Kapitel 19 |☆

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Geistesgegenwart übernahm meinen Körper, wirbelte diesen herum und sorgte dafür, dass ich mich mit voller Wucht auf Aryss warf.

Meine Hand umklammerte den Blaster in seiner Hand, schleuderte ihn quer durch den Raum.

Unter mir keuchte Aryss schmerzvoll auf, versuchte mit aller Kraft, mich von sich zu stoßen.

Unter der Wucht, mit welcher meine Faust auf sein Gesicht krachte, gab seine Nase ein ungesundes Knacken von sich, aber bevor der Kage irgendwelche Schmerzen spüren konnte, rollten seine Augen zurück und er verlor das Bewusstsein.



D'araq saß inzwischen aufrecht in seinem Bett, verteilte verwirrte und ängstliche Blicke im Raum.

„Was zur Hölle-", presste er verdattert hervor und beäugte kritisch das Bild, welches ich und der bewusstlose Aryss abgeben mussten.

„Es ist alles gut.", versicherte ich schnell, dann rüttelte ich leicht an Aryss' Schulter.

„He, Aryss. Los, komm schon!", drängte ich und sah immer wieder zum Zelteingang.

Nicht mehr lange, und dieser Skrat oder sonst wer würde hier auftauchen!

Die Beine des Jungen bewegten sich unter mir und ich presste ihm schnell eine Hand auf den Mund.

„Ssshh!", machte ich und bedeutete ihm, die Klappe zu halten. Mit einer Mischung aus Trotz und Furcht blickte der Junge zu mir auf, ehe ich endlich von ihm runterstieg und seinen Körper freigab.

„Ich habe es dir gesagt - wenn du ihm was tust, rollt dein Kopf!", erinnerte ich ihn an meine vorherige Drohung und funkelte ihn dabei streng an.

„Du hast mir die Nase gebrochen!", quengelte er und schenkte mir einen vernichtenden Blick.

„Sei froh, dass es nicht dein Genick war.", reduzierte ich seine Anschuldigung geschickt und reichte ihm die Hand.

Noch immer nörgelnd ließ er sich schließlich von mir auf die Beine ziehen.



„Erzähl das bitte nicht Skrat!", wisperte er sodann und seine Unterlippe zitterte verräterisch, „Er lässt mich sonst von Ly erdolchen..."

Skeptisch und geschockt zugleich betrachtete ich ihn von der Seite.

„Du spinnst. Skrat ist dein Vater und Ly deine Schwester...!", rief ich ihn zu den Tatsachen zurück.

„Und Verräter auf diese Weise zu morden, ist Tradition...", kam es nur matt von Aryss, während er sich die Nase hielt.



Ich schluckte merklich.

Was war das nur für ein Clan?

„Keine Sorge, wir halten dicht.", versprach ich leise, drehte mich anschließend wieder zu D'araq um, welcher uns beide argwöhnisch beobachtete.

„Was ist hier los?", formulierte er schließlich die Frage, welche man immer zuerst fragt, wenn man nicht am selben Ort aufwacht wie an dem, an welchem man eingeschlafen ist.

„Ich bin Aryss und bringe euch jetzt ins Dorf.", fasste dieser das Geschehene so kurz und treffend wie nur möglich zusammen.

Unwillkürlich musste ich grinsen.

D'araqs Gesichtsausdruck war so herrlich unwissend, dass man nicht anders konnte, als zu lachen.

„Ist schon gut, D-...Hoosha.", beruhigte ich ihn und ohrfeigte mich gedanklich dafür, dass ich um ein Haar D'araqs richtigen Namen ausgeplaudert hätte.

Erst wenn der Krieg vorüber ist...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt