Kapitel 15

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Mit schweren Augenlidern saß ich im Klassensaal und lauschte Herr Wolf. Es war schwierig nicht auf der Stelle einzuschlafen.

Auch wenn ich mittwochs und donnerstags noch Zuhause geblieben war um auszukurieren und es mir auch eigentlich gut ging, war ich einfach nur müde.

Es war seltsam. Ich hatte zwei Tage durchgeschlafen und trotzdem konnte ich kaum meine Augen aufhalten.

Vorsichtig stupste mich Maudado von der Seite an:" Alles okey? Du hättest heute doch auch noch Zuhause bleiben können?" "Alles in Ordnung," antwortete ich leise," ich bin einfach nur müde."

Maurice reagierte nicht mehr auf meinen Kommentar und lauschte stattdessen Herr Wolf.

Der Unterricht zog sich verdammt lange, aber schließlich klingelte es doch und ich beeilte mich nach draußen zu kommen.

"Du warst aber schnell weg," stellte Maudado fest, der hinter mir auf den Schulfhof trat. "Ich dachte etwas frische Luft würde mich wacher machen," entgegnete ich und setzte mich auf eine Bank.

"Ich hab übrigens noch etwas für dich," sagte Maudado und setzte sich zu mir. Er öffnete seinen Rucksack und kramte etwas darin herum bis er schließlich ein Blatt Papier daraus hervor zog:" Ich habe ganz vergessen dir zu erzählen dass ich am Dienstag damit fertig geworden bin."

Verwirrt nahm ich das Blatt in die Hände und rollte es auf. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich konnte es mir nicht nehmen lassen Dado fest zu drücken:" Danke! Du bist wirklich der beste Freund den man sich wünschen kann." "Das war doch garnichts," er lächelte und winkte mit seiner Hand ab.

Ich schaute mir die Schlangzeichnung genau an und erkannte die Ähnlichkeiten mit meinem Clansymbol.

"Wie steht es eigentlich mit deinen Kräften," fragte Maurice mit gesenkter Stimme. "Während ich krank war hat echt alles verrückt gespielt. Ich habe einmal gerochen was unsere Nachbarn gekocht haben. Außerdem sind mir einmal nachts meine Schlangenzähne gewachsen und ich hab mein Bett vollgeblutet. Aber jetzt bin ich wieder voll einsatzfähig. Meine Sinne arbeiten so wie sie sollen." "Und wie sieht es mit den Zähnen aus? Also generell?" "Im Prinzip habe ich sie unter Kontrolle. Jedoch gehe ich trotzdem noch zu Coach Piers. Ich kann weiterhin jede Hilfe gebrauchen."

"Hey Jungs," begrüßte uns plötzlich eine weibliche Stimme und ich schreckte hoch. Emily lächelte uns schüchtern an. "Hey," stammelten Maudado und ich gleichermaßen überrascht.

"Ich wollte euch nur fragen ob ihr heute Abend jetzt auch zu der Party kommt," fragte sie immernoch lächelnd. "Ich denk schon, oder?" Maudado blickte mich während er redete an und ich nickte," ja, wir gehen auch." "Aber wahrscheinlich nicht ganz so lange," fügte ich schnell hinzu. Ich konnte eine Party bis morgens früh im Moment nicht gebrauchen.

"Das verstehe ich," meinte Emily," ich wollte nur fragen ob wir uns an der alten Eiche treffen um zusammen zu Micha zugehen? Er wohnt ganz in der Nähe."

Die alte Eiche war ein riesiger Baum am Ende der Straße, in der ich wohnte. Während der Klassenfahrt hatte ich herausgefunden, dass Emily, Maudado und ich in der gleichen Gegend wohnten. Wir alle hatten nur einen kurzen Fußweg bis dort hin und hatten beschlossen uns dort zu treffen, falls es mal eine Party oder Ähnliches geben sollte.

"Das können wir gerne machen. Sag uns nur eine Uhrzeit," murmelte ich und schloss die Augen um die Sonne besser genießen zu können, die eben hinter einer Wolke hervor gekommen war. "Wie wäre es mit 7 Uhr," schlug sie vor. "Das klingt doch gut," antwortete Maudado und Emily verschwand winkend.

"Falls es dir wirklich nicht gut genug geht oder du keine Lust hast, müssen wir auch nicht auf diese Party, sag ei-" "Es ist alles in Ordnung. Wenn Michael wirklich in unserer Nachbarschaft wohnt kann ich ja jederzeit gehen. Mach dir keine Sorgen," versicherte ich Maudado und grinste.

The Strength of a SnakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt