Kapitel 02-Rob

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Der Sturm Gestern war noch nicht ganz vorüber, das Gewitter zwar, war weitergezogen, doch es regnete noch immer. 
Nicht mal die Sonne schien ein bisschen durch die dichte graue Wolkendecke.

Es sah kalt aus, was mich in meinem Bett natürlich nicht störte.

Ich schätzte es auf 5 oder 6 Uhr Morgens, nicht mal Falco dürfte schon auf den Beinen sein, wenn man bedachte, dass ich sonst immer bis 10 oder 11 Uhr schlief.

Der Sturm Gestern hatte mich schon wachgehalten, weshalb es mich umso mehr erstaunte, dass ich schon wach war.

Einschlafen konnte ich nun nicht mehr.

Seufzend erhob ich mich und trat ans Fenster. Wie jeden Morgen betrachtete ich die große Mauer.

Das Problem, welches ich zu lösen versuchte.

Mein Haus lag am Rand von West, was eher ungewöhnlich für jemanden mit angehendem Sitz im Senat war.

Hohe Persönlichkeiten lebten im Herzen der Stadt.

Doch das störte mich nicht, denn so konnte ich jeden Tag die Mauer betrachten.

Sie war gerade mal 10 Minuten von meinem Haus entfernt, ich musste sogar nah ans Fenster treten, um den Himmel dahinter sehen zu können.

Mit einem Seufzen zog ich mich an.

Ich war lange nicht mehr dort gewesen.
An der Mauer dran, hatte sie lange nicht berührt.

Zu wenig Zeit, redete ich mir ein.
Nein, zu viel Angst.

Die Mauer war noch nie der beste Ort sich lange aufzuhalten.
Die Soldaten richteten drohend die Gewähre auf einen, sobald man sie nur schief ansah.
Wenn sie einen denn mal entdeckten.
Dort oben hielt sich keiner gern auf, die Arbeit war hart und dauerte lange.
Logisch das vieles vernachlässigt wurde.

Und nun.

Ich hatte Zeit, bei dem Wetter dürften ebenso wenig Soldaten unterwegs sein.

Egal, dachte ich mir, zog Schuhe und Jacke an, nahm den Regenschirm und machte mich auf den Weg.

Kein Mesch war unterwegs.
Die hohen Leute schliefen länger als sie sollten, jeden Tag.
Aber durch das Wetter hatte wohl niemand so recht Lust draußen unterwegs zu sein.

Es schien allerdings langsam aufzuklären, der Regen ließ nach und kaum war ich an der Mauer angekommen, schien der Nieselregen müde zu werden.

Ich sah mich um.

Vereinzelt standen noch Bäume, der Rest war gefällt wurden oder umgeknickt wegen dem Sturm.

Auch die umgeknickten werden wohl bald geholt werden.

Mit Blick hoch zur Mauer lief ich sie entlang.
Ich trat noch näher an die Steinwand heran, berührte sie mit der Hand und lief entlang des endlos scheinenden Steins.

Mal glatt, mal rau, ich betrachtete meine Finger, welche dreckig wurden, sah wieder nach vorn.

Und dann sah ich es.

Klein schien es, doch locker.
Unglaublich.

Ich musste meine Augen verengen um zu erkennen, was es wirklich war.
Und ich täuschte mich nie.

Ein Loch.
In der Mauer.

Ein kleines Loch, verursacht durch einen gefallenen Baum und eine alte Ruine, an der Seite der riesigen Mauer.

Fast unmöglich.

Ich hastete dort hin, um mich noch einmal zu vergewissern, dass mich nicht die Müdigkeit täuschte.

Nein, es war ein Loch.

Und nicht mal ein kleines.

Entstanden an einem alten Rebelleneingang, etwa zwei Meter breit und hoch.

Ich sah mich um, spickte hoch zur Mauer ob nicht gerade jemand, ein Soldat, da war.

Doch, als würde das Schicksal darum bitten, war hier keine Menschenseele.

Momentan.

Unschlüssig stand ich da.
Der Osten.

Ich hatte lange nicht mehr daran gedacht, wie es dort ist.

Nur von Erzählungen oder Beschreibungen aus Romanen wusste man einiges, doch was stimmte und nicht, war unklar.

Sollte ich es tun?

Ich könnte erwischt werden.
Getötet.

Wenn man mich nach der Kennung fragt und ich ihnen das Tattoo an meinem Schulterblatt zeigen musste, wäre ich tot.

Doch die Neugier war stärker als der Gedanke an den unmittelbaren Tod.
Der Lichtkegel drang zu mir durch, ich schloss meinen Regenschirm und stellte mich direkt davor.

Und schlüpfte mit klopfendem Herzen durch das Loch.

Und damit herzlich Willkommen in dieser neuen FF :3
Was haltet ihr bis jetzt davon?

Wrong Side-Verbotene Liebe [Band 1] || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt