2. Kapitel

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In den darauffolgenden Tagen ereigneten sich immer wieder sonderbare Ereignisse.
So kam es doch auffallend oft vor, dass Lucinda bei der Berührung eines metallischen Gegenstandes, wie dem Türgriff, einen unangenehmen Stromschlag bekam. Und die Gabeln und Messer blieben plötzlich an ihren Händen kleben, als wären sie von einem Magneten angezogen worden. Ihre Wunden waren mittlerweile schon so gut verheilt, dass man meinen könnte, es wäre nie etwas passiert. Nicht mal eine kleine Narbe blieb zurück.

Was Lucinda aber letztendlich zu erkennen gab, dass wirklich etwas mit ihr nicht stimmte, war ein außergewöhnliches Ereignis, etwa eine Woche nach dem Vorfall mit dem Blitzeinschlag:

Sie stieg gerade aus der Dusche, als beim Abtrocknen plötzlich Funken aus ihren Händen sprühten, wie hunderte kleine, leuchtende Blitze schossen sie aus ihren Fingern hervor, als hätten sie ein kleines Feuerwerk entfacht.
Erschrocken betrachtete sie ihre Hände und versuchte sich zu erklären, was um Himmels willen da eigentlich mit ihr los war.
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Auf dem Video ist sie nur von hinten zu sehen, niemand würde also je auf die Idee kommen, dass sie die Gestalt sein könnte, die gerade einen schweren Unfall durch übernatürliche Kräfte verhindert hat. Es darf einfach niemand erfahren.
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„Glaubst du, sie hat sich Magnete in ihre Hände einpflanzen lassen?" Lucinda wird aus ihrem Tagtraum gerissen, als ihre Freundin Eva ihr das Handy vor die Nase hält, um ihr einen brandneuen Artikel zu zeigen.
„Was ist los?" , nuschelt Lucinda, die wohl die letzten zehn Minuten des Gespräches nicht mitbekommen hat.  Sie sitzen gerade in der Cafeteria und es geht schon den gesamten Tag um nichts anderes, als um die mysteriöse Superheldin. Selbst auf das Titelblatt der Zeitung hat es ein verschwommenes, unscharfes Foto von ihr geschafft, wo sie mit dem Rücken zur Kamera steht.

Natürlich weiß niemand, dass es sich bei dieser Person um Lucinda handelt. Das hofft sie jedenfalls.
„Denkst du sie gehört zu den Avengers? Aber warum trägt sie dann keinen Anzug oder wenigstens eine Maske?", plappert Eva munter weiter. Sie ist so vertieft in ihr Handy, dass sie gar nicht mitbekommt, dass es bereits zur nächsten Stunde läutet.

Es ist dunkel, als Lucinda das Schulgebäude verlässt und sich erschöpft auf den Nachhauseweg macht. Sie kommt gerade an einem kleinen Kiosk vorbei, als sie zwei Schüsse wahrnimmt. Wie versteinert macht sie vor dem Laden Halt und sieht durch die Glastür. Ein schwarz maskierter, bewaffneter Mann, der seine Pistole geradewegs auf den Kopf des Inhabers richtet und droht, ihn zu erschießen, ist gerade dabei, den Laden auszurauben. Lucindas erster Gedanke ist, wegzurennen, sich in Sicherheit zu bringen und nichts mit der Sache zu tun zu haben. Aber sie kann es nicht, etwas in ihr verrät ihr, dass sie jetzt etwas tun muss, von dem sie sich geschworen hatte, es nie wieder zu tun.

Catching Lightning ( Avengers Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt