119 #Lebenssinn?

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„Kate ist Yannick schon zuhause?"-„ja, wieso?" fragt sie gleich nach „weil Mila noch nicht zuhause ist" Kate scheint erschrocken und spricht mit Yannick. „Er sagt das Mila von der Schule von einer Frau abgeholt wurde. Sie meinte das sie eine alte Freundin von Samu sei und Mila nach Hause bringen würde"

Mir fällt das Handy auf den Boden und ich falle auf meine Knien zusammen. Sofort stürzt sich Samu zu mir und nimmt mich in den Arm.

„Was ist los" fragt er gleich schockiert. Doch ich kann ihm nicht antworten. Die Tränen fließen wie Wasserfälle über meine Wangen und mein ganzer Körper zieht sich zusammen „Love, was ist?!" Samu wird lauter, ich Kneife meine Augen zusammen und spüre wie er mich fester in den Arm nimmt.

„Sie hat sie abgeholt" kommt es nur Schwach aus meiner Kehle zum Vorschein.

Samu scheint wie in einer Schockstarre. Er steht plötzlich auf und schnappt sich seine Jacke. Sofort wische ich meine Tränen weg und schaue ihn mit großen Augen an. „Was, wo, wo willst du hin?" fange ich an zu stottern. „Es geht zu weit. Ich fahre zu Riku und dann sehen wir zu wie wir sie finden. Dann hole ich unsere Tochter zurück und sorge dafür das Fellitzitas den nächsten morgen nicht mehr sehen wird" ich habe ihn noch nie so wütend gesehen. Und egal was ist, ich glaube ihm jedes Wort. Ich traue ihn gerade alles zu, doch ich kann seine Wut nicht verantworten.

„Ich komme mit" er nickt und reicht mir meine Jacke.

Wir gehen zum Auto und ich setze mich vorsichtig rein. Als Samu sich neben mich fallen ließ, streckt er mir seinen Arm aus und ich halte mich an ihm fest, so als wäre dies die einzige Möglichkeit nicht komplett von der Trauer übernommen zu werden.

Bei Kate angekommen, stürmt Samu gleich zu Riku in die Küche, während Kate mich auf der Couch in den Arm nimmt.

Ich weine einfach nur, zu mehr fühle ich mich gar nicht mehr in der Lage. Ich fühle mich leer und ich kann an nichts denken. Es ist als hätte man mir alles genommen und ich bin gar nicht mehr Teil dieses Körpers.

Sie versucht mich zu beruhigen, doch ich bekomme das gar nicht alles mit. Ich fühle mich vor einer OP. Kennt ihr diesen Moment, kurz bevor ihr durch die Narkose einschlaft? Wenn ihr noch anwesend seit, geistig aber schon wo komplett anderes seit. Wenn ihr wisst das jemand mit euch spricht, ihr aber nichts mehr mitbekommt? Wenn einfach alles nach einander immer und immer mehr verblasst?

Genau so fühle ich mich gerade. Ich fühle mich betäubt von der Welt, ich fühle mich betäubt von mir selber, von meinem eigenen Körper der mich ersticken lassen will. Mein Körper der versucht Hand über mich zu gewinnen und alles dafür tut um mich aus zu schalten.

Und plötzlich fühle ich mich lichte mehr wie ich. Ich fühle mich wie eine andere Person. Jemandem dem alles egal ist, der keinen Lebenssinn mehr sieht und zu allem in der Lage wäre...

Girl Like YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt