mir sicher, dass er mich später noch bestrafen würde.

Danach redete er noch die ganze Zeit über ihre Ausrüstung und Vorbereitung. Ich versuchte weiterhin konzentriert zuzuhören, aber es war so langweilig, dass ich nach einer Weile einfach abschweifte und mich unauffällig auf dem Trainingsplatz umsah.

Im Gegensatz zu unserem alten Übungsfeld, war dieses viel größer und mit dem Wald rundherum konnte man in Ruhe trainieren, ohne dass ungewollte Zuschauer (meist Frauen, die einen Mann suchten) einen störten.

"...kommt nicht zu spät."

"Ja, Madara-sama!", riefen plötzlich alle Männer gleichzeitig und ich zuckte erschrocken zurück.

"Ihr seid entlassen.", sagte dieser jetzt kühl und die Männer entfernten sich langsam, um sich wieder ihrem Training zu widmen.

Ich wollte mich gerade wieder zu ihm umdrehen, als er mich plötzlich mit seiner Hand leicht am Rücken berührte und die Welt um mich herum für den Bruchteil einer Sekunde verschwamm. Im nächsten Augenblick standen wir zu meinem großen Erstaunen vor den Toren seines Anwesens. Ich schaute mich erschrocken um und versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war.

'Wie-wie hat er das gemacht?'

"Starr nicht so dumm in die Gegend und beeil dich."

Ich schaute verdutzt in seine Richtung und bemerkte, dass er schon in Richtung der Vordertür gelaufen war.

Verärgert und mit verengten Augen lief ich zu ihm und folgte ihm in das Anwesen hinein.

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thx fürs Lesen, Voten und Kommentieren :333

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