Catching Lightning ( Avengers Story)

1. Kapitel

„Wer ist sie , oder besser gesagt was ist sie?"
„Ich glaube nicht, dass ich sie bei den Avengers schon einmal gesehen habe... oder ist sie etwa ein neues Mitglied von dem wir noch nichts wissen?"
„Vielleicht ist sie auch eine Solo-Superheldin, was meint ihr?"

Fassungslos schaltet sie den Fernseher aus, bevor ihre Familie etwas davon mitbekommt.
Dabei hatte sie sich doch mehrfach vergewissert, dass es niemand gesehen hat. Und nun berichten die Nachrichten seit heute Vormittag von nichts anderem, als von der mysteriösen, weiblichen Gestalt, welche gestern Nacht,  einer zunächst ganz gewöhnlichen, stillen und unscheinbaren Nacht, einen Lastwagen davor bewahrte in eine Tankstelle zu rasen, weil sein Fahrer vor Erschöpfung eingeschlafen war. 

Ohne, dass sie den Lastwagen berührte, allein durch das Ausstrecken ihrer Hand, schaffte sie es, das Kraftfahrzeug aus seiner Bahn zu lenken und stattdessen auf die naheliegende Wiese zu steuern, wo es schließlich zum Stillstand kam. Und das geschah glücklicherweise auch noch ohne, dass auch nur eine Menschenseele davon Wind bekam. Jedenfalls dachte sie das bis jetzt.

Doch nun erscheint das Video der „unbekannten Superheldin" in Dauerschleife in den Nachrichten.
Sie konnte es sich ja selber nicht erklären, so sehr sie sich auch bemühte, dieser unmenschlichen Sache auf den Grund zu gehen. Es war ein Rätsel, wie sie es schaffte, das Fahrzeug zu bewegen.

Lucinda Green geht auf die Highschool. Sie ist eine sehr unauffällige, unscheinbare Vorzeigeschülerin. Gute Noten zu schreiben  und das permanente Lob ihrer Lehrer bestimmten seit jeher ihren Alltag.

Bis vor kurzem war das zugegebenermaßen auch noch das Einzige, das ihr wichtig war. Bis sie letzte Nacht dabei gefilmt wurde, wie sie die Kollision eines Lastwagens mit einer Tankstelle verhinderte.

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Es geschah vor etwa zwei Monaten. Es hatte gewittert und sie war gerade  mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg von ihrer besten Freundin Eva, mit der sie zuvor für die anstehende Abschlussprüfung büffelte.

Eva ist größer als Lucinda, was allerdings nicht ungewöhnlich ist, wenn man bedenkt, dass sie selbst gerade einmal ein Meter sechzig groß ist. Sie hat lange, blonde Haare, ist gebräunt und außerdem eine absolute Schönheit.
Neben ihr wirkt Lucinda nahezu wie eine Leiche mit ihrer blassen Haut und ihrem schwarzen Haar.

Lucinda kämpfte sich gerade durch die schweren Regentropfen, die ihr wie kleine Kieselsteine gegen das Gesicht flogen, als sie auf einmal von einem ohrenbetäubenden Knall und einer gewaltigen Kraft gewaltsam auf den Boden geschleudert wurde. Das ist auch das Einzige, woran sie sich erinnern kann, bevor sie das Bewusstsein verlor.

Langsam öffnete sie ihre Augen und blinzelte in den grauen Himmel, der immer noch vereinzelt kleine Regentropfen auf ihr Gesicht fallen lies. Sie berührte mit ihren Fingern den feuchten Boden, um sich zu vergewissern, dass sie nicht träumte. Wo war sie? Und was war passiert?
Aber sie wurde sogleich aus ihren Gedanken gerissen, als sie versuchte sich zu bewegen. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren gesamten Körper und lies sie zusammenzucken. Sie schaffte es, ihren Kopf auf die Seite zu drehen.
Sie lag auf einem schmalen Fahrradweg. Um sie herum war die Straße aufgerissen und hier und da glühten ein paar Stellen, als ob hier gerade etwas in die Luft geflogen wäre.

Endlich gelang es ihr, sich aufzusetzen und die schmerzenden Stellen ihres Körpers zu begutachten. Zahlreiche Verbrennungen zeichneten sich auf ihren Armen und Händen ab und auch ihr Bauchbereich schien nicht verschont geblieben zu sein. Obwohl sich eine Panikattacke anbahnte, versuchte sie Ruhe zu bewahren. War sie gerade von einem Blitz getroffen worden und hatte es tatsächlich überlebt? Sie vergrub das Gesicht in ihren Händen und versuchte, das Geschehene Revue passieren zu lassen. Doch ihre Verbrennungen ließen ihr keine Gelegenheit zum Nachdenken. Lucinda sah sich um. Sie war alleine. Keiner schien mitbekommen zu haben, was geschehen war. Sie brauchte also garnicht erst auf Hilfe zu warten.