Kapitel 10

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„Ey, Kooks, willst du nach der Schule mit mir in die Stadt? Wir haben schon lange nichts mehr miteinander gemacht", kommt es flüsternd von meinem besten Freund. Wir sitzen gerade im Unterricht und wenn der Lehrer uns erwischt beim Reden werden wir höchstwahrscheinlich für immer auseinandergesetzt. Ja, es wäre nämlich nicht das erste Mal dass wir voneinander getrennt werden würden.

„Sorry, aber heute geht nicht", antworte ich auf seine Frage, erhalte einen Seufzer von Taehyung. „Du gehst zu diesem Jimin, oder?"

„W-was? Woher-"

„Gott, Jungkook, ich bin nicht dumm. Ich habe dich schon mehrmals in und aus dem Krankenhaus laufen sehen. Was solltest du dort machen, wenn nicht zu ihm zu gehen?", sagt er und ich zucke nur meine Schultern.

„Warum triffst du dich überhaupt so oft mit ihm?"

„Warum denn nicht?"

„Dieser Junge ist krank."

„Und, macht ihn das zum Monster?"
Entgeistert richte ich meinen Blick nach vorne.

„Mag ja sein, dass Jimin krank ist, aber das macht ihn nicht zum Unmensch. Er braucht Gesellschaft, Freunde... Ich mag ihn, ich mag es Zeit mit ihm zu verbringen und wenn du damit nicht klarkommst, dann tut es mir leid", meine ich, mit einem leicht säuerlichen Unterton.

„Klingt ja, als wärst du verknallt."

Mit großen Augen sehe ich zu Tae. „Nein! Ich mag ihn, aber nicht so!", versuche ich mich direkt zu rechtfertigen. „Ich mag dich ja auch. Ich mag auch meine Mutter. Aber in euch bin ich ja auch nicht verliebt."

Schmunzelnd schüttelt Taehyung seinen Kopf. „Wenn du meinst. Aber naja, wenn du lieber mit nem kranken Jungen Zeit verbringst als mit deinem besten Freund, dann werd ich das wohl akzeptieren müssen", seufzt er.

„Hmm, wie wäre es wenn du am Wochenende bei mir pennst?", schlage ich vor unf Taehyung strahlt förmlich. „JA!"

„JUNGKOOK! TAEHYUNG! JETZT REICHTS! Taehyung du setzt dich jetzt neben Ailee und da bleibst du den Rest des Schuljahres", befiehlt unser Lehrer wütend. War ja klar, dass das passiert. Na, was solls.

Nach dem Unterricht mache ich mich wie auch die letzten Tage auf den Weg zum Krankenhaus. Es ist schon recht viel Zeit vergangen. Übermorgen steht nämlich schon die Mathearbeit an und statt zu lernen, bin ich jeden Tag bei Jimin.

„Hello, Cutie", begrüße ich den Blondhaarigen. Dieser sitzt an seinem Schreibtisch und scheint gerade am Zeichnen zu sein. Jedoch lässt er direkt alles stehen und liegen, als er meine Stimme hört. „Jungkook!", grinst er über beide Ohren hinaus.

Ich schließe die Tür hinter mir und gehe zu ihm. Sein Arm liegt auf dem Blatt vor ihm, so dass ich gar nichts sehen kann.

„Darf ich wissen, was du gezeichnet hast?"

Er nickt und langsam zieht er seinen Arm weg.

Automatisch vergrößern sich meine Augen. Wie hypnotisiert nehme ich das Blatt mit der Zeichnung in die Hand und mustere jedes einzelne Detail. „Das bist du oder?", frage ich, obwohl ich die Antwort genauestens sehen kann.
„Du strahlst, so wie jetzt", merke ich an und sehe nun den realen Jimin an. „Wie kommt es, dass du so am strahlen bist?", frage ich neugierig und lege die Zeichnung wieder auf den Schreibtisch.

„Ich denke, daran bist du Schuld. Meine Psyche ist nicht ganz dicht, viele Rückschläge musste ich einstecken. Aber du machst mein Leben irgendwie... lebenswert. Verstehst du? Es hörst sich irrsinnig an, ich weiß...", unsicher beißt er sich auf die Unterlippe und spielt mit seinen Händen, welche ich sanft in meine nehme. „Es ist überhaupt nicht irrsinnig. Es freut mich, dass ich dir so ein schönes Lachen ins Gesicht zaubern konnte", sage ich lächelnd, was auch ihn wieder lächeln lässt.

„Frau Ahn fragte mich heute ob ich in letzter Zeit wieder dran gedacht hatte mir das Leben zu nehmen. Sonst antwortete ich immer mit Ja, aber diesmal mit einem Nein. Es ist lange her, dass ich so eine Freude am Leben hatte", erzählt er und ich versuche mir gerade echt meine Tränen zu unterdrücken, ehe mir was auffällt. „Deine Augenringe bist du trotzdem nicht los. Findest du immer noch keinen richtigen Schlaf?"

Er schüttelt seinen Kopf. „Auch wenn ich derzeitig glücklich bin, plagen mich Nachts immer noch diese Bilder. Keine von Früher. Es sind auch keine geschehen Bilder, sondern eher welche die aus meiner Angst entstehen, schätze ich."

„Was für Bilder?"

„Dass... dass du mich verlässt. Mich allein lässt", sagt er und auf einmal kullert ihm eine Träne die Wange entlang, landet auf meinen Händen, welche seine immer noch halten.

„Ich werde dich niemals wieder alleine lassen, hörst du? Ich verspreche, für immer bei dir zu bleiben. Und sterben, werden wir auch nur zusammen", sage ich mit fester Stimmlage, während ich ihm seine Träne vom Gesicht wische.

„Danke."

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