Black Day
Black Day=schwarzer Tag
Ja, so nennen Ruby, Sienna und ich die ,,schwarzen" Tage der Prostitution!
Unser letzter ,,schwarzer" Tag ist schon etwas länger her. Es war am Anfang des letzten Sommer, als es noch kalt war. Schwarze Tage gibt es meistens in den kalten Jahreszeiten. Da benötigen wir mehr Geld, um uns zu versorgen, warm zu halten und uns zu pflegen. Dann reicht das Geld, dass wir erbetteln oder stehlen nicht mehr. Naja wir sind junge Mädchen und wenn wir etwas Wärme, Geld, Essen und vielleicht auch ein Bad wollen ...was macht man dann?! Wir wissen selbst nicht wie oft wir uns früher geschworen haben, dass wir so etwas nie machen werden, aber was blieb uns anderes übrig?
In New South Wales gibt es eine Straße, die ,,Black Street", daher auch Black Days. Prostitutionsgasse wird sie auch genannt. Aber die Behörden und die anderen Leute reden nur von dem Schwarzen Loch! Ist auch egal wie man es nennen will. Einen Namen hat so etwas nicht einmal verdient!
Wer Sex will, kommt hierher. Es treiben sich dort genug Nutten und Obdachlose Mädchen herum, die bereitwillig in ein Auto einsteigen, zu einem fremden Mann. Dennoch ist den Meisten gar nicht bewusst was sie tun. Oder es ist ihnen auch egal, denn ihr einziges Ziel ist überlebe, so lange wie möglich...koste es was es wolle!
Und zu dieser Straße waren nun auch wir unterwegs. So wie viele andere um die Winterzeit. In der Winterzeit war diese Straße voll und es gab sogar eine große Auswahl für die Männer. Aber jede Frau versuchte hier jemanden abzubekommen...um zu überleben. Da war es auch nicht selten, dass es zu Schlägereien und Drohungen untereinander kam. An der Straße angekommen drängten sie sich in die Menschenmenge und versuchten möglichst dicht an den Straßenrand zu kommen, damit die vorbei fahrenden Männer auf sie aufmerksam wurden. Normalerweise hatten sie keine Probleme mitgenommen zu werden, da junge Mädels immer sehr gefragt waren. Auch heute haben wir sehr schnell jemanden gefunden. Ich konnte die anderen nicht sehen und wusste nicht mit wem sie gingen oder gehen würden. Aber ich steige gerade zu einem noch ziemlich jungen Mann ins Auto und schließe die Autotür. Es ist mir egal, was er mit mir machen wird und was er mit mir vorhat, Hauptsache ich kann mich Aufwärmen und bekomme Geld. Zu Essen und ein Bad wäre mit nach wir vor auch lieb. Ich sehe gerade aus und starre vor mich hin. Wir sagen nichts. Langsam drehe ich meinen Kopf ein Wenig zur Seite. Schiele zu ihm rüber und mustere ihn. Er sieht starr auf die Straße und bewegt sich kaum. Sein Haar ist halb lang und pechschwarz. Er trägt einen braunen Mantel und Lederhandschuhe. Seine Schuhe sehen warm und gefüttert aus, seine Hose kann ich kaum erkennen. Ich vermute er trägt eine Jeans. Wenn ich ihn genauer betrachte, glaube ich das er ein guter Mensch ist, denn sein Blick ist voller Mitleid und Güte. Ich sehe wieder auf die Straße, merke jedoch wie sein Blick immer wieder zu mir herüber schweift. Er bricht das Schweigen, indem er das Radio anmacht. Fragend sieht er mich an und blickt dann sofort wieder auf die Straße. Wir fahren noch etwa fünf Minuten so weiter, dann bringt er den Wagen vor einem großem Haus zum Stehen. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er ausgestiegen ist, doch jetzt öffnet er die Autotür zu meiner linken Seite und hält mir die Hand hin...
Behutsam steige ich aus dem Wagen und nehme seine Hand. Diese fühlt sich warm und weich an. Angenehm.
Er schließt die Haustür auf und wir gehen nach drinnen. Wärme umfängt mich und ich fühle mich sofort geborgen. Wir gehen einen langen Flur entlang und dann macht er eine Tür auf. Wir treten in das Zimmer, das Küche, Ess-und Schlafzimmer gleichzeitig zu sein scheint. Er fragt ob ich etwas trinken wolle und ich bejahte. Er bringt mir ein Glas Wasser und bietet mir an, mich zu setzen. Ich streife mein Jacke ab und er rümpft die Nase. Anscheinend rieche ich nicht mehr so frisch. Er schlägt vor, ich solle erstmal ein Bad nehmen und mich frischmachen, in der Zeit würde er mir etwas kochen, dann würden wir zusammen essen und danach dürfte er seinen Spaß an mir haben. Ich willige ein, denn es klingt nach einem fairen Angebot. Er zeigt mir, wo das Badzimmer ist, und ich trete ein und schließe die Tür hinter mir zu.
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Minorro-unsere Kindheit auf der Straße...
Teen FictionEs geht um die Geschichte von einer Gruppe Straßenkindern, die sich in New South Wales abspielt. Sie wird aus der Sichtweise von Grace Jones erzählt. Grace ist ein Mädchen, die zusammen mit ihrer Cousine Sienna aus einem Kinderheim abgehauen ist,in...