Kapitel. 14

3.9K 155 44
                                    

Taehyung

"Wie meinst du das?"
Fragte ich, obwohl ich eigentlich ganz genau bescheid wusste.

Er war am Boden zerstört und er sah so aus als würde er leiden.

"I-ch habe d-ein Geld geklaut um m-meine Schulden zu begleichen.", wiederholte er sich nochmal.

Er brach in Tränen zusammen und kam auf mich zu, um mir in die Arme zu fallen. Ich versuchte ihn etwas zu beruhigen und erzählte ihm, dass ich mir Sorgen um ihn gemacht hatte, auch das ich das Gespräch mit gehört hatte. Ich habe alles mitbekommen, erzählte ich ihm.

Er schluchzte stark doch ich konnte gerade nichts machen und ihm auch nicht in die Augen schauen. Denn um ehrlich zu sein war ich enttäuscht von ihm. Etwas.

Er schaute mir ins Gesicht und sah eingeschüchtert aus als er mein Gesichts Ausdruck sah. Er sah mir wohl meine Wut an.

Er schien nach zu denken doch hatte ich gerade keine Geduld darauf zu warten, dass er sich wieder beruhigte und riss ihm aus seinen Gedanken.

Ich schubste ihn in Richtung Wand und presste ihn an die Wohnzimmer Wand.

Ich stützte meinen rechten Arm rechts bei ihm ab, er zuckte bei meiner Aktion deutlich zusammen und machte sich noch kleiner als er eigentlich schon war.

Ich musste jetzt einfach alles raus lassen.

"Ich habe dir vertraut! Warum bist du damit nicht zu mir gekommen und hattest mir alles erzählt? Ich hätte dir alles gegeben was du brauchst, aber stattdessen klaust du es und sorgst dafür, dass ich mir sorgen um dich mache. Das schlimmste war das du mir nie geantwortet hast! Du hast mich mit meinen Sorgen alleine gelassen!"

Völlig außer Kontrolle schrie ich ihn an. Was ich eigentlich nicht wollte.

" I-ich hatte keine andere Wahl. "

" Keine andere Wahl?! Du hattest mehr als nur eine Wahl!"

Ich wollte eigentlich nicht schreien aber es kam so plötzlich alles aus mir heraus gesprudelt und es fühlte sich gut an es los zu werden, auch wenn mir Jungkook fast schon leid tat. Nein, es tat mir leid weil ich es nicht an ihm auslassen will.

Er schrie mich zurück an.
" Verdammt, ich sagte doch dass es mir leid tut! Das einzige was ich wollte, war dich zu beschützen!"

"Beschützen?! Ich brauch mich nicht von einem kleinem jungen wie dir beschützen zu lassen!"

Das schien ihn sehr zu kränken. Er schluchtzt stark und seine Tränen kann er auch nicht mehr aufhalten.

"Ich nehm an, dass du nicht die ganze Geschichte gehört hast oder?"

Ich schaute ihn erwartungsvoll an. Wow, ich war gespannt was er mir zu sagen hatte.

Er nahm mich an meinem Ärmel und zog mich mit aufs Sofa. Perplex stolpere ich hinterher.

"Wie wäre es wenn du mich erstmal ausreden lässt bevor du mir Vorwürfe machst? Wie gesagt, es tut mir leid aber mit den Personen die mich in der Hand haben, sollte man sich besser nicht anlegen."

Wir setzten uns beide hin und er holte einmal tief Luft bevor er anfing zu reden.

" Wie du weißt sind meine Eltern schon lange tot und seit der Zeit an war ich ein Weisenkind. Diese Männer haben mich mitgenommen und anfangs dachte ich das wäre meine Erlösung. Meine Chance auf ein gutes Leben."

Er atmete hektisch, er schien seine Erinnerungen zu hassen doch er sprach weiter. Die Tränen wurden weniger, er beruhigte sich wieder etwas.

"All meine Jahre dort waren der pure Horror und ich musste alles tun was sie mir sagten, sonst gab es eine Bestrafung. Glaub mir ich fühlte mich dreckig und ekelig in meinem eigenem Körper..."

Ich knurrte kurz bei dem Gedanken, was die ihm angetan haben könnten. Alleine bei dem Gedanken daran, wie andere Typen Hand an ihn legen, lassen mich beinahe verrückt werden. Niemand tut meinem Kookie wieder so etwas an!

Es war kurz still. In dieser Zeit seufzte er einmal und ihm floß eine letzte Träne die Wangen hinunter.

" Ich habe schnell herausgefunden wie man sich das Leben erleichtern konnte, klaute ihr Geld und kaufte mir Alkohol und Drogen um alles vergessen zu können. Sie fanden es nie raus bis ich 18 wurde. Ich meine die hellsten waren sie nicht, denn sonst hätten sie es schon früher bemerkt. Jedoch wurde mir dafür die Hölle heiß gemacht. Sie wollten mich verprügeln doch da hab ich reiß aus genommen. Ich dachte ich würde sie nie wieder sehen."

" Sie haben mich erwischt und das schon vor längerer Zeit. Ich schulde ihnen viel Geld. Zu viel. Sie fanden mich und beauftragten mich dazu dir Geld zu klauen. Irgendwie wussten sie von meinem verschwinden und wussten, dass ich bei dir lebe. Sie drohten mir das sie dich umbringen würden, wenn ich das Geld nicht rechtzeitig liefern würde. Sie hatten
einen Punkt getroffen und so blieb mir keine andere Wahl. "

Ich war sprachlos. War ich sein Schwachpunkt?

" Es tut mir leid. Ich hatte ja keine Ahnung, ich hätte dich nicht anschreien sollen. "

Ich nahm den kleinen schluchzenden Kookie in meine Arme und gab ihm einen beruhigenden Kuss auf die Stirn.

" Ich hätte dir vorher schon besser zuhören sollen. Kookie. "

Ich sah ihm wieder in die Augen.

" Danke, dass du mir jetzt alles erzählt hast."

Doch von ihm kam keine Antwort nur ein hektisches: "Oh Gott wie spät ist es jetzt? "

Er nahm meinen Arm, da er wusste das ich immer meine Rolex trug und schaute auf die Zeit.

Seine Augen wurden groß.

"Was ist los koo-"
"Ich muss los. Sie erwarten um 2 Uhr noch eine Lieferung. Ich brauch kein Geld ich hab noch etwas von dem was ich dir geklaut hatte."

"Stopp kook-"
"Nein. Ich muss schnell los, ich will nicht dass sie dir etwas antun werden."

Er ging hastig zu Tür, nahm sich den Schlüssel und öffnete und rannte aus der Tür. Doch ich sprinte ihm hinterher und hielt ihm an Handgelenk fest.

"Jungkook, du gehst nirgends hin."
Sprach ich ernst, denn schließlich sollte das aufhören.

"Abe-"

"Nein, du gehst da nicht hin. Du wirst dir das nicht mehr gefallen lassen. Jetzt tu einmal das was ich sage und geh zurück aufs Sofa."

Er war den Tränen nahe, das konnte ich mir nicht mit ansehen. Diese Trecks kerle werden was erleben!

"Jungkook, ich angergiere Leibwächter. Frag nicht aber die brauchte ich schon öfter. Also wir bleiben jetzt hier und lassen das nicht mehr mit uns tuen. Ja?"

Er hatte sichtlich Angst aber er schien mir zu vertrauen und nickte.

"Dir wird nichts passieren."
Sprach ich ihm beruhigend zu und setzte mich wieder zu ihm auf die Couch.

Ich rief an und bestellte die Bodyguards für Jungkook. Sicher war sicher.

Er schlief währenddessen auf der Couch ein, was auch verständlich war. Die letzten Tage waren hart und anstrengend für ihn, er hatte sicher kaum Schlaf. Ich lächelte und fuhr mit meinen fingern durch sein weiches Haar. Ich versuchte langsam vom Sofa aufzustehen. Ihm wird nichts passieren. Er wird es auch nicht mit den Typen klären.

Was er nicht wusste. Ich würde für ihn hin gehen.

~ℛ𝒾𝒸𝒽 𝓂𝒶𝓃~ ||𝚟𝚔𝚘𝚘𝚔||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt