Zurück im Lager wurde Maya direkt wieder von den Bärinnen beschlagnahmt. Sie konnte Daron nur böse angucken, als die Frauen sie hinfort zerrten und er sie nur gemächlich angrinste.
Die Frau, welche ihr vorhin die Haare zu einer Wilden Hochsteck-Frisur verbunden hatte, bemalte Mayas Gesicht nun mit brauner und schwarzer Farbe. Sie wollte gar nicht wissen, was das war. Zum Schluss wurde ihr ein riesiges weißes Kleid, bestehend aus verschiedenen Fellen, übergezogen. Es wog bestimmt mindestens eine Tonne und Maya hatte ein wenig Probleme grade stehen zu bleiben.
"Daran gewöhnt man sich." Murmelte die Bärin vor ihr, welche noch ein paar letzte Änderungen vornahm, bevor sie zufrieden in die Hände klatschte.
"Endlich! Und genau zum richtigen Zeitpunkt!"Die Bärin führte sie zu einer großen Schale mit Wasser. Als Maya in der Spiegelung des Wassers ihr Spiegelbild betrachtete sog sie scharf die Luft ein. Im Wasser sah sie eine wunderschöne, starke Frau. Sie sah aus, als wäre sie aus einem Wikinger Film entsprungen, in dem sich die Kriegerinnen und Krieger für die bevorstehende Schlacht bemalten. Irgendwie machte ihr eigenes Spiegelbild ihr Mut. Wenn sie so stark aussehen konnte, dann könnte sie das vielleicht auch sein. Stark. Stark genug diesen Bund einzugehen, stark genug dieses Jahr zu überstehen, stark genug zur nächsten Öffnung fort zu gehen und stark genug dies nicht ohne Herz zu tun, da sie ihres an ihn verloren hatte. Das durfte nicht passieren.
Also straffte sie ihre Schultern, atmete noch einmal tief durch und verließ dann mit den anderen Bärinnen das Zelt.Es war bereits dunkel und der Vollmond war schon zu sehen. Nun wurde Maya doch ein bisschen nervös. Von dem Eingang ihres Zeltes aus, führte ein Weg, gekennzeichnet durch Fackeln zu beiden Seiten, Richtung Hauptplatz. Sie folgte diesem weg. Neben ihr die Bärin, die sich um sie gekümmert hatte, hinter ihr die Anderen, welche mit geholfen hatten.
Die Bärin neben ihr umgriff Mayas Hand.
"Ich bin übrigens Roja. Und keine Angst, ich werde dich bis zum Schluss begleiten."Dankbar nickte Maya ihr zu, bevor sie nochmal tief einatmete, um anschließend mit Roja loszulaufen.
Entlang der Fackeln. Und währen sie auf Daron zu lief, erklangen tiefe Trommeln. Sie könnte ihre Augen nicht von Daron nehmen. Er sah wirklich gut aus und nun mit der wilden Bemalung und dem weißen Tierfell, sah er ihrer Meinung nach besonders zum Anbeißen aus.
Direkt vor ihm blieb sie stehen und Roja ließ Mayas Hand los, um sich hinter sie zu stellen.
Daron starrte ihr so intensiv in die Augen, dass sie es schwer hatte, seinem Blick stand zuhalten.
"Du siehst wunderschön aus." Flüsterte er und nahm ihre Hände in seine. Verlegen lächelte sie.
"Du auch." Sie musste sich aufgrund ihrer heiseren Stimme räuspern.Dann stellte sich Darons Vater neben die Beiden.
"Wir haben uns heute versammelt, um den Bund zwischen Maya und Daron unter dem Segen unseres Gottes Matunus zu schließen. Nun beginnt unter dieser Vollmondsnacht mit dem Biss der Verzweifelten!"
Daron machte einen Schritt auf Maya zu. Er schob ihr Kleid an ihrer linken Schulter ein Stück nach unten, sodass diese freigelegt war.
"Es wird nur kurz ein wenig weh tun. Vertrau mir." Flüsterte er ihr zu, bevor er mit seinem Menschengebiss in ihre Schulter biss.
Es tat wirklich weh, doch nach einigen Sekunden spürte sie keine Schmerzen mehr, sondern Zufriedenheit.Als er fertig war, besah sie sich ihrer Schulter. Sie blutete nicht mal, doch die Bisswunde leuchtete seltsam lila. Es war wie das Leuchten, wenn Daron sich in einen Bären verwandelte.
Nun schob Daron ein Stück seines Gewandes so weit nach unten, dass auch seine Schulter frei lag. Auffordernd blickte er sie an. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seinen Oberarm und die andere um seinen Hals, bevor sie sich auf die Zehenspitzen stelltte und ihn ebenfalls in die Schulter biss. Zunächst ganz vorsichtig, doch als sie das schwache lila Licht bemerkte, biss sie stärker zu und das Lich intensivierte sich.
Sie bemerkte eine Hand, die ihr zart über den Nacken strich und sah dies als ihr Zeichen, dass es genug war. Also löste sie sich von ihm.
Tief blickte sie ihm in die Augen und verlor sich darin. Dieses wunderschöne Braun drohte sie zu verschlingen.
Doch ehe sie weiter abschweifen konnte erhob Darons Vater nun wieder seine Stimme."Kommen wir nun zum Schwur der Beschenkten! Daron."
Daron nahm seinem Vater eine große Klinge ab. Maya schluckte, sie wusste was nun kam.
Von überall hörte sie raunen und Kommentare wie: "wow ist das eine riesige Klinge" oder "dieser Bund muss etwas besonderes sein, seht euch die Klinge an!"Maya konnte damit nicht wirklich was anfangen. Sie konzentrierte sich wieder ganz auf Daron. Dieser hielt die Klinge nun genau über ihre Handfläche. Die Beiden starrten sich unentwegt in die Augen, während Daron ihr nun in die Handfläche Schnitt. Sie bemühte sich keinen Laut von sich zu geben, verzog aber kurz das Gesicht.
Nun gab er ihr die Klinge und sie hat das gleiche bei ihm.
Sie gab die Klinge zurück an Darons Vater."Und nun, sprecht mir nach:
Von dem jetzigen Augenblick, bis in alle Ewigkeit, werde ich dich Lieben und Ehren und dir treu sein. Ich schwöre dir ewige Loyalität und möge unser Gott Matunus unsern Bund und unseren Clan mit vielen, starken Nachkommen segnen!"Daron und Maya sprachen diesen Schwur gleichzeitig, während sie sich an den Händen hielten und ihr Blut vermischten.
Nachdem sie ihren Schwur beendet hatten, brach lautes Gejubel unter den Gästen aus. Plötzlich wurde Maya schwungvoll hoch gehoben. Sie schrie kurz auf, bevor sie sich an Darons Hals festkrallte. Ehe er mit ihr davon stapfte.
"Daron, wir können doch nicht einfach..."
"Und ob wir können! Die anderen wissen was jetzt passiert, desshalb wird die Feier auch erst in einer Stunde beginnen."
Maya lief bei dem Gedanken, dass die anderen wussten was nun passierte rot an.
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Der Bärenclan - Daron und Maya
FantasyTeil 1 Maya ist jemand, der an einem Samstag abend lieber mit einer Schüssel Cornflakes auf der Couch die Abendschau guckt, statt Party zu machen. Obwohl sie versucht sich so gut es geht aus Problemen herauszuhalten muss ihr ein Fremder gleich zweim...