Kapitel 24-Rob

179 20 27
                                    

»Ah, Senator Dimitri! Immer wieder eine Freude Sie zu sehen.« meinte ich höflich und lächelte ihm freundlich zu.

Der Senator war Mann mittleren Alters, angegrautes Haar und ordentliche Kleidung.
Ich kannte ihn schon lange, er entsprach vom Aussehen her dem typischen Westler, auch wenn er zu viele Lachfalten hatte.

»Herr Brosowski, die Freude ist ganz meinerseits.« entgegnete er und schüttelte meine Hand.

Wir setzten uns auf unsere Stühle, die wohl eher Sesseln ähnelten, und blickten herunter zur Bühne.

»Sam, bringen Sie mir doch bitte einen Kaffee.« meinte er an seine Sklavin gewand und legte entspannt ein Bein übers andere.

Sam hatte dieses typische Zeichen aller Sklaven auf dem linken Wangenknochen.
Die Kennung der Westler, aber in rot.

Nur Sklaven durften diese Kennung an dieser Stelle und in dieser Farbe haben, unfreiwillig versteht sich, damit man sie eindeutig als Sklave identifizieren konnte.

Sam war eine typische Sklavin, die man aus Ost kannte.
Ihre schwarzen Haare waren zu einem langen Zopf gepflochten, der ihr ordentlich über die Schulter und bis zu ihrer Hüfte reichte.
Kein Sklave durfte unordentlich herumlaufen.

»Ihre Haare sehen heute sehr schön aus, Sam.« sagte ich und lächelte ihr freundlich zu.

Sie blickte mit ihren strahlenden grünen Augen zu mir herab und lächelte schüchtern, ehe sie sich umdrehte und dem Wunsch ihres Besitzers nachkam.

An irgendjemanden erinnerte sie mich, nur wusste ich nicht, an wen.

»Sie müssen der Sklavin keine Komplimente machen, sie hat mich zu bedienen und gut ist.« meinte Dimitri lachend und sah zur Bühne herunter.

Von der Amphore auf der wir saßen hatte man einen wunderbaren Blick auf die angebotenen Sklaven.

Dieser Schauplatz allgemein erinnerte an das Sheakespeare Theater, sehr historisch.

»Aber sie ist doch ein Mensch, jeder hat es doch verdient beachtet zu werden.«

Er sah mich kurz grinsend an und lachte dann los. Ich blickte traurig zu Falco, welcher nur verständnislos den Kopf schüttelte.

»Sie ist meine Sklavin,« meinte Dimitri, als er sich beruhigt hatte.
»sie ist kein Mensch. Sie ist eine Ostlerin.«

Das Wort spuckte er fast schon aus.

»Ihre Eltern hatten schon die gleiche Einstellung wie Sie, ich nehme Sie ihnen natürlich nicht übel, aber unterlassen Sie es bitte in Zukunft, meine Sklavin zu beachten. Sie soll nicht denken, sie sei irgendetwas wert.«

Ich nickte und schluckte meine Wut herunter.

Ich hasste solche Veranstaltungen, denn hier kam der gesamte Charakter der Westler durch.

Ich wechselte das Thema und kam auf die aktuelle politische Lage zu sprechen.
Damit bekam man Westler immer rum.

»Falco, bringen sie mir bitte einen Kaffee? Es geht gleich los.« meinte ich noch und Falco lächelte zufrieden.
Zufrieden über mein Verhalten, dass ich hier nicht alles kurz und klein schlug.

»Jedenfalls, wo war ich? Achja.« redete der Senator weiter und trank von seinem Kaffee.
Seine Sklavin stand brav neben ihm.

»Der Überfall der Ostrebellen hat uns zwar nicht geschadet, doch es werden immer mehr. Man überlegt, mehr Rebellen nach Ost zu schicken und sie dafür zu bezahlen.«

Von dem Überfall hatte ich gehört, auch, dass es viele Tote gegeben haben soll, doch den Gedanken, dass Simon unter ihnen gewesen sein könnte, verbot ich mir.

Ich wusste nicht, ob er bei diesem Überfall dabei gewesen war oder wie es bei den Ostrebellen lief mit Neulingen, aber die Angst um Simon war größer als je zuvor.
Falco musste mir immer wieder klar machen, dass ich das hinter mir lassen sollte, doch ich konnte nicht.

Denn ich liebte ihn.

»Das beendet doch aber die Gewalt nicht.« entgegnete ich nachdenklich.

Dimitri war zwar zwischenmenschlich kein schlauer Mensch, doch er war vernünftig, was auch schon meine Eltern an ihm schätzten.

»Da haben sie recht. Ich hoffe Sie werden, wenn Sie im Senat sitzen, Ihre Ideen verwirklichen können. Mir gefallen Ihre Ansätze.«

Er lächelte noch kurz und wand sich dann wieder vor, weil die Versteigerung los ging.

Ich tat interessiert, doch der Menschenhandel vor meinem Auge drehte mir den Magen um.

Der Auktionär redete von einer frischen Lieferung Ostler, als spräche er von frischem Obst aus den feinsten Gewächshäusern.

Er stellte den ersten zukünftigen Sklaven vor, versteigerte ihn und dann kam der nächste.

Falco schlug mir auf die Schulter, eher um mich darauf aufmerksam zu machen, wer da unten angeboten wurde.
Doch ich hatte es bereits selbst gesehen.

Es war Simon.

Lol.
Erwartet oder total der Plot-twist?

Wrong Side-Verbotene Liebe [Band 1] || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt