~Todesgebrüll~

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Lesenacht 5/5

"Ich habe dich nicht mehr gespürt... Ich habe mir solche Sorgen gemach und das so kurz, nachdem du solche Angst hattest..."

"Mein Vater hat mir einen Magi-Wurm eingesetzt... würdest du bitte..." Joana drehte Tyrone den Rücken zu, sodass dieser ihr den Wurm aus ihrem Nacken entfernte.

"Endlich! Jetzt können wir zusammen von hier verschwinden!" Bevor Joana jedoch weitersprechen konnte, ertönnte ein lautes Gebrüll. Ein Gebrüll das allen die es hörten Gänsehaut verpasste. Es war ein Todesgebrüll. Tyrone gefrier das Blut in den Adern. Er drehte sich um, um zusehen, was er bereits befürchtete, als er einen enormen Schmerz in seiner Brust wahrnahm. Er sah nach unten. Eine blutige Pranke steckte in seiner Brust. Er folgte dieser nach oben und blieb bei dem entstellten Gesicht von Rockan hängen. Tyrone blickte an ihm vorbei zu den leblosen Augen seines Vaters. Dort lag er. Der einst stärkste Mann der Welt. Tyrone sackte zusammen. Stumpf nahm er den Schrei von Joana wahr. Er lag in ihrem Schoß. Wann hatte er sich denn hingelegt? Ihre Tränen tropften runter auf sein Gesicht.

"Bitte... Bitte Tyrone... tu das nicht! Wir haben uns doch grade erst gefunden!"

Was redete sie da? Er hatte nicht vor irgendwo hin zu gehen. Er wollte ihr das sagen, doch als er versuchte zu sprechen, verschluckte er sich beinahe an seinem Blut. Er hob seine Hände an und sah, dass sie blutig waren. Wo kam denn das ganze Blut her? Er hob sein Hand an ihr wunderschönes Gesicht. Auf einmal tauchte Daron zu seiner Seite auf. Auch dieser war tränenüberströmt. Wann hatte Tyrone ihn das letzte mal weinen sehen? Sein Bruder weinte nie. Es musste echt schlecht um ihn stehen. Doch er spürte keine Schmerzen. Wahrscheinlich war das kein gutes Zeichen. Er schluckte das Blut mit aller Mühe runter.

"Nicht... Aufgeben..." Nur mit Mühe konnte er diese Wörter aussprechen, bevor ihm wieder das Blut hochkam.

Er spürte all die Trauer und die Angst durch das Band. Hätte er doch wenigstens den Bund mit ihr eingehen können. Noch einmal sah er seinen Bruder und anschließend Joana an, als plötzlich alles Schwarz wurde.

Vor ihm stand ein lila leuchtender Bär. Seine beruhigende Stimme forderte ihn auf ihm zu folgen. Er konnte nicht anders, also trat er an ihn heran und ging mit Matunus.

Daron saß wie gelähmt vor dem noch warmen Körper seines Bruders. Er hatte grade seinen Vater und seinen Bruder verloren. Als er sich umdrehte sah er, das Rockan fort war. Der nördliche Clan war stark dezimiert worden. Viele hatten heute ihr Leben gelassen. Das alles nur weil diese Fanatiker einem Märchen glaubte. Er griff nach Mayas Hand. Sie hatte sich in eine Bärin verwandelt. Er wusste, was das bedeutet, doch jetzt grade konnte er sich nicht darüber freuen, was dem kleinen Wesen in Mayas Bauch nicht fair gegenüber war. Doch im Augenblick war Daron einfach von Trauer und Wut zerfressen.

Ein ruckeln ging durch die Erde. Erdbeben in diesen Teilen des Waldes waren sehr selten. Doch es sollte kein Erdbeben sein. Ein lautes Krachen und der Himmel über ihnen explodierte.

Doch es war nicht der Himmel. Nein. Es war der Wall. Er war gefallen.

So Leute, dass wars erstmal mit der Lesenacht. Nach diesem Kapitel wird auch nur noch der Epilog folgen. Keine Angst, Band 2 ist bereits in Planung. (Ich weiss mieser Cut, tut mir Leid)

Der Bärenclan - Daron und MayaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt