Kapitel 4

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Konzentrieren kann ich mich in der Schule überhaupt nicht. Viel zu nervös und auch panisch bin ich. Der Grund dafür ist der Junge aus dem Krankenhaus.
Auch wenn ich Jimin nicht wirklich kenne, will ich wissen ob er noch lebt und was eigentlich passiert war.

„-kook!", höre ich und erschrecke mich durch einen Knall. Dieser kommt daher, weil mein Lehrerin ein Buch auf meinen Tisch fallen lassen hat. „Wo auch immer du bei deinen Gedanken bist, lenke sie auf den Unterricht."

„Sorry", sage ich nur leise und vernehme Gelächter von einigen. Wenn ich ihnen sagen würde, dass wahrscheinlich jemand tot ist, dann wären sie alle leise und würden mich wahrscheinlich noch bemitleiden.
Menschen sind manchmal einfach der größte Abschaum.

Die Zeit vergeht und als es endlich zum Schulschluss klingelt, bin ich der Erste, der aus dem Klassenzimmer stürmt, ehe mich meine Beine zum Krankenhaus tragen. Nicht um Taehyung zu besuchen, sondern um nach Jimin zu sehen. Falls dieser überhaupt noch im Krankenhaus ist, was ich sehr hoffe.

In dem Gebäude, welches extrem nach Desinfektionsmittel riecht angekommen, laufe ich direkt zum Psychiatrieabteil.
Schnell finde ich die Tür mit der Nummer 95. Abrupt bleibe ich davor stehen und hole einmal tief Luft, bevor ich schließlich an der Tür klopfe.

Nervös fange ich an auf meiner Unterlippe zu kauen, da ich keine Antwort erhalte. Daher klopfe ich erneut und diesmal erhalte ich nach einigen Sekunden ein leises „Herein." Und obwohl es so leise war, erkenne ich seine Stimme, was mir einen Stein vom Herzen fallen lässt.
Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen drücke ich die Türklinke nach unten und öffne somit die Tür.

Ein kleiner Raum mit gelben Wänden, einem Bett an der Wand, daneben ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch unter einem Fenster und Jimin auf dem Stuhl des Schreibtisches erblicken nun meine Augen. Gerade noch hielt er einen Stift in der Hand, welchen er aber auf einem Collegeblock legt, als er mich sieht.

„Hey", begrüße ich ihn und erst jetzt fällt mir der Verband um seinen Hals auf. Warum dieser da ist, kann ich mir schon denken.
Davon lasse ich mich jetzt aber erstmal nicht beirren und trete ganz hinein in das Zimmer, ehe ich die Tür hinter mir schließe.

„Hier lebst du also? Sieht ja ziemlich trüb aus. Ein paar Bilder an den Wänden würden es sicher viel schöner machen", meine ich, sehe mich dabei um und setze mich dann auf das Bett. Mein Blick gleitet wieder zu Jimin, welcher still dasitzt.

„Du kannst ruhig was sagen. Ich beiße nicht", versuche ich ihn zum Sprechen zu ermutigen und tatsächlich öffnet er daraufhin seinen Mund.

„Du... du dürftest gar nicht hier sein...", sagt er.

„Denkst du das interessiert mich? Ich wollte wissen wie es dir geht, denn immerhin habe ich gestern gesehen wie du halbtot hier rausgebracht wurdest", erkläre und erneut ist er komplett still.

„Was hast du gemacht und warum?", frage ich schließlich, erwarte aber nicht wirklich eine Antwort. Wie schonmal erwähnt kennen wir uns ja nicht wirklich und da ist es unwahrscheinlich, dass er mir direkt seine ganze Lebensgeschichte erzählt.

Sein Kopf neigt sich etwas zur Seite, so dass er auf seinen Block schaut. Neugierig stehe ich auf und gehe zu ihm.
Durch einen Blick auf seinen Block hat sich die Frage, was er getan hatte beantwortet. Auf dem obersten Blatt ist eine Klinge zu sehen, welche von einer Hand an einem Hals gedrückt wird.

Diese Zeichnung lässt mich schwer schlucken.

Ich komme erst wieder zu mir, als er den Collegeblock schlagartig zuklappt. „Tut mir leid", kommt es von ihm und verwirrt sehe ich ihn an. „Wofür entschuldigst du dich?"

„Für mich, schätze ich", antwortet er und sieht mir unsicher ins Gesicht. „Ich würde verstehen, wenn du dich jetzt lieber von mir fernhalten willst."

Meine Mindwinkel gehen wieder etwas hoch. „Dazu habe ich keinen Grund, Jimin."

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hospital patient 「jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt