Daniel und Kate mal anders

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Kate schloss die Tür zu ihrem und Daniel's Hotelzimmer auf.
Sie mussten sich tatsächlich eins teilen, da das Hotel völlig überbucht war.
Kate betrat das Zimmer zuerst und blieb geschockt stehen.
Daniel lief fast in sie hinein.
"Was ist denn?", wollte er ungeduldig wissen.
"Das gibt's ja wohl nicht. Ein Doppelbett und nicht mal 'ne Couch."
Daniel verdrehte die Augen.
"Wie in so'nem Klischee-Hollywood-Film", machte er sich über die Situation lustig.
"Na ja, was soll's. Damit kommen wir schon klar", meinte Kate und warf ihre Tasche aufs Bett.
"Ich hab Hunger. Und du?"
Sie bestellten sich Pizza und gingen früh schlafen.

Kate POV
Irgendwann, so gegen halb zwei, wurde ich plötzlich wach. Ich sah zu Daniel und wusste sofort was mich aufgeweckt hatte.
Unruhig wälzte er sich von einer Seite auf die andere und redete irgendeinen Unsinn.
"He, Daniel!", versuchte ich ihn aufzuwecken.
Nichts.
Ich versuchte ihn wach zu rütteln.
"Hey, wach auf man!"
Immer noch nichts.
Ich sah keine andere Möglichkeit mehr.
Also schrie ich ihm ins Ohr.
"ALTER WACH AUF!"
Ja, ich weiß, es gibt durchaus freundlichere Methoden jemanden aufzuwecken.
Aber wenn dieser jemand Daniel Pierce ist, muss man sich eben etwas einfallen lassen.
Daniel schrak hoch.
"W-was ist los?", fragte er verwirrt.
"Keine Ahnung, sag du's mir."
Ich sah in unschuldig an.
Als er nicht reagierte, beschloss ich ihm ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
Vielleicht ein bisschen zu direkt.
"Daniel, sei ehrlich, du hattest wieder einen Alptraum, oder?"
Er sah aus dem Fenster.
"Wie kommst du denn auf sowas?" Er verschränkte die Arme und sah mich an.
"Du weißt genau was ich meine", sagte ich nur und ging zum Fenster.

Daniel POV
Kate hatte Recht. Es waren mal wieder Alpträume. Aber ich war ja schließlich nicht der erste mit paranoider Schizophrenie, der an Schlafstörungen litt, oder?
Sie stand auf und ging zum Fenster. Ich beobachtete sie.
"Du hast Recht", meinte ich schließlich.
"Aber wo wir gerade bei der Wahrheit sind, warum bist du in letzter Zeit so abwesend?"
Sie sah mich nicht an.
"Ich hab keine Ahnung wovon du redest."
Ich verdrehte die Augen und stand auf.
"Du brauchst mir echt nichts vorzumachen, Kate. Sag einfach was los ist."
Ich stand jetzt neben ihr und sah ihr in die Augen.
"Also gut", fing sie an.

Erzähler POV
"Aber ich erzähl's dir nur, damit du aufhörst zu nerven und ich endlich weiterschlafen kann."
Er verdrehte die Augen und sah sie ungeduldig an.
"Donnie und ich hatten uns ja scheiden lassen. Jetzt sind wir ja schon länger wieder zusammen und letztens...
Also letztens hat er mir wieder einen Antrag gemacht."
Sie mied seinen Blick bewusst.
"Das, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder Kate?" Ungläubig sah er sie an.
"Und was hast du gesagt?"
"Ich hab ihm gesagt, dass ich's mir überlege."
Unruhig lief sie durchs Zimmer.
"Was gibt's denn da zu überlegen? Ja oder nein. Willst du ihn heiraten. Punkt. Aus. Nix da 'überlegen'!"
Er sah sie verständnislos an.
"Man Daniel. So einfach ist das aber nicht. Ich weiß nicht ob ich das noch einmal erleben will. Woher soll ich wissen, dass er sich nicht wieder eine andere sucht, weil's ihm zu 'langweilig' wird?"
"Ok, ja, sorry. Tut mir leid. Das hatte ich vergessen. Ich-, Kate wo willst du hin?"
Sie hatte sich Schal und Mantel genommen, ihre Stiefel angezogen und stand schon in der Tür.
"Weg", war alles was sie sagte.

Am nächsten Morgen war er schon früh im Boston PD und ließ sich von Detective Rizzoli den Tagesplan erklären.
Er sollte überprüfen, ob dieser Typ der in die Autopsie gestürmt war, ein Russe names Sergej Prikob, fähig war, eine Aussage zu machen.
Nach anderthalb Stunden kam er schließlich zu einem Ergebnis und verließ den Verhörraum. Auf dem Flur standen Det. Rizzoli und Kate und unterhielten sich.
Er räusperte sich.
"Ich bin der Meinung, dass Mister Prikob durchaus in der Lage ist eine Aussage zu machen, man ihn aber auf keinen Fall verwirren oder verängstigen sollte. Ansonsten würde die Aussage verfälscht werden."
Er wandte sich zum Gehen, wurde aber von Rizzoli zurückgehalten.
"Es wäre uns echt eine sehr große Hilfe, wenn sie uns weiterhin bei den Ermittlungen behilflich sein könnten. Wir kommen in diesem Fall einfach nicht voran."
Sie sah ihn fragend an.
"Äh, ja klar", meinte er.
"Vielen Dank, Dr. Pierce." Sie lächelte und ging.
Kate und Daniel standen sich gegenüber und sahen sich an.
"Dann bleiben wir wohl doch länger als geplant...", meinte Kate.
"Sieht wohl so aus... Wo warst du eigentlich letzte Nacht?" Er zog die Augenbrauen hoch und sie seufzte.
"Weg", meinte sie und wollte gehen, doch Daniel hielt sie am Arm fest.
"Jetzt hör mir mal gut zu, Kate. Damals, kurz nachdem ich aus der Psychiatrie kam, meintest du, dass wir keine Geheimnisse mehr haben sollten. Also, wo warst du?"
"Tut mir leid. Ich hab überreagiert. Kommt nicht mehr vor."
Damit ging sie einfach und ließ einen ziemlich verwirrten Daniel Pierce auf dem Flur zurück.
Es dauerte ein paar Sekunden bis er sich wieder gefasst hatte, da war Kate allerdings schon verschwunden.
Well done. Jetzt hast du sie schon wieder vergrault.
Die schlechte Bond-Sonnenbrillen-Agenten Imitation lehnte wieder an der Wand.
"Das seh ich selber", meinte Daniel genervt.
Ein Polizist, der den Flur entlanglief, sah ihn fragend an. Er beachtete ihn nicht weiter.
Das hast du aber schön verbockt, alter Mann. Schaffst es nicht mal ihr hinterher zu gehen.
"Was bist du? So'ne Art Beziehungsberater? Das hab ich echt nicht nötig."
Er nahm seine Tasche und ging.
Auf der Treppe vor dem Eingang des BPD saß Kate und stritt am Telefon.
"Weißt du was, Donnie?! Du kannst mich mal!", brüllte sie, "Ich wusste doch von Anfang an, dass du dir das nächstbeste Flittchen krallen würdest, sobald ich nicht da bin! Nein du hörst mir zu! Es ist aus! Endgültig!" Sie legte auf und fluchte.
Er trat ein paar Schritte auf sie zu.
"Alles okay?", fragte er vorsichtig.
"Na ja, zumindest muss ich jetzt nicht mehr darüber nachdenken, ob ich den Antrag annehme oder nicht." Sie lächelte leicht.
"Komm, wir holen uns was beim Chinesen, fahren ins Hotel und sehen uns ein paar Filme an", schlug er vor.
Sie grinste. "Mensch, Daniel. Du und Filme? Seit wann das?"
Er grinste zurück.
"Menschen ändern sich." Er dachte an Donnie.
"Und manche ändern sich eben nie."

Amnesia -ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt