3. Kapitel

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Langsam und mit größter Vorsicht, um ja keine Geräusche zu erzeugen, nähert sie sich der Glastür und schiebt sie leise auf.
„Ich schwöre es dir, ich blas dir deinen Kopf weg wenn du jetzt nicht mit der Kohle rausrückst!'', brüllt der maskierte Mann dem Kioskverkäufer ins Gesicht.
Lucinda hält den Atem an. Wenn sie jetzt auch nur einen Mucks macht, dann ist nicht nur der Ladenbesitzer, sondern auch sie selbst so gut wie tot. Es gibt einen dumpfen Schlag und der Verkäufer sackt am Boden zusammen. Auf seiner Stirn klafft eine riesige Platzwunde und langsam sammelt sich das Blut um seinen Kopf herum und erzeugt eine entsetzliche Lache.

Lucinda taumelt ein paar Schritte zurück und hält sich die Hand vor dem Mund, um einen Schrei zu unterdrücken, wobei sie jedoch nicht auf den Boden sieht. Sie stößt mit ihrem Fuß an eine heruntergefallene Dose, die dem Verbrecher genau vor die Füße rollt. Sofort dreht dieser sich um und die Waffe ist nun geradewegs auf Lucinda gerichtet.  Schützend hält sie sich beide Hände vor ihr Gesicht, wohl wissend, dass ihr das kein bisschen helfen würde.

Gerade als der Mann den Abzug betätigen will fühlt Lucinda etwas in sich aufbrodeln, etwas, dass sich anfühlt wie eine Welle, die sie von den Füßen bis in die Finger überrollt. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde schießt aus ihrer Hand ein gewaltiger Strom von blauen, leuchtenden Blitzen.

Diese gewaltige  Kraft schleudert den maskierten Räuber gewaltsam auf die andere Seite des Raums gegen eine Wand,  in welche er hineinkracht. Ohne überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden,was gerade passiert ist, rennt sie hinter die Theke, wo der bewusstlose Ladenbesitzer auf dem Boden liegt, und versucht, ihn auf  ihre Schulter zu stützen.
„Du kleines Miststück'', ertönt es hinter ihr. Doch noch bevor Lucinda sich umdrehen kann hört sie den Knall der Pistole.
Aber der Schuss trifft weder sie noch den Ladenbesitzer.

Als Sie ihre Augen wieder öffnet und sich umdreht sieht sie eine Art Netz, welches den Arm des Räubers an der Wand  festklebt.
„Hey Mann, warum suchst du dir nicht jemanden in deiner Liga?" Die Stimme gehört niemand Geringerem als Spiderman.

Lucinda ist so fixiert auf ihn, dass sie beinahe den schwer verletzten Mann in ihren Armen vergisst.
„Alles okay?" Spiderman wendet sich ihr zu.
Schnell vergräbt sie ihr Gesicht unter ihrer Kapuze, damit er sie nicht sehen kann.
Hat er gesehen, wie sie den Verbrecher mit ihren Blitzen gegen die Wand geschleudert hat?
„Mit mir schon, aber ihn hat's ziemlich heftig erwischt", entgegnet Lucinda und nickt auf den bewusstlosen Mann in ihrem Arm.
„Scheiße... ist er..?
„Nein, er atmet noch", beruhigt sie ihn.

Immer wieder versucht er unter ihre Kapuze zu blicken, doch Lucinda verhindert es, indem sie diese weiter herunterzieht.
Die laute Sirene des Polizeiwagens lässt sie beide auffahren. Ein Polizist stürmt mit hochgehaltener Waffe aus dem Wagen, steckt diese aber sogleich erleichtert wieder ein, als er Spiderman erblickt.

„Danke für eure Arbeit ihr beiden, den Rest übernehmen wir", verspricht der Polizist, nachdem er Situation unter Kontrolle gebracht hat.
„Vielen dank für deine Hilfe Spiderman", lobt ihn der Officer, ohne zu wissen, was Lucinda zuvor geleistet hat. Doch das kümmert sie in diesen Moment herzlich wenig.
Sie nutzt den Moment der Ablenkung, um sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen.
„Hey, warte!" ruft Spiderman ihr noch hinterher, aber Lucinda hat nur ein Ziel: möglichst schnell den Tatort verlassen, ohne, dass jemand dahinter kommen könnte, dass sie die mysteriöse Superheldin ist.

Catching Lightning ( Avengers Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt