Kapitel 25 |☆

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,,Nahii'lo...?", hauchte ich ihm entgegen und sah für eine Sekunde etwas in seinen dunklen Augen aufflammen. Und zwar so, wie ich es bisher nur von D'araq kannte.

Das Funkeln wich binnen Sekunden einem verbittertem Blick.

,,Lasst.ihn.in.Ruhe!", zischte er und betonte dabei jede Silbe einzeln.

Wie zur Bestätigung hob er seinen Blaster etwas höher. Angestrengt hielt ich weiterhin den Truppler vor mir ihn Schach, war unfähig, etwas zu tun. Bevor ich überhaupt das Wort ergreifen konnte, trat plötzlich D'araq hinter meinem Rücken hervor. In seinen Augen lag ein seltsamer, trauriger Glanz. Und als dann die Blicke der beiden Jungen aufeinander trafen, schwieg für einen Moment die Galaxis.

,,D-D'araq...?"

,,Bruder!"

Keine zwei Sekunden später waren die zwei in eine feste Umarmung versunken, aus ihren Augen kamen abwechselnd kleine Tränen und wäre ich nicht dazu verpflichtet gewesen, den Sturmtruppler mit meiner Waffe von Dummheiten abzubringen, hätte ich vielleicht auch ein wenig Emotionalität gezeigt.


Mit fassungslosen Gesichtern lösten die zwei Geschwister sich nun aus der Umarmung und sahen sich tief in die Augen.

,,Du bist so...groß geworden...", sagte D'araq und musterte Nahii'lo mit einer Mischung aus Rührung und Reue.

,,Es...tut mir so leid, dass ich dir damals nicht helfen konnte, es...ich-", setzte er an, doch Nahii'lo unterbrach ihn mit einer wegwerfenden Handbewegung, bevor er atemlos fragte:

,,Ich bin okay! Wir...ich, also... . Was...machst du hier? Ich meine, wie...?-".

,,Dich holen.", schaltete ich mich nun zum ersten Mal ein, nicht ohne den Blick von meinem Gegenüber zu nehmen. Der Truppler hatte die Hände inzwischen erhoben und stand vor dem kleinen Tisch des Zimmers. Ohne hinzusehen konnte ich die Blicke der beiden anderen auf mir spüren.

D'araq nickte.

,,All die Jahre wollte ich nur eins: Dich nach Hause bringen! Und jetzt ist es so weit!".

,,Aber wie-", begann Nahii'lo erneut, doch diesmal war es sein Bruder, der ihn unterbrach und nicht andersrum.


,,Klären wir alles später.", erklärte er ihm mit noch immer brüchiger Stimme, ,,Jetzt müssen wir erstmal von hier verschwinden!".

,,Und was ist mit dem hier?", gab ich zu bedenken und nickte in Richtung des Sturmtrupplers vor mir.

,,Er ist mein Freund, bitte tut ihm nichts!", rief Nahii'lo leicht panisch und starrte mich flehen an.

Ratlos drehte ich mich nun zu D'araq um.

Ein fataler Fehler.


Der Sturmtruppler nutzte diese eine Sekunde meiner Unaufmerksamkeit gnadenlos aus, fuhr blitzschnell zur Seite herum und schlug auf einen Knopf, welcher an der Wand neben dem Tisch eingelassen war.

Eine Millisekunden verging.

Und dann heulte die Sirene auf, tauchte das Zimmer in rotes, flackerndes Licht.


Vor Schreck zuckte ich zusammen und auch D'araq und Nahii'lo sahen sich verwirrt um. Der Mann war mittlerweile aufgesprungen und hechtete zu einem Regal, an welchem unverkennbar seine Waffe lehnte.

Er streckte die Hand danach aus, als mein Schuss ihn in den Rücken traf.

,,Nein! Br'ynn... . Wieso-", schrie Nahii'lo aufgebracht und wollte auf seinen Freund zu stürmen, doch ich hielt ihn gekonnt mit meiner Waffe zurück.

Erst wenn der Krieg vorüber ist...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt