three

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Ich zog mein Arm weg und sah ihn abwartend an. Ich wollte weg laufen, aber blieb stehen.

"Was ist das?", hörte ich dann doch schließlich seine kräftige Stimme sagen.

"Was ist was?", kam zu schnell die Gegenfrage von mir, was mich total auflaufen ließ. Meine Hände verkreuzten sich hinter meinem Rücken und sah in seine haslenuss braunen Augen, von denen jedes Mädchen in unserer Schule schwärmte. Und ich konnte es sowas von nachvollziehen.

"Dein Ernst?", augenverdrehend kam er ein Schritt auf mich zu und griff wieder nach meinem einen Arm. Goott, was will er denn? Wieso interessiert es ihn überhaupt?

"Hör mal, ich weiß das echt zu schätzen das du nachfragst undso, aber es ist nichts. Und ich muss jetzt weiterarbeiten." Da mir bewusst war, das ich wahrscheinlich nie wieder die Chance bekommen würde ihn so nah zu sehen, sah ich ihn nochmals genau an und fragte mich wie man nur so gut aussehen konnte. Wirklich, das sollte verboten werden. So unfair für den Rest der Menschheit.

Ich drehte mich wieder um und lief zur Theke, als ich nochmals seine Stimme hörte. "Ich glaube an Schicksal, Jolie Benson."

Es war 10 Uhr und ich war endlich fertig mit arbeiten. Nachdem ich mich von meiner Chefin verabschiedet hatte ging ich raus und machte mich auf den Heimweg. Es war schon ziemlich dunkel, man merkte das Winter wurde.

Ich liebte Winter.

Nach einpaar Metern hörte ich wie mich jemand rief und drehte mich um. Ich konnte es mir nicht erklären, wirklich nicht.

"Was ist?", schrie ich zurück und er joggte lässig zu mir.

"Lass mich dich nach Hause fahren." Er vergrub seine Hände in seine Hosentaschen und ich verlor nun wirklich mein Verstand.

"Wieso zur Hölle würdest du das tun?", fragte ich verwundert. Ich verstand den Kerl mit den wunschönsten Augen und den perfekten Haaren nicht.

Aber ich verstand mich selbst ebenfalls nicht. Wieso schaffte ich es einen vollständigen Satz zusammen zu bekommen? Keine Ahnung wie ich mir je eine Konversation mit Nick O'Connell, ich meine den Nick O'Connell! vorgestellt hatte, aber aufjedenfall tausendmal unangenehmer. Vorallem da ich immer Gespräche mit Leuten die ich nicht kannte unangenehm fande.

"Es ist schon dunkel. Und ich bin nicht das mega Arschloch, für das mich jeder hält, okay?"

Schließlich endete es dann doch so, dass er mich nach Hause fuhr.

Oh mein Gott.

Das war so unrealistisch.

Von seinem Auto wollte ich gar nicht anfangen, wieso wunderte es mich auch das er ein sau teures Auto fuhr, ich wusste er war reich. Das wusste jeder. Aber ich konnte ja nicht ahnen das ich jemals in diesem Auto nach Hause gebracht werden würde.

Die fahrt über sagte er nichts und ich hoffte, er würde nicht wieder auf vorher zurück greifen. Ich rutschte nervös in dem Sitz herum und er sah grinsend zu mir.

"Was ist dein Problem?", fragte er amüsiert.

"Tut mir Leid das ich es komisch finde das du mich nach Hause fährst. Nicht zu vergessen das du meinen Namen kennst,", bemerkte ich und sah aus dem Fenster. Ich hatte ihm meine Adresse gegeben und er hatte nur langsam genickt, typisches Anzeichen dafür das er wusste, das die Adresse nicht im schönsten viertel lag.

"Wieso? Weißt du denn nicht auch wie ich heiße?"

Ich versuchte dem Drang meine Augen zu verdrehen, Mama hatte immer gesagt es wäre unhöflich. Es war nur so das einfach jeder ihn kannte, und das wusste er ja auch selbst.

"Das ist was anderes.", ich strich mir eine lose Strähne hinter mein Ohr.

"Achja?"

"Ja... Es ist hier links.", ich zeigte auf unser kleines Haus, in dem soviel schöne Erinnerungen lagen. Das war auch der Grund weshalb Jake und ich unbedingt hier bleiben wollten, auch wenn es eben schwierig war mit dem Geld.

Nick fuhr in die Einfahrt und schaltete den Motor ab.

"Hier wohnst du also.."

"Jap.", ich sah zu ihm und wusste genau was er dachte. Wahrscheinlich würde er jetzt am liebsten sofort wieder in die reiche Ecke der Stadt, in seine rießen Villa fahren um sein perfektes Leben weiter zu leben. Gott. Bestimmt machte er sich noch Sorgen ich würde ihm jetzt immer hinterherlaufen, nur weil er mal nett sein wollte.

Ich wusste es war die falsche Entscheidung mit ihm zu fahren als ich seinen Blick sah.

"Danke.", sagte ich nur und öffnete die Tür.

"Kein Problem. Wirst du es mir jemals verraten?" es war nur eine Frage der Zeit bis er wieder davon redete, ich sagte es doch.

"Wahrscheinlich nicht."

"Dachte ich mir.", lachte er.

"Wieso interessiert es dich?", fragte ich ihn verwundert.

"Ich weiß auch nicht, vielleicht machst du mich neugierig?"

Das hatte er nicht ernsthaft gesagt, oder? Was spielte er für ein Spiel mit mir? Ich war so verwirrt. Und obwohl ich wusste, dass er das einfach nur aus spaß gesagt hatte, dachte ich länger darüber nach als ich sollte. Denn ich war langweilig und durchschnittlich und ich machte niemanden neugierig.

"Ich .. ehm gehe.", meinte ich und ließ ihn grinsend im Auto zurück.

"Gute Nacht Jolie", rief er mir noch zu und ich hörte wie er wegfuhr.

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