Die meisten sprechen davon, sich "inspirieren" zu lassen. Da hat jeder so seine Methode. Die gängigsten sind sicher Musik hören, selbst lesen oder Bilder (nicht mal unbedingt Kunst, aber auch) ansehen. Wahrscheinlich, weil in jedem dieser Dinge bereits schon "Inspiration" zum Einsatz kam und von dort überschwappen kann.
Was aber tun, wenn man trotzdem keine Idee hat, was man schreiben könnte? Oder sich die Inspiration auf "irgendwas mit Abenteuer" beschränkt?
Ich verwende verschiedene Methoden, tatsächlich kann ich mich zu jedem Zeitpunkt hinsetzen und mir irgendeinen kleinen Plot ausdenken, wenn ich möchte.
Natürlich gibt es auch die anderen Ideen, die einen einfach überfallen, gerne auch Nachts, wenn man nicht schläft, obwohl man sollte. Dafür habe ich den Notizzettel auf dem Handy parat und sammele alles lose.Also, erster Rat: Schreibt alles auf oder diktiert es schnell, wenn ihr zu müde seid. Später ist es weg.
Wie kommt man nun an eine Idee, wenn man noch keinen "Zettelkasten" hat, oder nichts darauf taugt?
Der kürzeste Weg - und nicht der schlechteste - ist, wie häufig, das Internet. Überlegt euch ein Genre, in dem ihr gern etwas schreiben würdet und googelt "writing prompt [genre]".
Prompts sind ein paar Sätze, die eine Situation beschreiben, oft mit einem Mini-Cliffhanger, der euch auffordert, die Lücke zu füllen. Zack. Da ist er, der erste Schatten eurer zukünftigen Geschichte.
Meist entsteht, so um die Lektüre des einhundertzweiundsechzigsten Prompts herum, eine ganz eigene Idee.Wer nicht darauf zurückgreifen möchte oder etwas spezielles braucht, baut sich seinen Prompt einfach selbst.
Beginnt mit einer normalen Begebenheit. Zum Beispiel: "Mika ging, wie jeden Tag, spazieren."
Baut irgendeine Handlung/ Beobachtung ein: "Auf dem Rückweg wollte er/ sie sich, wie jeden Tag, ein süßes Teilchen von seinem/ ihrem Stammbäcker gönnen."
Und dann eine Abweichung, die mit der alltäglichen Handlung/ Beobachtung bricht: "Als sie/ er um die Ecke bog, an der sie/ ihn sonst der Duft der frischen Leckereien begrüßte, stieg ihr/ ihm heute ein anderer Geruch in die Nase. Sie/ er sah auf und der Anblick ließ ihr/ ihm das Blut in den Adern gefrieren."
Fertig ist der frischgebackene (harhar) superindividuelle Prompt. ->Er muss weder originell sein, noch besonders ausgefeilte Formulierungen enthalten.<-Ab hier bietet sich die "Schneeflocken-Methode" an (kann man googeln).
Ihr nehmt euren Prompt und überlegt euch, worin genau die Abweichung besteht. Schreibt euch brainstormingmäßig alles auf, bewertet nicht. Überlegt, was, im Unterschied dazu, der normale Verlauf gewesen wäre. Was hätte Kleinprota eigentlich getan? Warum?
So verzweigt sich eure Schneeflocke immer weiter, bis ihr ein tatsächlich einzigartiges Gebilde erschaffen habt.
Andere Begebenheiten wachsen automatisch dazu oder ihr baut sie auf die gleiche Weise, beginnend mit einem Prompt, die man oft auch aus verschiedenen Genres kombinieren kann.
So kommt ihr zu einer Sammlung von Ideen und ersten, grob skizzierten Charakteren.
Natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten. Jeder Schreiberling entwickelt mit der Zeit eigene Methoden oder nutzt verschiedene Kombinationen, um voran zu kommen.
Wie macht ihr das? Vielleicht hilft genau eurer Vorgehen jemandem.Ab hier geht es dann auf zwei Wegen weiter: Einfach drauflosschreiben oder plotten.
Die meisten Leute, die ich kenne, machen beides und es gibt erfolgreiche Autoren auf beiden Seiten des Spektrums (King plottet nicht, Rowling tut es).Ich bin eher der Plotter, teilweise sind meine Skizzen zu einem Dialog länger, als der Dialog selbst. Manchmal notiere ich mir aber auch nur die Ausgangssituation eines Kapitels und das Ziel, wo es enden muss, weil Plotpoint und schreibe drauflos.
Andere plotten nur grob einzelne Szenen, falls sie wirklich feststecken und mit ihrer Geschichte sonst nicht weiterkämen.Dazu wird ein eigenes Kapitel folgen, wo ich das Plotten genauer vorstelle und auch ein paar Worte zur Organisation verliere.
Aber, falls ihr jetzt loslegen wollt, noch ein Rat: Sammelt alles an einem Ort.
Entweder alles in einem Notizbuch/ Kasten offline oder alles digital, am besten in einem eigenen Ordner (Notizzettel, Recherchedokumente, Bilder). Verseht wengistens alles mit dem gleichen Tag.
Nichts ist schlimmer, als einen Teil analog zu haben, vielleicht noch auf verschiedenen Zetteln und einen Teil digital. Ihr werdet euch nie hinsetzen und die Unterlagen übertragen. Nie.
(Am schnellsten geht übrigens immer noch einfach abfotografieren/ einscannen. Ihr könnt dann immer noch nicht in ein Textdokument kopieren (obwohl es da auch mittlerweile Programme gibt, die Bilder auslesen können, meine ich), aber eure Arbeit ist zumindest erstmal "save".)
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Herbstblätter
RandomSchreibchallenge vom 1. Oktober bis 24. Dezember. Ihr schreibt zwei Monate lang eine Geschichte, überarbeitet sie und veröffentlicht sie vom 1. bis 24. Dezember, als eine Art "Adventskalender". Themenwahl steht euch frei. ( ) Anmeldephase: 1. Septem...