1. Wie ein blauäugiges Arschloch meinen Tag ruinierte

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Es war der 01. Juli an dem mir meine Mutter schrecklich auf die Nerven ging. Sie ging mir schon immer auf die Nerven, aber heute war es extrem!

Mom: ,, Schau doch mal Grace, alle Kinder sind draußen im Park und machen irgendwas und du liegst den ganzen Tag im Bett und schläfst. Du musst mal unter die Leute kommen"

Ich: ,, Schlafen ist gut gegen Krebs"

Mom: ,,Weißt du wie anstrengend du eigentlich bist?"

Ich: ,, Tja in einem Monat bist du mich dann endlich los"

Sie seufzte.

Mom: ,,Genieße deinen Monat doch noch. Es ist dein Leben und du solltest es zu etwas besonderem machen."

Langsam wurde ich wütend. Ich schmiss die Decke von mir runter und sprang aus dem bett. Ich stellte mich gegenüber meiner Mutter und machte mich groß um überzeugend rüber zu kommen.

,, Weißt du eigentlich wie scheiße es ist zu wissen das man in einem Monat stirbt? Weißt du das? Nein weist du nicht! Denn du hattest noch nie Krebs. Mein Leben ist nichts besonderes und das wird es auch nie sein. Ich bin einfach nur eins von vieles anderen Krebskranken Kindern das nur noch einen Monat zu leben hat. Es ist echt deprimierend mit dem Gefühl zu leben anders zu sein. Ich werde nicht von den anderen akzeptiert mom. Versteh das doch endlich. Ich will mein restlichen Monat in meinem gemütlichen Bett verbringen und über den Tod nachdenken okey? Also lass mich gefälligst in ruhe mit deinen 'geh doch mal raus du musst unter die Leute kommen' " dann ging mir die Luft aus. Ich setzte mich an die Bett kante und holte einmal tief luft.

,, So hab ich das doch gar nicht gemeint" ich schaute meiner Mutter in die Augen und sah diesen mitfühlenden und entschuldigenden Blick doch Mitleid oder so was ist das letzte was ich jetzt brauch. Immer diese Mitleids-Masche,  als ob ich nicht schon genug davon bekomme.

,, Doch hast du" ich schloss mich von meinem BiPAP-Gerät ab, was mich die ganze Nacht lang mit tonnenweise Sauerstoff zu pumpt, und flochte mir den Schlauch der Sauerstoffflasche hinters Ohr in meine Nasenlöcher ein.  Dann stand ich auf und ging Richtung bad. Ich zog meine Sauerstoffflasche auf einem kleinen Rollwagen hinter mir her. Ich brauchte fast eine Stunde und die meiste zeit war ich damit beschäftigt meine Bett Frisur zu bändigen.

Als ich fertig War und in mein Zimmer ging saß Mom auf Dem Bett und heulte. Ich ging zu ihr rüber und nahm sie in die Arme. Wer ist jetzt hier die Erwachsene im Raum hu?

,, Tut mir leid" sie schniefte nur noch lauter. Es gibt nur eins was schlimmer ist als an Krebs zu sterben. Und zwar wenn dein Kind an Krebs stirbt.

,, Nein mir tut es leid. Du hast so recht ich hätte das nicht sagen sollen."

,, Weißt du was? Ich gehe jetzt unten im Park spazieren und du gehst dir erst mal einen Caffè holen ja?" mom schaute mich an und nickte. Sie tat mir schon irgendwie leid. Ich gab ihr ein Taschentuch und zog mir dann über meinen Joggingsanzug eine Jeansjacke.

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Spazieren gehen tut echt gut besonders an der frischen Luft die ich nicht oft zu spüren bekomme. Das einzige was ich an diesem Park hasse waren die kleinen Kinder. Ich meine das war ein Park für kranke Leute zum ausruhen und diese kleinen Bälger laufen hier schreiend durch die gegend.

Nach einer weile setzte ich mich auf eine Bank um mich etwas auszuruhen. Ich stellte meine Sauerstoffflasche neben die Bank und lehnte mich zurück. Ich schloss die Augen und genoss die strahlende Sonne.

,, Darf ich mich setzten?"

eine tiefe und raue stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf und schaute in das Gesicht eines Jungen der vielleicht in meinem Alter war wenn nicht sogar etwas älter.

Need You Horan » N.H.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt