Kapitel 8

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Im Krankenhaus fragen wir eine junge Dame nach der Nummer des Zimmers, in dem James liegt. Ich habe diese nämlich schon wieder vergessen. :D Die Frau rümpft die Nase und schaut uns grimmig an. Man merkt förmlich, dass sie überlegt, wer wir sind und was wir hier wollen. Ich wundere mich, dass sie uns nicht befielt Dylan draußen zu lassen. Doch schließlich nuschelt sie die Zimmernummer in ihren Damenbart. Wir fahren mit dem Aufzug in den dritten Stock, in dem sich James Zimmer befindet. Es hat Zimmernummer 12. Ethan klopft an die Türe und wir warten auf ein Zeichen von innen. Lauschend stehen wir vor der Türe, aber bekommen keine Antwort auf das Klopfen. Eine Weile stehen wir unschlüssig da und schweigen verschlossen und bedrückt.

Zum Glück bemerkt uns eine Krankenschwester und meint, ob wir nicht eintreten wollen. Als Dylan anfängt zu bellen, gibt Sienna sich einen Ruck und öffnet vorsichtig dir Türe. Wir treten ein und uns kommt eine Welle warmer Luft entgegen, mit einem Beigeschmack von Heizöl. Die Tapete ist hellgelb und der Boden mit grauen Fliesen bedeckt. Der Raum ist in drei Abschnitte geteilt: In jeweils zwei von den Abschnitten steht ein Bett und in dem Dritten ist ein kleines Bad. Die offene Badezimmer Türe gewährt mir einen Blick hinein. Es ist weiß gefliest mit einem großen Waschbecken, einer runden Toilette und einer geräumigen Dusche. In der Ecke steht eine schöne Zimmerpflanze, die den Raum anscheinend auflockern soll und an der Decke hängt eine kleine Lampe. Die Lampe wirft einen grellen Lichtschein in das Badezimmer. Mir gefällt die Lampe nicht. In dem Raum befindet sich noch ein Fenster, durch dieses kann man in den Krankenhauspark schauen. Der Park ist groß und schön grün. Es stehen viele, alte Bäume auf den breiten Wiesen und ein Bach schlängelt sich durch den Park. An dem Bach entlang verläuft ein schmaler Weg. Dieser lädt geradezu zum Spaziergang ein. Ich beschließe nacher mit den Minorros hindurch zu laufen.

Wir bleiben in dem Türrahmen stehen, der zu James Bett fürt. Es steht in einem kleinen Raum, der ebenfalls hellgelb gestrichen ist und ein großes Fenster mit Blick auf den Park hat. James Bett ist mit einem blauen Bezug bezogen und sieht sehr gemütlich aus. Er liegt auf dem Bett, hat sich aber nicht zugedeckt. Er trägt einen schwarzen Overall, den hier alle Patienten anhaben. Ich flüstere ein sanftes Hallo und laufe zu ihm hinüber. Er hebt seinen Kopf und sieht zu mir hoch. Seine Haut ist blass und man kann die Naht in seinem Gesicht gut erkennen. Seine Mundwinkel hängen schlaff herunter und seine Augen sind gläsrig. Die Haare sind zerzaust und seine Ohren stark gerötet. Ich finde, er sieht nicht gesund aus.

Er murmelt ebenfalls ein Hallo.

Sienna, Ethan, Max mit Dylan und Ruby kommen auch zu uns hinüber. Ruby fragt ob James sich noch an etwas von dem vergangenen Abend erinnern kann und er fängt an zu erzählen. ..

Kurz und knapp aber immerhin etwas! ;DD ♥♡

Minorro-unsere Kindheit auf der Straße...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt