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Sommer 2012

Aufgeregt rutsche ich auf dem Autositzt hin und her, meine Adoptivmutter Carol mustert mich mit einem Lächeln im Gesicht:" Jetzt beruhige dich, du wirst ihn ja gleich wiedersehen" lächelnd schüttle ich den Kopf:" Kann ich nicht, ich habe Tyler Zwei Jahre nicht gesehen, ich bin total aufgeregt, hat er sich sehr verändert?" Mom, wie ich Carol nenne, grinst immer noch, sie freut sich, dass ich endlich wieder zurück bin, immerhin war ich zwei Jahre lang in Deutschland. "Naja, dein Bruder ist genau der den du kennengelernt hast, nur ist er etwas gewachsen" ich verdrehe die Augen und schaue aus dem Fenster. Seit Carol mich vor neun Jahren auf der Straße aufgegabelt hat, hatte ich immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Sohn Tyler, er hat mich herzlich in die Familie aufgenommen und sich richtig gefreut, als das Gericht beschlossen hat, mich zum Teil der Familie Lockwood zu machen. Tyler ist immer für mich da, auch als ich beschlossen habe nach Deutschland zu gehen, hat er mich unterstützt und sich für mich gefreut. "Avery!"Moms Stimme holt mich aus meinen Gedanken, erst jetzt realisiere ich, dass der Wagen bereits vor der großen Lockwood-Villa, angehalten hat und Mom bereits ausgestiegen ist. Ich steige aus dem Auto, hole meinen Koffer und folge Carol ins Hausinnere. Drinnen angekommen, mustere ich meine Umgebung, alles sieht genauso aus wie vor zwei Jahren, hell, offen und freundlich. Mom dreht sich zu mir um " Du kannst in dein Zimmer gehen, ich habe alles so gelassen, wie es war" ich nicke und gehe die Treppe hinauf in mein Zimmer.

Mein Zimmer ist wirklich noch genauso wie vor zwei Jahren, so ist es auch kein Wunder, dass fast alles in pink gehalten ist, da ich mit 16 eine echte Prinzessin-Phase hatte, woher die kam, weiß ich bis heute nicht. Ich lasse meinen Koffer auf mein Bett fallen und gehe zu meinem Kleiderschrank, schmunzelnd sehe ich mir meine Anziehsachen von vor zwei Jahren an, alles pink, sogar die Socken. Kopfschüttelnd schließe ich den Schrank und gehe zu meinem Schreibtisch, auf dem ein Collegeblock und ein Kugelschreiber liegt. Schnell schreibe ich in großen Buchstaben "ZIMMER ERNEUERN und SHOPPEN GEHEN" auf. Ich höre die Haustür unten zufallen und renne blitzschnell aus meinem Zimmer, die Treppe runter, in den Flur. Dort steht Tyler, der sich verwundert zu mir umdreht, kaum begegnen sich unsere Blicke, da springe ich ihm auch schon in die Arme. "Oh mein Gott, endlich! Ich habe dich soo vermisst!" schreie ich, während Tyler mich lachend wieder auf den Boden stellt "Meine Fresse ist das toll dich endlich wieder zu sehen, kleine" bei meinem alten Spitznamen wird mein Lächeln breiter, spielerisch haue ich Tyler auf dem Arm "So klein bin ich gar nicht!"  Ein Räuspern lenkt meine Aufmerksamkeit von Tyler zu einem Blonden Mädchen mit blau-grünen Augen und einem fetten Lächeln im Gesicht " Care!" Lachend falle ich meiner Freundin in die Arme " Du bist so hübsch geworden, Ave" ich löse mich von Care und stelle fest, dass sie sich sehr verändert hat, sie wirkt erwachsener und älter, sie sieht immer noch aus wie Caroline Forbes, dennoch erkenne ich sie in ihrem Verhalten nicht gleich wieder, aber Menschen ändern sich schließlich. Tyler legt einen Arm um Care, überrascht sehe ich die beiden an "Ihr beide?" Caroline nickt lächelnd, so dass ich die Zwei einfach schon wieder in die Arme nehmen muss, nachdem wir uns voneinander gelöst haben, gehen wir alle in den Grill, dort essen wir etwas während  ich von Caroline und meiner Familie mit Fragen durchlöchert werde.

Am nächsten Morgen weckt mich mein Wecker bereits um 5 Uhr, ich habe zwar noch eine ganze Woche Ferien, aber ich liebe es einfach früh auf zu stehen. Schnell ziehe ich mir eine graue Stoffshorts, einen schwarzen Sport-BH und meine weißen Sportschuhe an. Im runtergehen der Treppe, binde ich mir meine dunkelbraunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und trete aus dem Haus. Ich schalte mein Handy an und laufe in einem gemütlichem Tempo los. Meine Schritte passen sich der Musik in meinen Ohren an, erst überlege ich welches Lied ich da gerade überhaupt höre, als der Refrain einsetzt und ich Avril Lavignes Song Girlfriend erkenne. Ich werde schneller, zu schnell für einen normalen Menschen. Ich lebe in Mystic Falls der Stadt mit den unzähligen Tierangriffen, es war nicht schwer heraus zu finden, was in dieser Stadt nicht stimmt. Ich meine, Vampire, Hexen, Werwölfe. Ich laufe in den Wald, mein Körper fängt an zu pulsieren, meine Ohren rauschen und in der nächsten Sekunde, renne ich auf vier Beinen durch den Wald. Ich sehen einen kleinen Bach und trinke daraus, meine günen Augen haben ein stolzes Gold angenommen und mein Fell ist rabenschwarz, ich lege mich auf den Bauch und mustere meine Wolfsgestalt, ich sehe aus wie ein ganz normaler Wolf, bis auf die Tatsache, dass es in Mystic Falls keine schwarzen Wölfe gibt.

Mit leisen Schritten schleiche ich zu unserer Terrassentür und schiebe sie leise auf, mit flinken Schritten, husche ich die Treppe hinauf in mein Zimmer. Froh darüber niemanden aus meiner Familie begegnet zu sein, seufzte ich erleichtert auf, die Blicke wären auch sehr komisch gewesen, immerhin bin ich nackt und dreckig. Ich gehe ins Bad, das mir ganz alleine gehört, stelle mich unter die Dusche und drehe das eiskalte Wasser auf. Nachdem ich fertig mit Haare föhnen, Zähne putzen und Schminken bin, ziehe ich mir ein weißes T-Shirt und eine kurze Latzhose an, dazu weiße Sneakers. Zufrieden mustere ich mich im Spiegel, bis auf Mascara, Lipgloss und Liedstrich habe ich mich nicht geschminkt und meine Haare sind zu einem ordentlichen Dutt, oben auf meinen Kopf gebunden, ich sehe ganz gut aus. Hüpfend komme ich in die Küche an, Mom und Tyler sitzen schon am Tisch und trinken Kaffee, ich hüpfe zu der Kaffeekanne und gieße mir eine halbe Tasse ein. Lächelnd lasse ich mich auf einen Stuhl gleiten, Tyler hat mich die ganze Zeit lächelnd beobachtet und schüttelt amüsiert über mein Gehüpfe den Kopf. Ich nehme einen Schluck von meinen Kaffee und schüttle angeekelt den Kopf, nicht schon wieder Eisenkraut! Genervt stelle ich die Tasse auf den Tisch und wende mich meiner Mutter zu "Mom, ich wollte fragen, ob ich ein bisschen Geld haben könnt, mein Zimmer braucht eine Generalüberholung" Carol schaut von der Zeitung auf und nickt "Du kannst dir meine Kreditkarte nehmen" lächelnd stehe ich auf und umarme meine Mutter, dann stecke ich ihre Karte zusammen mit meinem Handy, das ich zu Glück wieder gefunden habe ein. Fragend schaue ich zu Tyler "Kommst du mit?" Mein Adoptivbruder erhebt sich und nickt anschließend auf meine Frage.

Im Baumarkt angekommen steuere ich sofort die Wandfarben an und suche Augenblicklich nach einer eher neutraleren Farbe, ich entscheide mich für ein helles beige, dann gehe ich mit Tyler zu den Vorhängen und Teppichen, meine Vorhänge sind weiß und der Teppich genau so beige wie die Farbe der Wand. Nach einem kurzen Abstecher in die Bettwäsche Abteilung, wo ich mir weiße Bettlacken und Pastellfarbene Bettwäsche, sowie auch ein Paar weiße Kissen hole, stehen wir endlich an der Kasse. Tyler räumt die Sachen alle in sein Auto "Wenigstens sind deine Möbel alle weiß, so brauchen wir die nicht auch noch erneuern" ich schmunzle leicht und lasse mich ins Auto fallen. Tyler startet den Wagen und fährt mit mir nach Hause, wo ich sofort damit beginn mein Zimmer neu einzurichten. Um 17 Uhr bin ich mit allem fertig, naja ich brauche zwar immer noch neue Anziehsachen, aber immerhin sieht mein Zimmer nicht mehr so aus, als ob Barbie höhst Persönlich dort drin leben würde. Ein leises Klopfen ertönt und wenig später streckt Tyler dem Kopf durch die Tür "Hey, willst du vielleicht mit in den Grill, ich treffe mich jetzt mit Caroline, Elena, Bonnie und noch ein paar anderen." Überrascht dass Tyler mich fragt, willige ich ein und bin kurze Zeit später auf den Weg zum Grill.     

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