Illuminated (5)

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„Du musst deine Flügel zum Fliegen schon rauslassen" sagte Michael grinsend. Ich nickte nervös „Ja, keine so schlechte Idee", erwiderte ich, doch ich konnte nur einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln zwingen. Ich zog das Jäckchen das ich mir übergezogen hatte langsam aus und sah dabei auf den Boden. Ich Spürte wie meine Flügel sich langsam streckten. Noch nie hatte ich sie ganz ausbreiten können. Es Fühlte sich so gut an sie zu strecken und ich bemerkte das erste Mal wie groß sie waren. Im letzten Sonnenlicht bekamen sie einen leicht rosigen Schimmer. Ich bewegte sie vor und zurück und bemerkte das erleichterte Lächeln auf meinem Gesicht. Dann erst nahm ich Michaels Blick wahr.

Fasziniert beobachtete er mich mit großen blauen Augen. Auch er hatte seine wunderschönen Flügel, mit ihrem goldenen Schimmer, nun ausgebreitet.

 Auch er hatte seine wunderschönen Flügel, mit ihrem goldenen Schimmer, nun ausgebreitet

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Neben seinen wirkten meine Flügel geradezu klein und jämmerlich. Ich blinzelte „Was ist?" Er sah verwirrt aus und sah mich nun an als würde er mich jetzt das erste Mal sehen. „Nichts nur, Du ..." Er lachte nun nervös „Du siehst einfach unglaublich aus" Seine Art mich zu mustern machte mich nervös, geschmeichelt sah ich zu Boden. „Deine Flügel sind auch nicht ohne", gab ich das Kompliment zurück. „Ich meine nicht nur die Flügel", er kam einen Schritt näher und sah mir dabei tief in die Augen. Nun war mir etwas unbehaglich zumute.

„Ich könnte schwören, das deine Augen eben für einen kurzen Moment silbern waren und nicht grau...", ich trat einen Schritt zurück und spürte das kalte Geländer im Rücken.

Ich zuckte ahnungslos die Schultern „Sie sind... einfach grau, war bestimmt nur das Licht.",
Tat ich seine Aussage ab. „Gut, wir sollten Anfangen!", wechselte er mit plötzlicher Heiterkeit das Thema. Mittlerweile waren auch die letzten Strahlen vom Meer verschluckt. „Du musst dich auf das Geländer Stellen", sagte er nun ernst. Ich bewegte keinen Muskel.

„Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dich festhalten." Ich rief mir immer wieder die heutige Blamage beim Laufen ins Gedächtnis und drehte mich zum Geländer.

Ich zwang mich nicht nach unten zu sehen. Ich schluckte, Michael griff nach meinen Armen und ehe ich mich versah stand ich auf dem breiten Geländer mit starrem Blick auf das nun dunkle und still wirkende Meer. „Sieh auf deine Flügel. Du spürst ihre Stärke.
Im inneren weißt du, dass sie dich tragen können und nie im Stich lassen würden.
Betrachte sie wie treue Freunde, die nie von deiner Seite weichen egal was kommt."

Seine Stimme wirkte beruhigend und zuversichtlich doch, ganz überzeugt war ich noch lange nicht. Ich sah skeptisch über meine Schulter und einen Flügel zu ihm herab.

Er hielt meine Arme im festen Griff. Ich war froh, dass man durch die Dunkelheit die Höhe nicht mehr so sehr wahrnahm. Aber irgendwie hatte er Recht. Es war das erste Mal das ich meine Flügel so ausbreiten konnte und ich spürte die Stärke in ihnen. Ihren Drang los zu fliegen, als wären sie selbstständige Wesen, die lange Zeit im Käfig gehalten wurden.

𝔉𝔢𝔞𝔯 𝔊𝔬𝔯𝔱𝔥𝔞- Engel vergessen nicht (alt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt