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Während ich am nächsten Morgen frühstücke, muss ich zurück an gestern Abend denken. Als ich nach Hause kam, strahlten mich meine Eltern an. Im Wohnzimmer lagen immer noch ein paar Rosenblätter auf dem Boden verteilt und die Kerzen haben sie einfach angelassen. Nachdem sie mir erzählt haben, dass Mama den Antrag angenommen hat (ein wirkliches Wunder. Bei den zwei Honigkuchenpferden wäre ich da nicht drauf gekommen), bin ich recht schnell schlafen gegangen. Meine Eltern haben noch lange geredet, weshalb sie jetzt noch nicht auf sind.

Ich räume mein Geschirr in die Spüle und gehe dann hoch um mich fertig zu machen. Ich bin in einer halben Stunde mit Anna verabretet. Wir fahren zusammen zum Hotel der Zwillinge, damit Marcus und Martinus keinen Weg fahren müssen und wir deshalb mehr Zeit gemeinsam verbingen können. Vom Hotel zum Flughafen ist es nicht besonders weit, sodass Kjell-Erik zugestimmt hat, dass sie erst zwei stunden vor ihrem Flug zum Flughafen losfahren müssen. Mit eventuellem Stau, Fans und anderen Verzögerungen ist laut ihm trotzdem noch genug Zeit.

Als ich Anna an der Bushaltestelle auf mich zu laufen sehe, kann ich immer noch nicht fassen, dass sie jetzt wirklich mit Martinus zusammen ist, obwohl er ja mittlerweile ein guter Freund von uns ist. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das für Anna gewesen sein muss, als ich plötzlich mit Marcus zusammen war. Damals kannte sie die Beiden ja kaum persönlich, sondern immer nur als weit entfernte durch das Internet.

Wir begrüßen uns hastig, da dann schon unser Bus kommt. Gute 15 Minuten später steigen wir wieder aus und laufen fröhlich quatschend zum Hotel. Man merkt Anna an, dass sie sich nochmal komplett anders auf die zwei freut. Als sie mein Blick bemerkt, sagt sie: "Was ich freu mich halt auf meinen Freund..." und fängt dabei noch mehr an zu grinsen, was ich ihr gleich tue. "Hast du es deinen Eltern eigentlich erzählt?", frage ich neugierig. "ich musste gar nichts erzählen.", antwortet Anna lachend. "Sobald ihr weg wart, kam Mama an und hat gefragt, ob da irgendwas zwischen mir und Martinus läuft, weil er mich immer so angeschaut hätte", fährt sie fort, "Und naja, da ich keinen Grund sah ihr nicht die Wahrehit zu erzählen, hab ich genickt und gesagt, dass wir zusammen sind und das hat dann praktischerweise auch noch Papa mitbekommen, der auf der Treppe stand." Ich nicke, während ich zurück denke, an all das Drama, das es gab, als ich meinen Eltern erzählt habe, dass ich mit Marcus zusammen bin. Ich bin etwas neidisch, dass es bei Anna so viel einfacher lief.

Während ich immer noch nachdenke, betreten wir das Hotel. Sofort entdecken wir Marte, die auch gleich lächelnd auf uns zu kommt. Sie bringt uns zum Zimmer der Zwillinge und bevor wir klopfen verabschieden wir uns von ihr. Martinus öffnet die Tür. Ich umarme ihn kurz zur Begrüßung, bevor ich ihm und Anna Zeit lasse sich zu begrüßen und laufe dann an ihm vorbei zu meinem Freund, der als er mich sieht lächelnd von seinem Bett aufsteht.

Ich lege meine Arme um ihn, während er seine um meine Hüfte schlingt. Nach einem Kuss lehnt er seinen Kopf gegen meine Stirn und eine Weile verharren wir so. Ich will nicht, dass er schon wieder geht. Ich hab ihn doch schon von gestern auf heute vermisst und jetzt dauert es bestimmt wieder ewig bis wir uns sehen. Er muss sich wieder mehr auf seine Musik konzentrieren und hat deshalb keine Zeit herzukommen und ich kann ihn auch nicht einfach besuchen, weil bei mir bald die ganzen Klausuren anstehen. Wieso muss ich nur so weit von ihm entfernt wohnen. Oder er soweit von mir entfernt.

Manchmal wünsche ich mir wir würden auf die gleiche Schule gehen und hätten uns als zwei Teenager einfach so kennengelernt. Ich liebe ihn so wie er ist und da gehört nun mal das Berühmte dazu, aber eigentlich hätte ich ihn auch ganz gern ohne all das, obwohl wir uns dann nie kennengelernt hätten, also ist es schon ganz gut so.

Sein linker Zeigefinger streicht meine Träne weg, von der ich erst jetzt bemerke, dass sie meine Wange herabläuft. Da er seine Hand jetzt eh schon angehoben hat, legt er sie jetzt an meine Wange und schaut mich fragend an. "I already miss you.", erkläre ich und muss dabei etwas über mich selber lachen. Es ist doch eigentlich total lächerlich, doch Marcus bleibt ernst, küsst mich erneut und sagt einfach nur : "I love you." Das ist genau, was ich gebraucht habe. Mehr nicht. Ich liebe ihn und er liebt mich, das heißt, dass wir alles schaffen, auch wenn wir uns jetzt erstmal nicht sehen werden.

Anna und Martinus betreten Händchen halten den Raum und setzten sich auf Martinus' Bett. "Alles gut?", fragt Anna stumm und ich nicke. Marcus hat unseren Blickkontakt verfolgt und gibt mir daraufhin einen Kuss auf meine Wange, woraufhin ich anfangen muss zu lächeln.

Während Anna sich glücklich an Martinus lehnt und er ihre Hände wieder miteinander verschränkt, zieht Marcus, der sich mittlerweile wieder hingesetzt hat, mich einfach zwischen seine Beine, sodass ich meinen Rücken an seine Brust anlehne. Ich sehe, dass Martinus' Blick sich verändert, aber ich kann nicht einschätzen, was er denkt. Als Anna anfängt zu reden, denke ich aber auch nicht weiter drüber nach. Wir quatschen, bis Kjell-Erik klopft und ankündigt, dass sie in einer halben Stunde losfahren müssen. Nach einer unglaublich langen Verabschiedung, fahren Anna und ich wieder nach Hause. Da wir beide ziemlich deprimiert sind, reden wir wenig, aber ich genieße es trotzdem Zeit mit meiner besten Freundin zu verbringen.

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Hab mal wieder nichts zu sagen, außer "hallo" an alle, die noch wach sind 🥰🤪❤️

stronger together /marcusandmartinus ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt