Ich riss die Arme hoch und kniff die Augen zusammen, obwohl ich wusste, dass es nicht viel bringen würde. Plötzlich prallte ein Körper mit so viel Schwung gegen mich, dass wir gemeinsam umfielen. Blake flüsterte ein paar Worte in meine Haare und legte die Arme fest um mich, als wir durch den Boden fielen.
Ich schrie geschockt auf und klammerte mich an ihn, während sich mir der Magen umdrehte. Ich konnte nur beten, dass er mich nicht los ließ.
Zwei Sekunden später schlug ich hart auf dem Boden auf und mir wurde die ganze Luft aus den Lungen gepresst, was durch Blakes Gewicht auf mir nicht viel besser wurde. Für einen Moment war mir speiübel, aber ich riss mich zusammen, um meinem Mageninhalt bei mir zu behalten. Irgendwie musste ich Blake loswerden. Ich versuchte zeitgleich, ihn wegzudrücken und unter ihm hervorzukriechen, bis er sich endlich von mir herunter rollte. Wieder vernünftig einatmen zu können, war wie eine Erlösung. Warum war der Typ auch so schwer?!
Aber etwas anderes zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Der Himmel. Er war orangerot und keine einzige Wolke war zu sehen, während es das letzte mal, als ich aus dem Fenster geblickt hatte, bedeckt gewesen war. Den Blick gen Himmel gerichtet, richtete ich mich auf, bevor ich mich umsah.
Vor mit breitete sich eine weite Ebene mit hüfthohem, grünen Gras aus. Etwas weiter entfernt standen vereinzelte Bäume, die immer dichter wurden und schlussendlich einen Wald bildeten. Nur langsam begriff ich was hier los war, trotzdem war ich noch nicht dazu bereit es anzunehmen.
„Was hast du getan?", hauchte ich mehr, als dass ich es sagte. Nur langsam wanderte mein Blick zu Blake, der noch im Gras saß. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts über seine Gedanken, doch schließlich seufzte er und antwortete mir. „Ich habe dich an einen sicheren Ort gebracht."
Plötzlich wurde ich stinksauer. Das durfte doch nicht wahr sein!
„Wo sind wir?", presste ich zwischen den Zähnen hervor, wodurch meine Frage eher wie eine Drohung klang.
„Bitte versprich mir, dass du jetzt nicht gleich ausrastest", sagte Blake, während er aufstand. Schon allein das er diese Forderung stellte, war ein schlechtes Omen. Dementsprechend fiel auch meine Antwort aus.
„Nein." Blake stöhnte und legte den Kopf in den Nacken. „Wir sind auf einer Insel", sagte er so schnell, dass es etwas dauerte, bis ich wusste wo ein Wort anfing und das nächste
aufhörte. Aber als ich es begriffen hatte, fiel mir die Kinnlade herunter.
„Willst du mich verarschen? Du hast mich tausende von Meilen durch die Gegend teleportiert, um mich auf eine angeblich sichere Insel zu bringen?! Bist du jetzt vollkommen bescheuert!", schrie ich ihn an, was mich jedoch am meisten aufregte war, dass er mir nicht in die Augen schaute. „Ich will zurück und zwar sofort!"
Jetzt schaute Blake mich doch an. „Das geht nicht", war das einzige was er dazu sagte.
"Was soll das den jetzt heißen?! Du hast mich hier hergebracht, also bringst du mich auch wieder zurück! Mir ist es scheißegal, ob wir mit dem Schiff fahren oder du mich mit deiner Hexenmagie wieder nach Hause bringst, aber ich will wieder zurück!", schnauzte ich ihn an.
Blake schaute mich irritiert an. "Welche Hexenmagie?", fragte er und blickte mich verwirrt an. Natürlich war das das einzige von all den Dingen was er herausgehört hatte! "Ich fasse es nicht!", rief ich aus, bevor ich mich einfach herumdrehte und davon stapfte.
"Wo willst du hin?"
"Möglichst weit weg von dir und einen Hafen suchen!"
"Jetzt warte doch mal!", rief Blake und als ich nicht reagierte, rannte er hinter mir her. "Kio" Eine Hand legte sich auf meine Schulter, doch ich schüttelte sie ab. Blake konnte mich mal! Wieso musste ich dem Typen auch hinterherrennen? Natürlich weil ich ihn mochte, was mich noch wütender machte.

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Die Tochter der Sterne
FantasyKio glaubt, dass sie verrückt geworden ist, als Mitten im Friedhof ein Typ aus einem Portal stürzt. Sie redet sich ein, dass ihre Augen ihr einen Streich gespielt haben, denn das ist eindeutig nicht möglich...oder? Aber Kio trifft ihn wieder und ern...