Kapitel. 01

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Taehyung

Seuftzend strich ich mir durch's Haar. Ich habe echt zu viele Termine, dabei hatte ich doch bald Urlaub. Naja da musste ich jetzt durch, ist schließlich mein Job.

Das Telefon klingelte und ich hob ab.

''Herr Kim, Sie haben um 18:00 Uhr einen Termin beim neuen Firmenleiter. Ich habe ihnen ein Kaffe bestellt, dieser sollte gleich bei Ihnen ankommen.''

''Ja, vielen Dank. '', antwortete ich nur knapp.

Kurz nachdem ich aufgelegt hatte kam jemand und brachte mir meinen Kaffee.

Ich fuhr den Computer runter, packte meine Sachen zusammen und nippte kurz an meinem Kaffe. Während ich zu meinem Auto ging, schaute ich noch kurz auf die Uhr an meinem Handgelenk. Eigentlich hätte ich noch genug Zeit, es war erst 16:20 Uhr. Aber ich wollte noch einen kurzen Stopp bei einem Café machen und mir etwas zu essen holen, denn ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen.

Ich fuhr also kurz in die Stadt und parkte mein Auto. Es war selten dass ich hier war und mir etwas kaufte, weil meine Sekretärin mir immer alles nötige holte. Auch wenn ich nicht danach bat.

Ich ging in ein relativ billiges Café und holte mir dort einfach ein belegtes Brötchen mit Salat. Ich biss einmal rein und packte es wieder in die Tüte. Wow, das schmeckte so als hätte es schon Wochen dort gelegen.

Ich checkte kurz meine Nachrichten, verpassten Anrufe und packte auch mein Handy wieder in meine Hosentasche. Auf dem Weg zu meinem Auto, sah ich eine dunkle Gestalt an meinem Auto hocken. Angst um mein teures und relativ neues Auto, lief ich mit schnellen Schritten auf die am Boden hockende Person zu.

''Hey! Was machst du da!?'', rief ich aufgebracht.

Die Person schaute zu mir und war kurz davor weg zu laufen, doch ohne mich! Ich lief auf den unbekannten zu und packte ihm am Handgelenk.

''Was hast du da gemacht?!''

Die Person die ich nun festhielt schien mir männlich zu sein. Zudem war er auch etwas kleiner als ich. Er trug schäbige Klamotten und seine schon etwas längere schwarzen Haare waren zerzaust und ungewaschen. Er schien ausgehungert, denn sein Handgelenk war ganz dünn und zittrig.

''Kannst du reden?'', stellte ich ihm etwas wütend die Frage. Für ihn war es wohl etwas zu laut, denn er zuckte zusammen und machte nicht den Anschein mir Antworten zu wollen.

"Na schön, wenn du nicht reden willst, rufe ich jetzt die Polizei!"

Mit meiner einen freien Hand griff ich nach meinem Handy in meiner Hosentasche und war kurz davor anzurufen.

In dem Augenblick drehte er sich endlich zu mir um und schaute mir nur kurz in die Augen.

Kaum verständlich sagte er:
" Bitte nicht. Ich hab schon genug Probleme.", seine Stimme dabei leise und zittrig.

Ich hörte seine Angst in ihr, irgendwie tat er mir bei diesem Anblick leid. Ich legte wieder auf. Trotzdem wollte ich eine Erklärung dafür haben, was er an meinem Auto trieb.

"Ach ja? Aber erklär mir mal was du an meinem Auto zu tun hattest!"

Kurz war es einfach nur still und ich dachte er würde garnicht mehr antworten, da hörte ich ihn wieder leise etwas sagen.

"Ich habe große Schulden."

Er schluckte einmal und machte einen entschuldigenden Blick.

"Wolltest du mein Auto stehlen!?" ich war echt wütend. Doch zu meiner Überraschung gab er es mit einem nicken zu.

"Ich sah ihr Auto hier stehen und wollte es für viel Geld weiter verkaufen."

Ich war geschockt. Alleine die Tatsache, dass er tatsächlich vor hatte mein Auto zu stellen und auch, dass er es einfach so zugab als würde er hoffen er würde davon kommen.
Außerdem, wie hatte er sich erhofft er zu stehlen? Weg schieben oder was? So ganz durch geplant scheint er es nicht zu haben.

Ich musste seinen Eltern bescheid geben. Sie sollten ihm eine gerechte Strafe geben, denn ihn der Polizei zu überreichen erschien mir nicht so wichtig. Er sollte es nur nie wieder tun.

"Sag mal, wissen deine Eltern davon? Dass du stehlst?"

Seine Wangen wurde leicht rot und er schüttelte den Kopf. Aha, sie wussten es nicht.

Doch dann kam etwas, was ich nicht erwartet hätte.

"Ich habe schon lange keine Eltern mehr." Diese Antwort schockierte mich. Jetzt musste ich wissen wie alt er war. Wie lange war er nun schon alleine?

Auf seine Antwort reagierte ich nicht groß, sondern fragte ihn gleich weiter.

"Wie alt bist du eigentlich? Du siehst mir nicht so alt aus."

Er drehte seinen Kopf zur Seite. "Das geht Sie garnichts an."

Schon etwas überrascht von seinem plötzlichem Mut mir gegenüber antwortete ich nur mit einem: "Ich kann auch wieder die Polizei anrufen."

Da war sein Mut vorbei und er antwortete mir stotternd mit einem leisem "18".

Er ist erst 18 Jahre alt? Er überraschte mich immer wieder. Ich musste grinsen und antwortete ihn auf seine knappe Antwort.

"Oh erst 18? Ich dachte du wärst etwas älter."

"Ne, bin ich aber nicht. Kann ich wieder gehen?", kam es etwas schnippisch von ihm.
Ganz schön hartnekig der kleine.

"Einfach so? Du wolltest gerade mein Auto stehlen."

"I-Ich tue so etwas nie wieder. Wirklich."

Er tat mir schon irgendwie leid. Dieser Anblick wie er zitternd hier vor mir steht und jeden Moment los weinen könnte. Auserdem ist er noch so jung.

Ich war etwas verzweifelt, denn was sollte ich jetzt tun? Ich wusste echt nicht mehr weiter.

Keiner von uns sagte mehr etwas, doch dann klingelte mein Handy und schnell ging ich ran.

"Hallo?"
Der kleine Dieb hier vor mir sah ziemlich ängstlich aus, doch ich hörte der Person am Telefon zu und schaute auf meine Rolex.

"Oh tut mir leid. Ich bin sofort unterwegs."

Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm und schaute ihn an. "Ich habe noch etwas zu erledigen.", meinte ich an den Jungen Dieb gewandt, hörte aber weiter der Person am anderem Ende des Telefons zu.

Ich nickte noch einmal und legte dann auf.

"Okay kleiner. Ich muss jetzt los. Ich gib dir jetzt etwas Geld und mach so etwas einfach nie wieder."

Ich drückte ihm mehrere Geld Scheine in die Hand und sah wie er sie errötet und mit großen Augen entgegen nehmen musste, da ich ihm keine andere Wahl ließ.

Er wollte gerade etwas sagen, da kam ich ihm zuvor und stieg eilig ins Auto.

~ℛ𝒾𝒸𝒽 𝓂𝒶𝓃~ ||𝚟𝚔𝚘𝚘𝚔||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt