Ich wurde von einem Klopfen aus dem Schlaf gerissen. Stöhnend kroch ich aus dem Bett und schlurfte zur Tür. Ich sah noch etwas verschwommen und blinzelte schnell den Schlaf aus den Augen. Ehe ich die Tür öffnete riskierte ich einen kurzen Blick in den Spiegel. Oh Gott stöhnte ich innerlich bei meinem Anblick. Meine dunklen Locken standen mir zu Berge und meine Augen wirkten genauso trüb und verschlafen wie ich mich fühlte. „Moment!", rief ich und band mir noch schnell die Haare zu einem Zopf zusammen. Dann öffnete ich die Tür. Vor mir stand Suzanne, wie immer ein breites strahlendes Lächeln auf den Lippen. Eine große Sonnenbrille mit weißem Rahmen war in ihr rotes Haar geschoben und sie trug ein gelbes, luftiges Sommerkleid das ihr bis an die Knie reichte. Sie sah so früh am Morgen schon so hübsch aus. „Guten Morgen!", grüßte sie heiter. Ich zwang mich zu lächeln, doch neben ihrem sonnigen Strahlen, konnte man nur wie eine graue Regenwolke wirken.
„Guten Morgen Suzie.", grüßte ich mit mattem Lächeln zurück. „Ich wollte fragen ob du mit uns zum Strand magst! Das Wetter ist herrlich, es sollen heute 30 Grad werden! Auf dieser Insel hier grenzt das an ein Wunder. Wir wollen an einen wunderschönen kleinen Strand den nieeemand kennt außer uns und..." „Gern!", unterbrach ich sie hastig und lachte. Während sie sprach war sie immer schneller geworden, ich hatte das Gefühl ich musste sie stoppen ehe sie aus dem Reden nicht mehr rauskam. „Ich komme gerne mit, aber ich habe leider keine Badesachen dabei...Ich hatte nur vor Jahren mal einen Badeanzug, als mein Vater noch mit mir zum See...Naja aber ein bisschen Sonne kann mir auch nicht schaden."
Ich hob meine Arme um ihr meine blasse Haut zu präsentieren. Sie nickte zustimmend und musterte meine Haut prüfend.
Es war mir unangenehm über meine Vergangenheit zu reden, es wunderte mich, dass es beinahe dazu gekommen war. Mein Vater war früher immer mit mir an einen kleinen See im Wald gefahren. Dort hatte er mir das Schwimmen beigebracht. Viele Jahre ging das auch gut. Meine Mutter dachte immer wir wären im Kino, oder Eis essen, oder sonst wo. Als wir eines Tages nicht mehr die Einzigen waren die diesen versteckten kleinen See kannten war es endgültig vorbei mit dem Schwimmen. Den Badeanzug hatten wir sicherheitshalber weggeschmissen, damit meine Mutter ihn nicht fand. Sie hätte uns die Hölle heiß gemacht.
„Gar kein Problem!", riss Suzanne mich aus meiner Erinnerung. „Ich habe tausende, die sollten dir passen! Ich suche ein paar schöne raus die du anprobieren kannst und du machst dich erst mal richtig wach!", damit drehte sie sich um und stürmte zurück in ihr Zimmer. Ich verdrehte lächelnd die Augen und schloss die Tür wieder. Ich sah gerade noch wie die Tür in dem Zimmer gegenüber sich öffnete und mein Herz machte einen nervösen Satz, doch ich bekam Lucian nicht mehr zu Gesicht. Ob er wohl auch mit zum Strand kam? Die Vorstellung so viel Haut zu zeigen machte mich nun noch nervöser. Ich war nie in einem Schwimmbad gewesen oder kam je einem Jungen auch nur ansatzweise nah genug um Haut zu zeigen. Generell hatte meine Mutter mich gerne wie eine Nonne eingepackt.
„Wenn sie deine Flügel sehen ist es aus und vorbei! Vergiss das nie!", hörte ich wieder ihre panische Stimme in meinem Kopf. Ich schüttelte den Gedanken ab und kam gerade noch dazu mir die Zähne zu putzen und meine Haare zu kämmen ehe Suzanne wieder auf der Matte stand. Sie hatte mir zwei Bikinis und einen Badeanzug gebracht. Normalerweise hätte ich mich ohne zu zögern für den Badeanzug entschieden. Bis ich ihn hochhob um seinen Schnitt zu inspizieren. „Himmel, da ist ja fast weniger Stoff dran als an einem Bikini!", rief ich ein wenig empört. Suzanne kicherte. Der Badeanzug war dunkelrot und nur feine Linien aus Stoff hielten die zwei Teile zusammen. An der Hüfte und auf dem Rücken war er nur durch Schnüre zusammengehalten. Im oberen Teil war sogar ein push-up eingearbeitet. „der geht ja schon fast als Dessous durch." Suzie zuckte die Schultern. „Dann zieh ich ihn an!", verkündete sie mit einem koketten Grinsen. Sie schnappte mir den Badeanzug aus den Fingern ehe ich etwas sagen konnte. „Moment!", rief ich, als ich die beiden Bikinis sah.
Selbst meine Unterwäsche bestand aus deutlich mehr Stoff.
„Ich nehme ihn... Wenn ich darf?" Sie wackelte frech mit den Augenbrauen. „Der steht dir sicher hervorragend!", versicherte sie mir und machte sich mit den zwei Bikinis aus dem Staub. „In 10 Minuten geht es los!", rief sie mir über die Schulter zu. Ich schluckte als ich den roten Stoff zwischen meinen Fingern ansah. Immerhin war ich nicht die einzige die so was anzog... und niemand würde sich über ihre Flügel wundern. Sie sagte den Platz kannte keiner. Ich zog den Badeanzug schnell an, Band mir die Haare zu einem Dutt zusammen, streifte ein weißes Top über und zog mir schnell eine kurze Jeans an, die ich extra ein paar Nummern zu groß gekauft hatte, damit sie nicht ganz so kurz war. Ich schnallte mir noch schnell einen Gürtel um, um die Hose auch nicht zu verlieren, wäre beim Fliegen sicher nicht so spaßig, und warf dann noch schnell Handtücher und Sonnencreme in meinen roten Rucksack. Als ich runter eilte, standen bereits alle vier aufbruchbereit vor dem Balkon...selbst Lucian. Ich schluckte. War es nicht viel zu gefährlich mit ihm schwimmen zu gehen? Ich behielt diesen Gedanken für mich und grüßte alle eilig. Es war erst 9 Uhr am Morgen, ich hätte nicht gedacht, dass ich samstags so früh aufstehen würde.
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𝔉𝔢𝔞𝔯 𝔊𝔬𝔯𝔱𝔥𝔞- Engel vergessen nicht (alt)
خيال (فانتازيا)Das hier ist die alte Version! Luna Moriel war gezwungen sich ihr Leben lang zu verstecken. Bis sie an die Fear Gortha Schule kam. Eine Schule für übernatürliche Wesen, verborgen auf einer Insel in Irland. Denn Luna ist eine Nephilim. Sie findet re...