Kapitel 16

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Als Steve aufwachte dämmerte es bereits. Das blasse, gelb-orangene Licht der Straßenlaternen fiel durch die getönten Scheiben des Appartements, konturierten fahl die Inneneinrichtung, und hoben besonders die gewellten Haare des Rotschopfes, der friedlich schlafend auf seiner Brust lag, hervor. Lautlos hob er seine Hand von ihrer Taille, und strich ihr sanft durchs Haar.
Gedankenverloren wickelte er eine Strähne um seinen Finger, bevor er diese wieder locker, und zurück auf seinen Oberkörper fallen lies. Ihr Haar duftete so gut, es roch irgendwie nach Rosen. Jedoch nicht die nervige, aufdringliche Art von Duft, eher die Art die man erst bemerkt wenn er nicht mehr da ist, und man dann vermisst ihn um sich zu haben. Behutsam strich er ihr über die Wange, bevor er sich etwas herunter beugte und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. Er beobachte sie noch eine Weile während sie weiterhin tief schlafend auf ihm lag, genoss die wohltuende Wärme die sie ausstrahlte und verlor sich im Moment. Sie so friedlich und zufrieden zu sehen passierte nicht oft, es war einer dieser einzigartigen Momente die man für schlechte Tage in ein Einmachglas sperren sollte, und in eine von einem Drachen beschützte Truhe packen müsste. Der Fakt das sie glücklich in seinen Armen war zauberte ihm ein breites Lächeln aufs Gesicht, während er erneut eine Haarsträhne um seinen Finger wickelte. Ein paar Minuten später bemerkte er wie sie langsam ihre Augen öffnete, sie dann aber wieder zukniff und sich von ihm runter, und in den Schatten seines Körpers rollte.

„Morgen Schönheit" lächelte Steve sie verzaubert an.

„Mhh Morgen" antwortete sie ihm und sah in mit immer noch halb geschlossenen Augenliedern schräg an. Sie hatte tiefe Augenringe aber ihre Wangen leuchteten in einem hauchzarten Rosaton, selbst wenn das Licht von draußen das Zimmer in warme Herbsttöne hüllte sah sie aus wie Frühling. Müde blinzelte sie ein paar mal bevor sie sich auf die Bettkante setzte und die Füße über den weichen, dunklen Vorlegerteppich baumeln ließ. Sie fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, und ging dann langsam ins Badezimmer um sich die wild zerzausten Haare zu kämmen und anzuziehen. Auf dem Weg dahin überkam sie jedoch schlagartig das Gefühl der Übelkeit, wesswegen sie schnell zur Toilette stürzte, den Klodeckel aufriss uns ihre Hände harsch die Brille während sie ihren Magen unfreiwillig ausleerte. Hinter ihr stand Steve, der ihr vorsichtig die Haare nach hinten hielt und ihr einen Lappen reichte.

„Besser?" fragte er, und musterte sie besorgt. Seine Augen scannten ihr bleiches Gesicht, und es schien als würde er versuchen den Grund für die Übelkeit abzulesen.

„Ja, mir gehts gut" sagte sie, und versuchte die anbahnende Erschöpfung zu überspielen, während sie sich den Mund über dem Waschbecken ausspülte, und mit ihrer freien Hand die Klospülung betätigte.

„Das sieht aber anders aus, irgendetwas muss sein. Die Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Übermüdung und Kopfschmer......." er stoppte, als sein Gesichtsausdruck plötzlich viel und er sich kreidebleich am Badewannenrand zu Boden gleiten lies. Schlagartig über kam es ihn. Schwanger. Es wäre der perfekte Zeitpunkt, und würde ihr Verhalten erklären, und Wandas Andeutungen. Geschockt starrte er auf die Wand vor sich, die Momentan mehr Farbe hatte als er.

„Bist du...?" brachte er stotternd hervor.

Natasha fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, und stützte sich dann auf dem Waschbeckenrand auf. Sie musste ihm die Wahrheit sagen. Er ist der Vater.

„Schwanger? Ja" antwortete sie selbstbewusster als sie sich fühlte.

„Wie? Ich dachte es wäre nicht möglich?"

„Ich auch nicht, jedoch sind Sterilisationen nicht immer 100% erfolgreich. Ich weis nicht wie, nur das es so ist." Sie drehte sich wieder zu ihm und sah ihm in die Augen, unsicher wie es zwischen ihnen nun weiter gehen solle.

„Willst du es behalten?". Er erwiderte ihren Blick standfest nachdem er kurz auf seine Schuhe sah.

„Ja, ja definitiv. Es ist unser Kind, und es lebt. Du etwa nicht?". Natasha sah ihn leicht verärgert an, das er sie sowas überhaupt fragte nahm sie negativ war.

„Was? Doch!" Steve war etwas außer Fassung und wurde plötzlich lauter. Entschuldigte sich aber sogleich. Sein Blick wanderte an die decke und er schloss kurz die Augen, während er angestrengt ausatmete.

„Und jetzt?" Ihre leise Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken zurück und hatte zur folge das er sie nachdenklich musterte.

„Ich weis es nicht, ich weis nur das ich dich Liebe, und das ich mit dir zusammen sein will. Ich gebe dir alle Zeit der Welt die du benötigst um mir zu verzeihen, aber ich will für dich und unser Baby da sein." Gestand er, und kam ihr langsam näher bis sie nur noch eine Armlänge von ihm entfernt stand. Liebevoll strich er ihr eine Strähne hinters Ohr und sah in ihre strahlend grünen Augen.

„Das war jetzt wirklich schnulzig, bin ich von dir gar nicht gewöhnt Steve" schmunzelte Natasha mit leuchtenden Augen.

„Das kommt davon das du mir nicht jeden Tag sagst das du schwanger bist Nat" konterte Steve und musste nun ebenfalls grinsen.

„Und das kommt wiederum davon das du mir nicht schon eher gesagt hast was du für mich empfindest du Trottel". Sie schlang die Arme seinen Hals und grinste ihn Frech von unten an.

„Ja? Du hast es mir auch nicht unbedingt klar gemacht das du mich liebst" lachte er, umfasste mit beiden Händen ihre Taille und zog sie herb näher.

„Du denkst also ich liebe dich?" fragte sie provokant während ihr Blick zwischen seinen Hellblauen Augen und seinen Lippen hin und her huschte.

„Ja, das denke ich". Er leckte sich über die Lippen und musterte die ihren, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm gefährlich nahe kam.

„Beweis es mir" raunte sie ihm beinah lautlos entgegen, und zog sein Gesicht harsch zu sich. Endlich berührten sich ihre Lippen, und bewegten sich schon schnell im gleichen Takt. Sanft drückte er Natasha gegen die Wand, was ihr ein leises Stöhnen entlockte, während ihre Finger wild durch sein Haar strichen. Sie genoss die feste Hitze die sich gegen sie presste, spürte seinen warmen, hetzenden Atem in ihrem Nacken kurz bevor sie seine Zungenspitze an ihrer Unterlippe spürte, vorsichtig um Einlass bittend den sie ihm nur zu gern gewährte. Zusammen tanzten ihre Zungen einen herausfordernden Tanz, der sich langsam zu einem kleinen Machtspiel entwickelte, bis Natasha ihn schließlich vollkommen außer Atem leicht von sich drückte.

„Kurz... Luft holen. Nicht jeder hat das Lungenvolumen eines Supersoldaten" grinste sie und versuchte langsam wieder in einen normalen Atemrytmus zu finden.
Steve lächelte daraufhin nur, und platzierte einen sanften Kuss auf ihren Haaransatz.

„Lass es uns langsam angehen" sagte sie schließlich und sah ihm erneut in die Augen.

„Wie du willst, ich meine, wir könnten auch einfach Freunde sein..." er zog beide Augenbrauen hoch und hielt seine Arme, mit den Handflächen nach oben, von sich.

„Halt die Klappe, wir sind nicht nur Freunde und du weist das" lachte sie nun erneut und nahm seine Hände in ihre.

„Und jetzt sollten wir langsam runter gehen, ich habe riesen Hunger und die anderen Fragen sich sicher schon wo wir bleiben." damit zog sie ihn mit sich aus ihrem Appartement, und in den Fahrstuhl wo sie seine Hand los lies und den Knopf zur Etage drückte auf der sich unter anderem die Küche befand.



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Aloha!
Und Willkommen zurück 😂
So Leude, die Bombe ist geplatzt und Steve weis nun auch bescheid. Wie hättet ihr an seiner Stelle reagiert? Schreibt es mir in die Kommentare, bin gespannt! xd
So, das wars dann mal wieder von mir, ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel und vorallem diese Geschichte, und dann bis zum nächsten mal :)

First Date - vorerst Pausiert -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt