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***Vier Tage später***

Averys Sicht:

Mit blassen Gesicht und verquollenen Augen starre ich mich im Spiegel an, mein Mascara ist verschmiert, die Haare zerzaust und mein Concealer verdeckt nicht mal ansatzweise meine dunklen Augenringe. Gestern war die Beerdigung von Carol, von der Person, die mich so geliebt hat, als wäre ich ihre eigene Tochter und jetzt ist sie tot... Hysterisch schreiend reiße ich mir an den Haaren, ehe ich nach unten auf den Boden sinke.

Ich weiß nicht wie lange ich auf den Boden saß und einfach nur nach unten gestarrt habe, aber irgendwann erhebe ich mich und steige unter die Dusche. Nach der Dusche mache ich mich fertig, eine schwarze Hose, Bluse und Schuhe, seit Dienstag, seit dem ich weiß, dass meine Mutter tot ist, seitdem trage ich nur noch schwarz und das wird sich so schnell auch nicht wieder ändern. Erschöpft und gequält versuche ich die Tränen, die sich ihren Weg wieder aus mir heraus bahnen wollen, zurück zu halten. Müde trotte ich die Treppe runter, meinen Koffer habe ich bereits gepackt, ich wollte hier weg, aber natürlich nicht ohne mich von Rebekah zu verabschieden, meinen andern Freunden habe ich bereits nach der Beerdigung gesagt, dass ich wieder wegziehen werde. Tyler ist bereits weg, er hat mich nicht mal mehr angesehen und ich kann es ihm nicht verdenken, er hat die einzige Person verloren, die immer ehrlich zu ihm war. Betrübt schüttle ich meinen Kopf und mache mich auf den Weg zur Mikaelson-Villa.

Tief durchatmend öffne ich die Eingangstür der Villa und betrete sie, ich schließe laut die Tür und gehe in den Salon, wo ich Bekah im Raum stehen sah, zusammen mit ihren Geschwister. Sie alle sehen mehr oder weniger recht bestürzt aus. Ich räuspere mich "Bekah..." alle blicken auf, geschockt starren mich Freya und Elijah an, Rebekah sieht mitleidig aus und Klaus... Bei Klaus sehe ich nichts als Kälte, sein Blick ist undurchdringlich, ich erschauere, dennoch schaffe ich es die nächsten Worte zu sagen "Bekah, ich wollte mich verabschieden, ich gehe." Rebekah sieht mich mit großen Augen an "Wegen deiner Mom?" Ich schlucke schwer, nicke aber "Ja, genau deswegen und weil... weil..." ich schaffe es nicht auszusprechen, wie soll ich ihnen denn bitte erklären, dass ich eigentlich eine Petrova bin und dass ausgerechnet Katherine Pierce meine Schwester ist. Klaus stand mit einem Mal etwas näher bei mir "Vielleicht weil du eine Petrova bist?" Ich erstarre und werde schneeweiß, bei seinen Worten und den Hass, den ich in seinen Augen sehen kann. "Woher, weißt du das?" Niklaus schmeißt mich gegen die Wand, ich bleib keuchend liegen "Meine Geschwister haben dich erkannt und ich kenne die Geschichten über euch Widergeborenen, dachtest du wirklich, dass du mich hinters Licht führen kannst? Ich bin NIKLAUS MIKEALSON, der URHYBRID!" Schwankend stehe ich auf und auf einmal macht es 'Klick' bei mir, Kol wurde von meinen Bruder angegriffen und wenn Klaus da schon wusste wer ich bin, dann... "Oh mein Gott" ich merke Augenblicklich, wie mein Herz schneller schlägt "Du... du hast..." Klaus verdreht gelangweilt die Augen "Carol getötet, ja."   

Ich sage nichts, sehe ihn nur an, wie er da vor mir steht, ohne Reue in seinen Augen, die Tränen bahnen sich ihren Weg nach außen und liefen mir letztendlich übers Gesicht. Verzweifelnd schüttle ich meinen Kopf, presse mir eine Hand auf den Mund und versuche meine Tränen zu unterdrücken und da, da war es wieder, diese Leere, die mich schon öfters überrollt hat, die Leere, die mich dazu veranlasst hat, auf irgendeine unerklärliche Weise Gefühle für Klaus zu entwickeln, romantische Gefühle, die nichts mit unseren One Night Stand zu tun haben, Gefühle, die nie wieder auftauchen werden. Ich hebe meinen Blick, schaue mich um, schüttle den Kopf und gehe, kurz bevor ich an Klaus vorbei bin sage ich "Ich hoffe du hast jetzt das bekommen was du wolltest, denn du, Niklaus Mikaelson bist millionenfach schlimmer als Mikael, du verdienst es nicht, zu sehen wie ich zu Grunde gehe, nur weil du deine Rache bekommen hast. Du bist mit abstand das Schlimmste, was mir je passiert ist und dabei wurde ich von meiner eigenen Schwester getötet und gefoltert, also herzlichen Glückwunsch!"

***Zwei Wochen später***

Kreischend reiße ich meine Augen auf, wie jedes Mal in den vergangenen zwei Wochen, hatte ich einen Albtraum, den hasserfüllten Blick von Klaus auf mir und wie ich dabei zusah, wie er mein Familie umbrachte, wie er Carol umbrachte. Meine Zimmertür wurde aufgerissen und keine zwei Sekunden später lag Katherine neben mir im Bett, sie streicht mir beruhigend die Haare aus der Stirn "Es ist alles gut Ave, ich bin hier" ich beruhigte mich etwas und kuschelte mich an Rina an. Nachdem ich heraus gefunden habe, dass Klaus meine Adoptivmutter ermordet hat, bin ich zu der einzigsten Person gegangen, die mich immer verstanden hat und auch jetzt ist Katherina für mich da. Sie ist meine Schwester und ohne sie, ohne das ich gewusst hätte, dass es sie noch gibt, währe ich schon lange nicht mehr ich selbst. Katherine seufzt leise "Ich weiß, wir haben nicht das beste Verhältnis, aber ich habe eine Idee, wie du frieden finden kannst" ich nicke erschöpft, die letzten paar Nächte waren einfach nur grausam gewesen und ich würde es keine einzige Sekunde länger aushalten. "Was ist das für eine Lösung?" Rina lächelt schwach "Ich kann dir das geben, was du immer wolltest, ein normales Leben, ohne das Übernatürlich, ohne die schrecklichen Wesen dieser Welt ohne den Erinnerungen von hunderten von Jahren, ich kann dir ein neues, besseres und menschliches Leben geben" Ich setze mich auf und schaue meine Schwester, der ich in den letzten Jahrhunderten sehr wenig getraut habe, einfach nur erstaunt an "Du meinst, du nimmst mir die Erinnerungen an alles, an meine Leben, daran wer ich war und wer ich jetzt bin? Du möchtest mir ein menschliches Leben ermöglichen, ohne die ganzen Vampire, Werwölfen, Hexen, Ahnen, Doppelgängern und Hybriden" Katherine nickt "Ja, wenn du das willst..." Mir laufen Tränen die Wange herunter "Ja, bitte, mach das es aufhört" meine Schwester nickt zieht mich mit sich ins Bad und gibt mir die Anweisungen, mich zu duschen und danach in die Küche zu kommen.

Ausgelaugt betrete ich die Küche, meine Schwester geht auf mich zu, nimmt mich an den Händen und setzt sich mit mir auf die Küchenhocker "Bist du bereit?" Ich nicke und sie sieht mir tief in die Augen "Du hörst mir jetzt ganz genau zu, ja?" Ich nicke. "Du vergisst alles was du jemals erlebt hast. Du vergisst, dass es das Übernatürliche wirklich gibt, du vergisst dein Leben als Christinova Avery Petrova und alle anderen die du jemals gelebt hast. Du erinnerst dich weder an deinen Freunden, noch an deiner Vergangenheit, denn dein Name ist Christina Wood, du bist 18 Jahre alt, deine Eltern sind als du 8 warst gestorben, bis zu deinem 18. Lebensjahr hast du bei deiner Großmutter gelebt, bis diese starb, ihr Tod war nicht schmerzhaft für dich. Wenn dich jemand auf den Namen Mikaelson anspricht, dann hast du diesen Namen noch nie in deinem ganzen Leben gehört. Und wenn dich jemand nach einer Katherine Pierce fragt, dann fällt dir zu ihr nichts ein. Du erinnerst dich nur an 18 Jahre deines menschlichen Lebens, die guten wie auch die schlechten Zeiten, aber keine davon zerschmettert deine Seele, du bist zufrieden und hast eine wunderschöne Vergangenheit mit deinen Eltern und deiner Großmutter. Und jetzt vergesse alles, was mit Petrova, Mikaelson und Avery Lockwood zu tun hat."

Ein Windzug erfasst mich, ich blinzle perplex, schüttle verwirrt den Kopf und verlasse mit meinen Koffer das Haus meiner Großmutter.

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