Lucian kehrte den ganzen Tag nicht zurück.
Wir ließen die Balkontür unverschlossen.
„Er kommt immer wieder, keine Sorge.", beschwichtigte mich Suzanne die meinen beunruhigten Blick zur Balkontür bemerkt hatte. Auch Michael hatte meine Sorge bemerkt, er presste die Lippen auf einander und sah betreten weiter auf den Fernseher. Marissa kam von der Küche wieder herbei und ließ sich auf den Sessel fallen. Ich setzte mich neben Suzie und Michael auf die Couch. „Er macht die Tür dann später zu.", nuschelte Marissa, die sich gerade Chips in den Mund geschoben hatte.
„Ich weiß nicht wieso ihr das alle sagt.", gab ich lachend zurück und versuchte krampfhaft meine Sorge zu leugnen. „Ich habe doch nur zur Tür gesehen.", sagte ich unschuldig. Suzie und Marissa lachten und tauschten vielsagende Blicke, aber sagten nichts mehr.
,,habt ihr eigentlich irgendwelche Ticks?", fragte Michael, der sich gerade rüber lehnte um sich ein paar Chips von Marissa zu klauen, die ihn dafür böse ansah. ,,Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte Suzanne und legte den Kopf schief um besser, an mir vorbei, zu Michael zu sehen. Er zuckte bloß die Schultern und streckte wieder den Arm nach der Schüssel aus, doch Marissa fauchte und schlug ihm auf die Finger.
,,Tatsächlich fällt mir gerade einer ein.", sagte sie und leckte sich das Gewürz von den Fingern.
,,das Fauchen. Ich mache das schon seit ich klein bin." Suzanne lachte auf. ,,Das stimmt! Mom meinte immer sie wäre kein Drache, sondern eine brandgefährliche Katze", sagte sie kichernd und Marissa warf ein Kissen nach ihr. Allerdings verfehlte sie und traf stattdessen mich. Ich stöhnte lachend auf und warf es zurück während sie noch ,,Ups! Sorry!", rief. ,,Okay, und ihr ?", fragte Michael nochmal an Suzanne und mich gewandt. ,,hmm", machte ich und versuchte einen meiner Ticks als solchen zu erkennen. Ich hatte sicher welche. Suzanne rutschte von der Couch und setzte sich auf den Teppich. ,,Ich denke, bei mir ist es wohl die Ordnung... Ich hasse Unordnung, ich kann nicht schlafen ehe es nicht absolut ordentlich ist. Und ich rede viel... und ich versuche immer in allem das Gute zu sehen", zählte Suzanne auf, ehe mir auch nur eine Sache einfiel. Dann sahen alle mich an und ich legte den Kopf in den Nacken und stöhnte. ,,das ist ne blöde Frage! Mir fällt einfach nichts ein!",,Ach komm! Du willst uns doch nicht erzählen, dass du keine Ticks hast!", stichelte Michael und stieß sanft mit der Schulter gegen meine. Ich wurde rot und sah auf meine Hände. ,,Zählt es als Tick, wenn ich bei jeder Kleinigkeit rot werde...?", murmelte ich und sah dann zu Michael auf. Er grinste. ,,Ich schätze das können wir durchgehen lassen.", sagte er und wandte sich wieder dem Film zu, welchen wir ohnehin die ganze Zeit vernachlässigt hatten. ,,Hey!", rief Marissa und warf wieder ihr Kissen, doch diesmal traf sie auch. ,,Glaub nicht, das du dich einfach drücken kannst! Immerhin hast du damit angefangen!" ,,ja, ich hab nicht bedacht, dass ich die Frage auch beantworten muss...", grummelte er und warf mir einen verstohlenen Blick zu. ,,ich kann mich nicht raus halten. Ich will immer jedem helfen und jeden beschützen, selbst wenn mich das Ganze nichts angeht. Ich kann einfach nicht anders. Vielleicht wegen meiner Gabe... ich weiß es nicht." Es folgte Schweigen. ,,Ich finde das ist ein liebenswerter Tick.", sagte ich leise und stupste sanft sein Knie mit meinem an. Dabei traute ich mich kaum zu ihm auf zu sehen.Gegen elf gingen wir allmählich nach und nach in unsere Zimmer. Zuerst Marissa, dann Suzanne. Micheal und ich saßen noch einen Moment lang zusammen auf der Couch.
Er räusperte sich „Ich weiß, du willst es vermutlich nicht hören. Aber bitte, sei einfach Vorsichtig. Lucian, Tenebris, Daniel und dann noch Caine.
Ich habe das Gefühl du wendest dich nur an die gefährlichsten Schüler."
Er lächelte mich warm und bittend an. Ich nickte und lächelte zurück. Er legte kurz seine Hand auf meine kleine etwas magere und betrachtete sie.
„Schlaf gut", sagte er leise. Als er Aufstand streiften die Federn seiner Flügelspitze leicht meine Wange und kitzelten mich. „Schlaf gut", flüsterte ich zurück, dann ging er ebenfalls die Treppe hoch in sein Zimmer. Ich war allein. Außer dem flimmernden Fernseher erhellte kein Licht mehr den großen Raum. Von Oben leuchtete ein kleines Flurlicht herunter.
Ich seufze, starrte das Buntglas der Balkontür noch eine Weile an und machte mich dann auch auf dem Weg nach oben. Auch wenn die Zwillinge mir vergewissert hatten, dass es normal war, dass er erst so spät wiederkehrte, konnte ich den Gedanken, dass etwas passiert sein könnte nicht verdrängen. Bevor ich in mein Zimmer ging schaltete ich noch den Fernseher und das letzte Licht oben aus.
Ich schlief nicht lange.
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𝔉𝔢𝔞𝔯 𝔊𝔬𝔯𝔱𝔥𝔞- Engel vergessen nicht (alt)
FantasyDas hier ist die alte Version! Luna Moriel war gezwungen sich ihr Leben lang zu verstecken. Bis sie an die Fear Gortha Schule kam. Eine Schule für übernatürliche Wesen, verborgen auf einer Insel in Irland. Denn Luna ist eine Nephilim. Sie findet re...