stronger together /marcusandmartinus ff

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Kurz vor ein Uhr wollen meine Großeltern dann nach Hause fahren. Ich weiß, dass sie Marcus und mir zu liebe, schon länger geblieben sind, als sie eigentlich wollten. Ich sage Marcus Bescheid, dass unsere heutige Mitfahrgelegenheit los möchte und er akzeptiert sofort, dass nun auch für uns die Party vorbei ist. Viel länger hätten wir beide wohl auch nicht durchgehalten, zumal mein Freund leider morgen Nachmittag schon nach Hause fliegt... bzw heute, da wir ja mittlerweile schon Sonntag haben.

Während ich mich schnell von ein paar Gästen verabschiede, fällt mir auf, dass ich meine beste Freundin schon länger nicht mehr gesehen habe. Da Oma und Opa jetzt allerdings schnellstens los wollen, komme ich auch nicht mehr dazu sie zu suchen. Ich verabschiede mich bei meinen Eltern jeweils mit einem Kuss auf die Wange. Emma und ihren Eltern winke ich kurz zu, während Martinus mich nicht anschaut sondern nur emotionslos in die Ferne starrt, obwohl ich selbst von weit weg erkennen kann, dass grade unglaublich viel in ihm vorgeht.

"What's going on with him?", frage ich sobald ich Marcus Gegenwart hinter mir spüre. "I don't know..", erwidert Marcus leicht genervt und verdreht dann sogar die Augen über das Verhalten seines Zwillingsbruders. Ich frage nicht nach, sondern belasse es dabei und greife nur nach Marcus Hand, um ihn mit mir zu meinen Großeltern zu ziehen.

Meine Oma steigt auf der Fahrerseite ihres Autos ein, während mein Opa die Vergurtung von Melinas Babyschale am Autositz prüft und dann meine schlafende Schwester hineinlegt. Während ich abgewartet habe, dass mein Großvater wieder von der Rückbank auftaucht und ich mich setzten kann, hat Marcus mir ein kleinen Kuss auf den Nacken gehaucht, bevor er auf der anderen Seite von Melina Platz nimmt. Als mein Opa fertig ist, setzen wir uns beide auf unsere Plätze und meine Oma fährt los.

Es hat etwas beruhigendes im Dunkeln durch die schlafende Stadt zu fahren, die nur durch die Straßenlaternen erleuchtet ist, die den Rand der Straßen zieren und vereinzelt erleuchtete Fenster. Ich höre Melinas gleichmäßigem Atem zu, der zusammen mit der Hintergrundmusik des Radios die Stille im Auto füllt.

Ich blicke zu Marcus, der fasziniert meine kleine Schwester beobachtet. Ganz sanft streicht er ihr mit seinem Daumen über den Kopf. Nach einer kurzen Pause, in der er sich versichert, dass sie immer noch schläft, wiederholt er die Bewegung erneut und erneut.

Wahrscheinlich ist es der natürliche Muttertrieb in mir, der mein Herz grade Riesen-Sprünge machen lässt, zumindest habe ich grade beschlossen noch nie etwas süßeres in meinem Leben gesehen zu haben, als Marcus, wie er mit Melina umgeht.

Ich greife nach seiner Hand und nicke dann mit dem Kopf aus dem Fenster. Wir sind gleich bei mir Zuhause. Marcus nickt leicht und verschränkt dann lächelnd unsere Finger, bevor er sich unsere Hände halb zweifelnd, halb als hätte er noch nie etwas schöneres gesehen, anschaut. Ich grinse nur leicht und löse meine Hand widerwillig aus seiner, als meine Oma in unsere Einfahrt abbiegt.

Schnell verabschieden Marcus und ich uns und winken meinen Großeltern nochmal, als die beiden zurück auf die Straße fahren. Während ich aufschließe, schaut Marcus mir neugierig über Dir Schulter, was mich leicht hibbelig macht, ihn aber nur noch mehr zum Grinsen bringt.

Im Flur hängt Marcus sein Jacket über einen Bügel und wir ziehen unsere Schuhe aus, bevor wir unschlüssig stehen bleiben. "Are you hungry?", frage ich deshalb und als ich Marcus' Lächeln sehe, weiß ich, dass ich damit genau ins Schwarze getroffen habe.

So stehen wir kurz darauf zusammen in der Küche und schmieren uns jeweils ein Brot. Während ich gedankenverloren schon zum zehnten Mal die Verteilung des Frischkäses auf meinem Brot ausbessere, beißt Marcus schon genüsslich in sein Salamibrot. Von hinten schlingt er zwei Arme um mich und legt dabei seinen Kopf auf meine Schulter, bevor er seine Hand wieder zum Mund führt. Da nun sein Brot genau auf der Höhe meines Mundes schwebt, kann ich nicht anders, als mir einen kleinen Bissen zu stibitzen.