6. Wie ich unter einem Sternenhimmel weiche Knie bekam

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Die Sonnenstrahlen striffen meine Wange und sofort erwärmte sich mein Körper. Meine Augen zuckten kurz, ehe ich sie vorsichtig öffnete. Das helle Sonnenlicht, welches durch das Fenster fiel stach in mein Auge. Sofort schloss ich sie wieder und drehte mich zur Seite. Die Decke zog ich dabei weit über meinen Kopf. Ich leises Stöhnen entfuhr mir als sich meine Lunge wieder meldete. Die Luft welche ich durch meine Nase einzog wurde wieder knapp, so dass ich die Decke vom Kopf nehmen musste.

Da das Sonnenlicht zu hell war um weiter zu schlafen, rieb ich mir kurz über die Augen, streckte alle Glieder und setzte mich dann auf. Ich wollte soeben meine Atem maske abnehmen, als mir auffiel das ich gar keine auf hatte. Die durchsichtigen Schläuche befanden sich immer noch in meiner kleinen Nase, und der Trolli stand neben meinem Bett.

Eine Furche bildete sich zwischen meinen Augenbrauen, als ich überlegte wie das passieren konnte. Da fiel mir der vorherige Abend wieder ein. Niall und Ich, auf der Bank. Es war ein magischer Moment, auch wenn es etwas kalt und dunkel draußen war, war es ein schönes Gefühl wieder bei ihm zu sein. Es scheint als würde sich mein Körper nach ihm sehnen.

Ich streckte noch mal meine Arme über meinem Kopf und gähnte kurz ehe ich mich ins Bad begab. Die Berührung mit dem kalten Boden ließ mich beinahe erschaudern, doch die Sonne die mir im Rücken lag Übertrag eine gewisse Wärme.

Ich begann mit dem üblichen Morgen Ritual. Duschen, wobei ich natürlich drauf achtete das ich such ohne den Schläuchen genug Luft bekam, Zähne putzen und noch dezent schminken. Ich schminke mich eigentlich nie, doch heute habe ich einfach mal Lust dazu. Vielleicht gefalle ich so Niall besser.

Ich zog mir noch anständige Sachen an und als ich halbwegs akzeptabel mit meinem Aussehen war ging ich in die Cafeteria um mir mein Frühstück zu nehmen.

Selbst am frühen Morgen war alles voll. Die meisten Leute waren, aber ältere Omas und Opas, die wahrscheinlich nachts kein Auge zu bekommen. Ich stellte mich also an der langen Schlange an und wartete ab. Währenddessen fragte ich mich wie ich eigentlich in mein Zimmer gekommen bin, nachdem ich in Niall's Armen eingeschafen war. Bei dem Gedanken schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht und mein Körper erwärmte sich.

Das Frühstück ging ziemlich schnell vorbei. Nach 10 Minuten warten nahm ich mir ein belegtes Brötchen mit salat, Tomaten und Wurst und einen Apfel. Nachdem ich gegessen hatte ging ich raus um meinen Morgen Spaziergang zu machen. Mir ist aufgefallen, das ich seitdem ich Niall getroffen habe fast täglich rausgehe. Ich zog meinen Trolli hinter mir her und ging über den Breiten, verdreckten Weg. Die kleinen Kinder waren wieder fleißig am arbeiten und stütteten allen möglichen Dreck auf den Gehweg. Ich übersah es geschickt und ging weiter. Meine Hände tief in den Taschen vergraben, ließ ich meinen Blick in alle Richtungen schweifen.

Ich weiß nicht ob ich mir erhofft hatte Niall wieder zu sehen oder was es war. Es ist als wäre mein kompletter Körper,  wirklich alles an mir süchtig nach Niall. Alles außer mein Gehirn, dass mal wieder sagt er wäre nicht gut für mich.

Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken an Niall abzuwerfen und ging leicht enttäuscht  wieder rein.

Vor meiner Tür stand Dr. Maria die wahrscheinlich gerade in mein Zimmer wollte. Als sie mich sah zeigte sie mir ihre überdimensional großen Zähne.

,, Ah Guten Tag Grace. Ich wollte gerade zu dir"

Nein wirklich, ich verdrehte die Augen und versuchte möglichst nett rüber zu kommen, in dem ich mein Alles-ist-gut-und-mir-geht-es-bestens-Lächeln zeigte.

,, Ich wollte dir sagen das du entlassen bist. Deine Lunge hat in letzter Zeit keine Probleme aufgewiesen und arbeitet ausreichend. Falls irgendetwas vorfallen sollte kannst du natürlich jeder Zeit wieder kommen" mein lächeln wurde größer als ich erfuhr das ich endlich aus diesem Knast hier raus kam. Es war einfach nur schrecklich. Jeden Tag diesen Geruch von Dosenfutter und Desinfektionsmittel. Auf Dauer hält man das auch nicht aus.

Need You Horan » N.H.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt