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Ich saß auf meinem Bett und machte meine Haare zu einem lockeren unordentlichen Dutt zusammen. Ein paar Strähnen vielen mir über das Gesicht und ich scannte das hundertste Mal mein Zimmer auf irgendweiche peinlichen Gegenstände, jedoch war alles blitzblank aufgeräumt und normal. Ich atmete durch. Wird er sich wirklich in mein Zimmer schleichen, nur um mir mein Buch zurückzugeben? Ich machte das große Licht aus, damit die Lehrer bei der Visite dies nicht durch den Türschlitz sahen und klickte meine kleine Nachttischlampe an, die das Zimmer in ein gedämmtes warmes Licht hüllte. Da hörte Ich auch schon ein leises Klopfen an meine Tür. Sofort stand Ich auf und lief zur Tür, ich schlang meine Hand um den Griff und atmete durch. Langsam öffnete Ich sie und Draco kam hinein, schloss die Tür direkt hinter sich. Ich sah zu ihm hoch. "Hi." Er scannte mich augenblicklich von oben bis unten ab und Ich fühlte mich angewiedert, wie ein ausgeliefertes Reh vor den Augen eines Jägers. "Ohne Umhang und in Schlafklamotten siehst du gar nicht mal mehr so schlecht aus." Ich blinzelte und ertappte mich dabei wie ich mich über diese Aussage freute und das allererste Mal irgendwie atttaktiv fühlte. Schnell drehte Ich mich weg und lief ein bisschen durch mein Zimmer. "Bitte, unterlasse diese Kommentare. Außerdem sprich leiser, sonst hören dich die Mädchen nebenan noch. Hast... du es dabei?" Er zog mein Tagebuch unter seinem grauen Hoodie hervor, der Ihn noch breiter wirken ließ und hielt es mir vor die Nase. Ich holte danach aus, jedoch zog er es wieder nach hinten, weshalb Ich einen Schritt näher zu taumelte. Er legte eine Hand an mein Handgelenk. "Denk nicht, dass Ich deshalb alldas was da dransteht vergessen habe. Ich weiß alles." Ich sah nach unten und kaute auf meiner Unterlippe rum. Schließlich nickte Ich. "Ja. Und jetzt, bitte..." Er gab es mir und ich drückte es beschützend an meine Brust. Statt mein Zimmer wieder zu verlassen setzte er sich in den Stuhl der neben meinem Bett stand. Ich blinzelte Ihn verwirrt an. "Was willst du?" Er zeigte auf mein Bett und forderte mich somit auf mich dort hinzusetzen. Ich tat es und saß gerade und angespannt auf der Bettkante. Er sah mich einfach nur an und spielte mit seinen Fingern. Ich runzelte die Stirn. "Hallo?" Er räusperte sich. "Wieso hat es dir mit diesem Typ nicht gefallen?" Er sprach gelassen und ruhig während Ich innerlich ausrastete. Wie kann er das einfach fragen und dann noch so gelassen?! Ich stammelte : "Ä-äh... Draco, ich möchte nicht mit dir darüber reden, wir sind keine Freunde, wir können uns nicht leiden und... dich kann es doch auch nicht interessieren." Er überschlug seine Beine. "Da hast du schon Recht, aber es hat mich nicht losgelassen das du da reingeschrieben hast." Er deutete auf das Tagebuch und grinste eklig. "Die kleine unschuldige Hermine, bereit Ihre Unschuld an den netten physikinteressierten Jungen aus dem Urlaub zu verlieren. Dann passiert irgendetwas wodurch das Erlebnis alles andere als gut wird und Sie beschließt Ihm zu sagen eine Fernbeziehung sei nicht ihr Ding. Also was war es?" Ich wurde rot, einerseits wegen der peinlichen Erinnerung an die Situation die mir in den Kopf kam und andererseits wegen Draco's Gelassenheit beim Aussprechen dieser Worte. "Ich mochte es einfach nicht, weil ich doch noch nicht bereit bin. Und das mit der Beziehung stimmt auch, einfach weil ich in Hogwarts lebe und Ihm das nie hätte sagen können." Er stand auf. "Pf, Lüge. Ob du bereit bist, keine Ahnung aber es hat dir nicht gefallen weil du ihn nur süß fandest, immer nur süß, süß, süß stand in deinem Tagebuch. Aber du fandest ihn nicht attraktiv. Dann war er wahrscheinlich noch aufgeregt und es war ihm so wie dir peinlich und deshalb tat es auch noch als i-Tüpfelchen weh. Voìla - Kein Bock mehr auf den werten Jack." Ich blinzelte während er alldas sagte schnell. Er hatte Recht, es war genau DAS. "Du bist so widerlich, bitte hör auf darüber zu reden immerhin geht es dabei um mich. Und jetzt raus hier!" Er sah zu mir. "Vergiss nicht, dass du nicht so frech sein solltest denn ich habe es in der Hand ob dich alle Mitschüler auslachen und ob du noch auf diese Schule gehen darfst. " Dann kam er zu mir. "Steh auf." Ich sah ihn verwirrt an, tat es aber. "Draco, ich-..." Er nahm mich an den Schultern und drückte meinen Rücken an die Wand neben meinem Bett, ich atmete laut hörbar auf weitete die Augen. Dann nahm er mit seinem Zeigefinger und Daumen mein Kinn in die Hand und zog mein Gesicht daran hoch, sodass Ich direkt in seine graublauen Augen sah. Er kam näher, so nah dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Wie erstarrt stand Ich da und sah ihn mit aufgerissenen Augen an, ich drückte meine Beine aneinander. Dann stoppte er und hauchte mit tiefer Stimme: "Deine Atmung erhöht sich... Der Herzschlag auch. " Er legte seine Hand auf meine Brust und ich hielt den Atem an. "Du blinzelst weniger und machst keine Anstalten dich zu wehren." Ich blinzelte und durchbrach so meinen Starremoment. Ich versuchte meinen Arm von der Wand zu lösen, doch er drückte ihn fest dran. Sein Gesicht entfernte sich von meinem und wandte sich meinem Ohr zu. "Das ist das Gefühl das man hat, wenn man jemanden attraktiv findet. So reagiert dein Körper auf meine Stimme, meine Aktionen, meinen Geruch... Nur damit du bei dem nächsten Typen direkt weißt, ob das später im Bett mal was wird." Ich bekam eine Gänsehaut, da er beim Sprechen an mein Ohr und meinen Hals hauchte und holte wieder Luft. Plötzlich ließ er mich los und drehte sich um, lief zur Tür, öffnete Sie und sah mich nochmal an. Dann zwinkerte er einmal und war aus dem Raum verschwunden. Schnellatmend und wie eine Statur verharrte Ich an der Wand und fuhr mir dann durch die Haare. Verdammte Scheiße. Draco Malfoy, der ekelhafteste, gemeinste und mieseste Erpresser und Mensch aus Hogwarts und meinem gesamten Leben... hatte mich soeben als erster Mensch auf dieser Welt angemacht. Und zwar so richtig. Ich erinnerte mich an den Gedanken im Zug, dass ich einfach kein sexueller Mensch sei und klatschte mir bei dem Gedanken in Zusammenhang mit Draco gegen die Stirn. Schnell ging ich mir die Zähne putzen um dieses beklemmende Gefühl von Erregung loszuwerden und den Moment so schnell wie möglich zu vergessen.

Der Junge, der keine Wahl hatteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt