~Eine lange Nacht~

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„Was habe ich erwartet? Er musste immerhin alleine und gehasst aufwachen."
Er befestigt die Kette um seinen Hals.
„Oh und hier. Für Ao."
Ich gab ihm die Nüsse und die anderen Sachen die ich für Ao gekauft hatte.
„Ich hoffe sie schmecken ihr."
Und mit diesen Worten war ich schon wieder bei den anderen und kletterte einen Baum zum schlafen hoch.

„K'yuu?"
„Mh? Oh hier Ryu."
Ich gab Ryu eine Haselnuss, auf der sie rum nagte.
„Weißer Wolf. Ich rufen den Schwur aus."
„Huh?"
Ich setzte Ryu auf den Ast, sie sah mich fragend an.
„Bleib bitte kurz hier, Ja Ryu?"
Ich wartete kurz und sprang dann schnell von dem Baum.

Hak und Ich hatten uns als wir noch jünger waren, einen Schwur geleistet, so etwas wie ein Gelübde. Immer wenn einer von uns diesen Schwur ausrief, musste der andere demjenigen aufmerksam zuhören, egal um was es ging. Wenn der andere eine Frage hatte, musste diese Ehrlich beantwortet werden. Der Schwur wurde sehr selten verwendet um einen Gefallen einzufordern.

„Was gibts Hak?"
„Frage."
Er hob seinen Arm hoch.
„Antwort."
Ich schlug meinen Arm gegen seinen.
„Shin-Ah..."
Ich sah ihn etwas verwirrt an.
„Was meinst du Hak?"
„Warum kümmerst du dich so sehr um ihn? Als er und du in den See gesprungen seid, hast du ihm später die Decke gegeben, obwohl dir selbst kalt war und jetzt diese Kette."
Ich sah ihm direkt in die Augen.

„Ich weis zwar nicht was er alles durchgemacht hat, aber ich kannte ihn als er noch ein kleiner Junge war... Er war so schüchtern, beinah ängstlich. Ich wollte ihn damals beschützen, genauso wie ich ihn auch nun beschützen will."
Hak sah mich ernst an und zischte beim reden etwas.

„Das beantwortet meine Frage nicht, Weißer Wolf."
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Ich weis nicht was du noch von mir hören willst Hak. Ich will ihn beschütze, ich will das es ihm gut geht..."
Und plötzlich machte es klick in meinem Kopf.
„Shin-Ah ist für mich, was Yona für dich ist..."

Seine Augen weiteten sich etwas.
„Was Yona für... mich ist..?"
„Nun, ich habe eine gegen Fragen für dich Donner Bestie."
Er sah mich überrascht an.
„Warum ist es dir so wichtig wie ich über Shin-Ah denke?"
Ein Seufzer entfuhr ihm.
„Ich kenne dich schon seid du ein Baby warst. Du bist wie eine kleine Schwester für mich. Das wirst du auch immer bleiben, deshalb will ich nicht das du verletzt wirst. So gesagt denkst du schon richtig, ich bin Besorgt."

Ich lächelte ihn an. Natürlich war Hak immer wie ein großer Bruder für mir gewesen, mit dem ganzen geschwisterlichen Zeug wie dem ständigen necken, besorgt sein, Zusammenhalt und natürlich beschützen. Verdammt, er würde jede Person umbringen die mich nur mit dem falschen Blick ansah!
„Er wird mir schon nicht die Kehle durchzuschneiden."

Hak schüttelte seinen Kopf erneut.
„Ich meine nicht Körperlich, ich meine geistig."
Ich legte meinen Kopf schief.
„Was meinst du Hak?"
„Das musst du selber rausfinden Shira. Ich bitte dich die Frage nieder zu legen."
Ich nickte, immer noch verwirrt.
„Ich lege die Frage hiermit nieder."

Ich nahm meinem Arm runter und kletterte wieder auf den Baum, wo Ryu schon auf mich wartete. Ich hang meine Sense an einen anderen Ast.
„K'yuu?"
„Ich habe keine Ahnung."
Ich machte meine Harre auf und band mir das Band wie ein Armband um mein rechtes Handgelenk. Ich legte mich komplett auf den Ast und lies ein Bein runterbaumeln. Ryu sprang auf meinen Bauch, kletterte zu meinem Kopf hoch und rieb ihren Kopf an meinen Kinn.
„K'yuu..."
„Ich hab dich auch lieb."
Ich streichelte ihren kleinen Kopf.

Ich holte noch eine Haselnuss aus meiner Tasche und hielt sie Ryu hin.
„Möchtest du noch eine?"
„K'yuu."
Sie nahm die Haselnuss, knackte sie und hielt sie mir vor die Nase. Ich richtete mich vorsichtig auf.
„Für mich?"
„K'yuu! K'yuu!"
Sie streckte mir die Nuss entgegen.
Ich nahm die Nuss und aß sie, danach nahm ich Ryu hoch und legte meine Stirn gegen ihre.
„Danke."

Ich legte mich wieder hin und Ryu machte es sich auf meinem Bauch gemütlich, vorsichtig legte ich meine Hand auf sie und streichelte sie vorsichtig.
„K'yuu... K'yuu..."
„Gute Nacht."

~Time skip~

Ich wurde von einem lauten Geräusch geweckt, Ryu lag immer noch eingekuschelt auf meinem Bauch.
„Was ist los?"
Ich nahm Ryu in die Hand, richtete mich auf und legte sie wieder auf den Ast, ich nahm meine Sense und sprang von dem Baum.

Die anderen schliefen, nur Shin-Ah und Hak konnte ich nicht entdecken.
„Ich habe ein schlechtes Gefühl."
Ich lief weiter und fand die zwei schnell, sie schienen zu... trainieren?

„Die Kette, die Shira dir gegeben hat ist schön."
Shin-Ah nickte.
„Pass gut auf sie auf!"
Hak schlug mit seiner Waffe auf Shin-Ah ein, er wich  allerdings geschickt aus. Ich nahm meine Sense, Schlich mich hinter Hak und hielt sie ihm an die Kehle.
„Zu langsam."
„Shira? was machst du denn hier?"
Ich nahm meine Sense weg.
„Ihr habt mich geweckt."
„Entschuldigung."
„Kein Problem, aber jetzt will ich mit trainieren."

Ich sah die zwei entschlossen an.
„Okay. Jeder gegen jeden?"
Ich lächelte.
„Nein, ihr gegen mich."
„Ist das nicht etwas unfair Shira? Zwei-"
Ich hob meine Hand.
„Ich kann es locker mit euch zwein aufnehmen."
Ich richtete meine Sense auf die zwei.
„Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt."
Ich nahm meine Sense in beide Hände.

„Keine Angst, großer Bruder, ich weis wo drauf ich mich Einlass."
Hak lies seine Deckung runter und sah mich verblüfft an.
„Großer Bruder?"
Ich nutzte das aus und besiegte ihn schnell.
„Lass deine Deckung nie unten, egal was dein gegenüber sagt, aber als kleiner Trost: War ernst gemeint."
Nun konzentrierte ich mich auf Shin-Ah, den ich allerdings verloren hatte.
„Verdammt."

Ich hörte etwas hinter mir rascheln und drehte mich um, Shin-Ah. Er holte aus und ich konterte. Er war verdammt stark. Ich konzentrierte mich völlig auf den Kampf. Nach einigen Minuten hatte Shin-Ah mich gegen einen Baum gedrängt.
„Okay, Brenzlige Situation, aber nicht ausweglos."
Ich versucht auf den Baum zu klettern, wurde aber an meinem Fußgelenk von dem Baum gezogen. Shin-Ah hielt mich an meinen Fuß fest und sein Katana vor meine Kehle.
„Besiegt..."

Er nahm sein Katana weg und half mit hoch. Ich ging zu Hak.
„Und? Wie hab ich mich geschlagen?"
Er streichelte meinen Kopf.
„Garnicht schlecht."
Ich gähnte und streckte mich.
„Na gut, ich leg mich wieder hin. Nacht."
„Nacht..."
„Nacht."

Ich ging zurück zum Baum und kletterte wieder hoch, Ryu schlief noch, Glück gehabt. Ich nahm sie wieder hoch, legte mich hin und legte sie wieder auf meinen Bauch.

Weißer WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt