121 #du bist der Grund

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Zwei weitere Wochen vergingen in denen wir nichts von Mila hörten. Zwei weitere Wochen vergingen in denen sich meine Gefühle abstellten. Zwei weitere Wochen in denen ich mir immer mehr Schuldgefühle machte...

Mila ist bereits seit 5 Wochen spurlos verschwunden. Samu sucht ununterbrochen nach Hinweisen mit Riku und den Jungs zusammen und ich sitze innerlich auf der Couch mit Mila ihrem Kuscheltier und einer Decke.

Es fühlt sich alles so irreal an, alles könnte ein schlechter Traum sein, doch das ist es nicht. Ich wache jeden Abend auf weil ich nicht mehr ruhig schlafen kann, ich wache auf mit der Angst das ich sie nie wieder sehe. Aber nicht nur Mila ist verschwunden, irgendetwas in mir ist auch verschwunden und das übergebliebene zweifelt gerade nur noch an der Beziehung mit Samu, ich weiß nicht was genau gerade zwischen uns ist, aber ich weiß das es so nicht weitergehen kann. Ich kann nicht in ständiger Angst leben, ich möchte nicht auf den Tag warten an dem sie zu uns kommt und ein weiteres Unheil anrichtet, ich möchte einfach nicht das hier noch mehr passiert. Es zerstört mich und es zerstört ihn. Es zerstört die Beziehung zwischen uns.

Ich hatte erst überlegt zurück nach Deutschland zu gehen, zu meinen Eltern um das hier alles nicht mehr mitbekommen zu müssen, aber ich kann nicht so weit weg von ihm sein.

Irgendetwas ist zwischen uns das uns daran hindert zu gehen. Mich zerstört dieses Haus, diese Erinnerungen, jedes einzelne Bild und jedes einzelne Möbelstück. Es zerstört mich, weil ich einfach alles in Verbindung mit ihr setze. Ich weiß das es für mich das beste wäre zu gehen und am liebsten würde ich das auch. Nicht weil ich Samu nicht mehr liebe, sondern weil ich ihn und alles so sehr liebe, das es mich jetzt nach ihrem verschwinden kaputt macht.

Ich würde am liebsten meine Kofferpacken und sagen das ich jetzt erst mal für die nächsten 4 Wochen nach Deutschland gehe, aber auch dieser Gedanke macht mich kaputt.

Ich kann nicht so weit von ihm weg sein, ich fühle mich ein seiner Nähe wohl, auch wenn mich alles erinnern lässt, sorgt er trotzdem irgendwie für Sicherheit. Aber Samu kann auch nicht die ganze Zeit nur für mich da sein. Er braucht auch Zeit für sich selber und für seine Gefühle.

Es ist schon spät in der Nacht, als ich aufstehe und in den Flur laufe. Samu kommt gleich auf mich zu.

„Was ist los?" er schaut mich erschrocken an. „Ich gehe zu Kate und Riku" mein Blick fällt auf den Boden. „Warum dass denn? Es ist spät in der Nacht, wir können auch morgen zu ihnen" doch ich schüttle den Kopf „du verstehst es nicht Samu, ich möchte für eine Weile dort bleiben, weil es so nicht weiter geht" er schaut mich schockiert an und innerlich zerreißt es mich, so etwas sagen zu müssen.

„Was meinst du" er schaut mich mit seinen eisblauen Augen an und mal wieder habe ich das Gefühl als würde ich in einem der klarsten Ozeane ertrinken. „Du weißt genau was ich meine Samu. Ich kann hier nicht länger sein, ich halte es nicht aus jeden Tag an sie erinnert zu werden"-„aber ich bin doch für dich da und das werde ich immer sein, in guten wie in schlechten Zeiten, vergessen?" erneut schüttle ich den Kopf. „Keiner sagte mir das dies einer dieser schlechten Tage sein wird. Hätte man mich darauf vorbereitet was passiert, dann hätte ich nie Ja gesagt!" ehe ich überdenken kann was ich gerade gesagt habe, war es schon geschehen.

Samu ist mehr als nur verletzt, das sieht man ihm an, das spüre ich, als hätte man mich so verletzt.

„Ich hätte nicht ja gesagt, weil ich nie Mals gedacht hätte, das unsere Verbindung mal so stark sein wird, das du in dieser Zeit trotzdem nur an mich denkst" Ich gehe einen Schritt auf ihn zu. „Es geht nicht das ich doch noch tiefer in das Verderben mit ziehe Samu, ich bin mir sicher das alles wieder gut wird wenn wir Mila finden. Dann sind wir wieder beide glücklich und können uns gegenseitig aufbauen. Aber momentan ziehe ich dich nur noch weiter runter und das kann ich mir nicht antun."

Ich greife meine Jacke, gebe Samu noch einen Kuss und drehe mich mit Tränen in den Augen um.

Vorsichtig öffne ich die Tür.

„Nein!" Samu greift nach mir „ich habe es geschworen und nur weil du jetzt Schuldgefühle hast, lasse ich dich nicht gehen. Du ziehst mich nicht weiter hoch, du zeigst mir das es sich lohnt zu kämpfen und du bist der Grund weshalb ich das hier alles durchstehe!" er kommt zu mir und nimmt mich fest in den Arm. Uns beiden Läuft eine Träne über die Wange.

Plötzlich vernehme ich ein Geräusch von draußen, aus dem Instinkt heraus reiße ich die Tür auf und was ich dort sah, ließ mich erneut zusammenbrechen...

Girl Like YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt