1. Kapitel

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Als ich das Haus der vier jungen Berühmtheiten betrat, merkte ich bereits, dass die nächsten Wochen nicht langweilig werden würden.

Schon bevor Michael die Tür aufgeschlossen hatte, drangen mir die Lyrics von holiday von Green Day in mein Ohr. Er öffnete die Tür und Ashton stand vor uns. Ohne Hose. Entsetzt starrte er zur uns, was mich total zum lachen brachte.

"EIN WEIBLICHES LACHEN!", schrie auf einmal jemand, den ich als Calum indentifizierte. Die Musik wurde leiser gedreht und zwei Jungs flitzten die Treppe herunter.

"LENA!", schrie Calum und umarmte mich fest. Überrascht erwiderte ich die Umarmung und sah Michael hilfesuchend an, was dieser nur mit einem hinterhältigem Grinsen quittierte. Ich wurde also von einem großen, schwarzhaarigen Teddy geknuddelt (was ehrlich gesagt gar nicht so schlecht war) und nach zwei Minuten lösten wir uns wieder.

"Jungs, bitte seit nett zu ihr.", flehte mein Cousin, als Luke und Ashton grinsend auf mich zukamen.

Ich musste lachen, als mich einer von rechten und einer von der linken Seite umarmte.

"Mikey, wir wussten ja, dass sie gut aussieht - aber sie sieht ja nich viel besser aus, als von vor vier Jahren!", beschwerte Ashton sich. Ich wurde dieses Gefühl nicht los, dass ich rot wurde.

Es kam ja immerhin nicht alle Tage vor, dass Ashton Irwin dich als gut aussehend bezeichnet. Michael tat endlich mal was produktives heute und zeigte seiner lieblichen, müden Cousine ihr Zimmer.

"Also, Lena. Hier pennst du die nächsten Wochen. Falls du Kondome brauchst, komm einfach zu mir.", zwinkerte er. Ich verdrehte die Augen. "Ja. Ich weiß, der war schlecht. In einer Stunde oder so gibt es essen. Versuch am besten nicht einzuschlafen - sonst schicke ich die Jungs um dich zu wecken.", grinste er und verließ den Raum. Ich war allein. Das erste was ich tat? Ich holte meine komprimierten Boxen aus meinem riesigen Koffer und spielte Ed Sheeran ab. Dann klappte ich meinen Laptop heraus und fuhr ihn hoch. Während der hochfuhr, verstaute ich meine Klamotten in dem Schrank, loggte mich nebenher noch bei Skype ein und tanzte hin und her. Als ich meine Frisur in meinem Spiegl betrachtete, stellte ich fest, dass Lou Teasdale wahrscheinlich einen Anfall bekommen würde. Folglich begann ich meine 24 hour flight - Mähne zu zähmen, was sich als nicht gerade einfach herausstellte.

Gerade als ich den perfekten Dutt hinbekommen hatte, rief meine Schwester Lara mich auf Skype an. In New York war gerade Nachmittag. 15 Stunden Zeitverschiebung. Ach Gottchen.

"Na, Lena? Wie geht's Australien?", fragte Lara und fuhr sich durch ihre roten Haare. "Australien scheint es gut zu gehen. Und? Vermisst mich New York schon?", wollte ich wissen. "Naja... Vielleicht nicht ganz New York. Aber deine Besties haben sich gestern Abend ohne dich betrunken. Die Feier haben sie 'bye bye lena' getauft. Musst du mal auf Instagram gucken.", kicherte meine Schwester. Schnell griff ich nach meinem iPhone und suchte deren Accounts. Ich schmiss mich literally weg. Die Bilder waren wohl im Suff entstanden - aber meine zwei besten Freundinnen hatten noch nie Probleme damit gehabt, peinliche Bilder von sich zu posten. Ich schmiss mich weg und bekam mich nicht mehr.

Und die Leute die mich kannten, wussten, wie es war, wenn ich einen Lachflash hatte.

Eine Stunde später jedenfalls wurde ich zum Essen runterzitiert. Die Küche roch verqualmt. Nicht einmal Pizza konnten sie gescheit aufbacken. Save the Queen...

Ich bewegte mich in die Küche, wo die verbrannten Pizzen standen. Allesamt schwarz. Lecker. Wirklich....

Nicht.

"Was machen eir jetzt?", fragte Calum. "Ashton soll was vom Chinesen holen.", schlug Michael vor. "Wieso ich?!", protestierte dieser. "Luke lassen wir so bestimmt nicht fahren.", brummte Calum und checkte sein Handy. "Ich kann auch fahren.", bot ich mich an. Zweifelnd sahen sie mich an. "C'mon! Ich hab vor zwei Jahren meinen Führerschein gemacht!", verteidigte ich mich. In Amerika konnte man ihn ja schon ab 16 machen.

"Naja, okay. Ash kommt dann aber mit.", meinte Michael argwöhnisch und ich verdrehte die Augen. "Okay. Ich zieh mir nur kurz was anderes an.", entschuldigte ich mich und flitzte wieder hoch, wo ich mir mein Marvel T-shirt und eine schwarze Skinny Jeans anzog.

Zehn Minuten später saßen wir dann im Auto. Ashton schaltete einen Rock-Sender ein und sang dann lauthals zu Nirvana mit.

Ich hätte ja gerne mitgesungen - aber ich wollte mich nicht gleich am ersten Tag blamieren. Denn ich konnte definitiv nicht singen. Seelenruhig fuhr ich dem Navigantionsgerät zum Chinesen hinterher und versuchte im Rythmus auf das Lenkrad zu klopfen. Zumindest das gelang mir. Immerhin tanzte ich sehr gerne. "Hast du mal in Australien gelebt?", wollte Ashton wissen. "Bis ich 10 war. Dann hab ich alle zwei, drei Jahre mal Michael besucht.", erzählte ich. "Echt jetzt?" "Was denkst du woher mein schicker, australischer Slang kommt?", lachte ich extra betont. Er lachte.

"Okay. Das sagt alles. Michael meint, du wärst wie 'ne Schwester für ihn." "Awwwww. Er ist auch wie ein großer Bruder.", lächelte ich, mein Blick auf der Straße.

Dann waren wir da. Ashton und ich stiegen aus und betraten den Laden. Dort bestellten wir (ich nahm gebratene Nudeln) und verfrachteten dann alles ins Auto. Zurück wollte Ashton fahren. "Spielst du Instrumente?", wollte er wissen. "Gitarre." "Wie lang?" "Seit ungefähr sieben Jahren. Ein bisschen mehr." Anerkennend pfiff er durch die Zähne.

Zwei Stunden später waren wir am Strand. Wie ich bisher herausgefunden hatte, hatte Luke ein wenig zu hart gefeiert und nur zwei Stunden geschlafen - was den Effekt 'Müdigkeit' hatte.

Nachdem ich mich von Ashton und Calum mit zwei Nerf-Wasserspritzpistolen verfolgen hab lassen, chillte ich auf unserem Platz. Endlich hatte ich Zeit dazu, die Audios meiner besten Freundinnen anzuhören. Ich lachte mich tot. Betrunken waren sie einfach noch lustiger.

"LENAAAA - SUCH DIA NEN GUATEN DA DRÜBEN UND NIMM DEN HART RAN. HASTE AUCH MAL NÖTIG, 'NE?", lallte Hannah und Jojo lachte. "AM BESTEN DEN ASIATEN DA DEN KARL ODER WIU DER SO HEISSEN SOLL...", schrie diese.

Lachend warf ich meinen Kopf in den Nacken. Aber es ging noch weiter.

"WEISSU, DU WIRS DES ZWAR NICH MACHEN, ABER DEIN COUSIN HAT 'NE ZIEMLICHE AUSDAUA DA IM BETT. ZIEMLICH GUT, DER JUNGE.", brabbelte mein liebstes Blondchen. War klar, dass Hannah das erwähnen musste.

"FÜR DICH WÄR DIESER SKYWALKER DA WAS ODER?", kicherte Jojo und ich verdrehte die Augen.

"SICHA? DER HAT DOCH EIN PIERCING. UNSER GOOD GIRL UND EIN GANSTA?", zweifelte Han und Jojo hustete. "ZU HART FÜR DICH, DUMMIE, WAH'?", lachte Han Jojo aus und ich kicherte.

Hannah war Halbirin - und das merkte man.

Dann war das Audio zu Ende.

Ich kugelte mich vor lachen.

"Was sind das für Welche?", lachte Ashton auf einmal hinter mir.

"Das war Hannah!", rief Michael und ich verdrehte die Augen. "Hormongesteuerter Schwachkopf.", bemerkte ich.

"Anscheinend haben die sehr konkrete Pläne für deine Zeit hier.", giggelte Ash.

Ich seufzte schwer und sah philosophisch aufs Meer hinaus.

"Viel zu konkrete."

4 Brothers | Luke HemmingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt