First Date - vorerst Pausiert -

Kapitel 14

*KRACH*

Die Tür flog mit einem lauten Knall ins Schloss und ließ beide Gestalten erschrocken auseinander fahren.

„Könntet ihr das bitte in eines eurer Zimmer verschieben?" fragte die Person genervt während sie zur Treppe ging, und ihre schwere Tasche hinter sich her zog.
Steve erstarrte in seiner Bewegung und traute sich kaum zu atmen, und drehte den Kopf in Richtung Sharon die direkt neben ihm stand und Natasha böse ansah.

„Du hättest auch einfach nicht hinsehen müssen" warf sie ihr an den Kopf, stemmte die Hände in die Hüften und lächelte sie schadenfreudig an. Nat sagte dazu nichts, ignorierte ihr dummes Kommentar und sah Steve mit einem Verletzten Ausdruck in dem Augen an der ihm das Herz zeriss.

„Sharon?! Nein.. ich.. ich dachte... Nat, bitte warte!". Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und stürmte Natasha hinterher, die bereits im oberen Geschoss den Fahrstuhl betrat. VERDAMMT! Als er die letzten Stufen mit einem Satz überwand schlossen sich bereits die metallisch glänzen Aufzugtüren. Hektisch drückte er die Tür zum Treppenaufgang auf und rannte die 7 Etagen zu Fuß hoch, wobei er mehrmals beinah hingefallen wäre da er gleich 3 Stufen mit einmal nahm. Oben angekommen blickte er sich suchend um, der Fahrstuhl in den sie Sekunden zuvor eingestiegen war war gerade mal auf der 5ten Etage. Erleichtert atmete er tief durch und lehnte sich mit dem Rücken an die Stählerne Schaltfläche des Aufzuges.
Doch ehe er darüber nachdenken konnte wie er das alles erklären sollte, ertönte ein leises „Bing" und die Türen öffneten sich.

„Steve... ich habe dazu jetzt keine Nerven, bitte lass mich einfach in ruhe". Sie trat erschöpft aus dem Fahrstuhl heraus, mit dem Reisekoffer in der rechten Hand und ungewohnt blass im Gesicht.

„Lass es mich dir wenigstens erklären". Steve nahm ihr ohne zu fragen den Koffer ab und versuchte nach ihrer Hand zu greifen, die sie jedoch rechtzeitig zurück ziehen konnte. Sie zog den Schlüssel mit dem rot-blauen Schlüsselband, das er ihr einmal aus spaß geschenkt hatte, aus ihrer Jackentasche und schloss dir Tür auf, bevor sie sich entkräftet dagegen lehnte und sie somit aufschob.

„Fass dich kurz" antwortete sie kühl, sie war zu müde um mit ihm zu diskutieren, und die Übelkeit kam wie fast jeden morgen in den letzten Wochen auch wieder in ihr hoch.
Wahrscheinlich hatte sie sich einen Infekt in Deutschland geholt, was auch immer es war, sie kann nicht... Ihre Gedanken wurden erneut von Steve unterbrochen, der sie besorgt musterte und ihren Koffer lautlos hinter der Tür abstellte.

„Geht es dir gut?" fragte er, und sah sie mit seinem Hundeblick an. Zum ersten mal an diesem Abend erwiderte sie seinen Blick, und bemerkte erst jetzt das er geweint haben musste, denn seine Augen waren rot unterlaufen und die Wangen noch feucht von den Tränen. Er traute sich kaum näher zu kommen, zu groß war die Angst abgewiesen zu werden, oder sie zu verletzten.

„Ja.. ja alles okay. Jetzt rede, es ist 03:00 Uhr früh und ich habe seit 48h nicht geschlafen". Wieder dieser gefühlslose Unterton, der ihren Worten eine gewisse Gleichgültigkeit verlieh.
Sie ließ sich auf das breite, schwarze Sofa in der Mitte des Raumes fallen und streifte ihre Schuhe ab, während sie Steves Blick mied und auf seine Erklärung wartete.

„Ich... ich dachte sie wäre du.... Es war so dunkel, bitte Natasha. Ich habe dich so vermisst, dachte dir wäre etwas passiert da du meine Anrufe ignoriert hast. Ich... ich kann das nicht mehr. Du bist das einzige was ich will, was ich brauche. Ohne dich... wenn du nicht mehr wärst....." er verlor jegliche Kontrolle über sich selbst, die Tränen begannen wie aus Eimern über sein Gesicht zu laufen und sich ihren Weg auf sein Shirt zu bahnen. Zögernd kam er erneut auf sie zu, blieb einige Meter vor ihr stehen und versuchte krampfhaft sich zusammen zu reißen. Natasha hob ihren Kopf etwas, als sie seine Stimme brechen und ein anschließendes, leises Schluchzen hörte. Sie konnte nicht länger nur dasitzen und so tun als ob es sie völlig kalt lassen würde.