Teil 4

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POV (D/N)

--Rückblick--

Nachdem ich ihm diese Worte entgegen geschleudert hatte, wandte ich mich ab und entfernte mich schnellen Schrittes von ihm. Ohne auch nur einmal meinen Blick nach hinten zu richten. Ich konnte es nicht. Erst als der warme Wind mir auf die freie Fläche meines Gesichtes peitschte, merkte ich, dass ich am rennen war. Doch ich konnte mich nicht selbst zum anhalten zwingen.  Es kreiste nur ein Gedanke durch meinen Kopf: weg von hier! So viel Distanz wie möglich zwischen den Jungen, mit diese grünen stechenden Augen, und mich bringen. Diese Augen, es schien als ob sie mich immer noch in ihre Trance versetzt hatten. Verdammt, alles dreht sich nur um mich. Meine Lunge brannte und rund um meine Augen, hatten sich die Tränen bereits zu einer dünnen Salzschicht verkrustet. Meine Beine wurden langsamer und schwerer. Schließlich blieb ich ganz stehen. Eine Weile schwer atmend auf die Knie gestützt, betrachtete ich die Straßenlampe neben mir, welche immer wieder aufflackerte. Einen letzten tiefen Atemzug nehmend, brachte ich ein erbärmlich schamloses Lachen hervor, was sich aber nach kurzer Zeit wieder in Schluchzen umwandelte. Meine Hände bewegten sich automatisch und ich nahm langsam aber ohne zu zögern meine Maske ab. Ich stopfte sie irgendwie in meine Tasche und begann meine Augen immer und immer wieder mit den Saum meins Pullovers abzuwischen. Der Schwall der Erinnerungen, welche aus meinen Augen strömten, wollte nicht aufhören. Schließlich gab ich es auf und starrte mit leeren Augen in den Nachthimmel. Warum hab ich ihm das ausgerechnet jetzt vorgehalten, warum musste ich ihn gerade jetzt verletzen? Ich wusste doch, dass er es schon seit langem schwer mit seinem Vater und Gaara hat. Und die Beziehung mit Temaris war auch nicht gerade rosig. Ich muss mich morgen entschuldigen. Es war mein Fehler. Scheiße, ich bin echt das Allerletzte. Yuna und Natsuki warten sicher schon voller Sorge auf mich, ich muss zurück! Vor allem, bevor dieses Etwas wieder auftaucht und mich beschattet oder was es auch immer macht. Ich fühle mich hier einfach nicht sicher. Mir war nicht danach meine Maske wieder auf zu ziehen, also ließ ich sie weiterhin in meiner Tasche. Also los, warte- wo bin ich? Panik kroch langsam aber stetig in mir auf, und ich blickte mich rasch um. Vergeblich. Keinen blassen Schimmer. Das darf doch nicht wahr sein, dass ist bisher meine schlimmste Nacht. Nach einer Weile des Umschauens und analysieren der Gegend, beschloss ich auf die kleine Mauer, ein paar Meter von mir entfernt, hinauf zu klettern. Von da aus auf ein niedriges Dach zu kommen und jetzt nur noch gradewegs zum Haupttor zurück. Von dort aus sollte ich meinen Orientierungssinn zurück erlange. Beim lauschen des pfeifenden Windes, welcher angenehm mein Gesicht streifte, dachte ich noch einmal über die ganze Sache nach. War es besser gleich am nächsten Tag zu Kankuro zu gehen und sich zu entschuldigen? Oder warten bis sich die ganze Chunin-Exams-Sache beruhigt hat und ihn dann ansprechen. Nein das geht nicht. Da würde keine Zeit sein, wegen der Geheimmission. Mein Herz wollte sich so schnell wie möglich entschuldigen, während mein Hirn mir einredete, dass ich eigentlich nicht wirklich Schuld an der ganzen Sache hatte. Mein Unterbewusstsein half  mir dabei auch nicht gerade weiter. Das hat sich nämlich dazu entschieden, sich zu enthalten. Na vielen Dank auch. Mit zwei bis drei Sätzen, sprang ich direkt vor das geschlossene Tor und drehte mich in Richtung Straße. So und jetzt nur noch zurück finden. Stille. ,,ACH SCHEIß DOCH DIE WAND AN! ICH HAB LANGSAM GENUG VON DIESEM GANZEN MIST!" Bei Tag war definitiv alles leichter gewesen. Ganz toll. Nun steh ich hier, in einem mir völlig fremden Dorf und mit null Ahnung wo es lang geht. Schritte und ein kleines Auflachen. ,,Wen haben wir denn da? Das kleine Großmaul von gestern nachmittag." belustigt näherte sich mir der Ninja, aus dem kleinen Wachhäuschen neben dem Tor, im inneren des Dorfes. ,,Na, wo hängt's?" jetzt war ich diejenige die sprachlos war. Ich hatte auf Hoffnung gehofft, aber auf diese Art hätte ich verzichten können. Kein Ton verließ meine Lippen und als er näher trat, erkannte ich sein amüsiert verzerrtes Gesicht. Doch ich lächelte nur sarkastisch zurück ,,Hab mich verirrt du Komiker." ,,So spät also noch unterwegs." ,,War nicht mit Absicht." gab ich ein wenig patzig zurück. Mir war schon bei der ersten Begegnung klar gewesen, dass unsere beiden Persönlichkeiten nicht aufeinander passen würden. Sein Lächeln verschwand plötzlich und ich zog eine Augenbraue hoch. ,,Was, hab ich was im Gesicht?" ,,Nein,  ja, also es ist so- man sieht nicht viele in deinem jungen alter mit Narben im Gesicht." für einen Moment dachte ich an die Narben und realisierte zu langsam, dass ich meine Maske nicht trug. Mein Blut gefror in meine Adern und ich war wie erstarrt. Hastig drehte ich mich um und zog mir die Maske wieder an, um die Narben, welche meinen Mund umgaben, zu verstecken. Was mich ein paar Sekunden mehr als sonst kostete, da ich völlig aus meinem Konzept geraten war. ,,Alles gut?" ich drehte mich wieder um und versuchte so zu tun als ob nichts passiert wäre ,,Kennst du den weg zur Pension Onyado Nono Nara?" er war ein wenig verdutzt, aber checkte schnell, dass ich nicht darauf erpicht war, auf das Ereignis von eben zurück zu greifen. ,,Klar ich bring dich hin, muss aber vorher meinem Kollegen Bescheid sagen." ich nickte nur und sah ihm zu wie er zurück zum kleinen Häuschen ging. Ich war ehrlich gesagt etwas verdutzt, dass er einfach so zusagen würde, aber auch froh.  Außen hin sah ich vielleicht gelassen aus, aber ich hatte gerade ein Nervenzusammenbruch allerfeinster Art. Vielen Dank auch Leben. Hatte ich schon erwähnt, dass das die furchtbarste Nacht meines gesamten erbärmlichsten Lebens ist? Nein? Ich wiederhole es gerne noch einmal, das ist die- ,,Oi wir können." unterbrich gefälligst nicht meinen inneren Monolog du Flachpfeife. Als er von mir keinerlei Antwort bekam, zuckte er bedingungslos mit den Schultern und lief einfach los und ich ihm hinterher. Es dauerte eine Weile, aber als ich merkte wie oft wir abbogen und durch irgendwelche 'Abkürzungen' gingen, wunderte es mich nicht, dass ich vorhin keinen Plan hatte wo es lang gehen sollte. ,,Hier ist es. Also dann, war mir ein Vergnügen." ich sah ihn kalt an. Ein leises unsicheres Lachen entkam seinem Mund und er kratzte sich unsicher am Hinterkopf. ,,Danke." gab ich nur kurz und knapp von mir. ,,Also wirklich! Hast du dir die Worte von gestern Nachmittag so gar nicht zu Herzen genommen?" ,,Meinen sie ihre kleine Belehrungsstunde?" er nickte ,,Ich denk nochmal drüber nach." ,,Weißt du," er zögerte kurz und wartete ab, ob ich etwas sagen wollte, da ich jedoch keine Anstalten machte meinen Mund auch nur ansatzweise zu öffnen, fuhr er fort ,,wir könnten uns doch noch irgendwann ganz gut verstehen." er lächelte und ich sah leicht beschämt zur Seite ,,K-kann sein." jetzt bereue ich es irgendwie ihn so angegangen zu sein. Er war ja eigentlich ganz nett. ,,Mein Name ist Kotetsu Hagane, freut mich." ich erhob meinen Blick wieder und sah ihn diesmal direkt an ,,(N/N) (V/N), freut mich auch." ,,Wir sehen uns vielleicht bei den Prüfungen wieder, bis dann." ich blickte ihm noch nach und als er fast aus meinem Sichtfeld verschwunden war fing ich an ihm hinterher zu rufen ,,Beim nächsten Mal werde ich mich besser benehmen!" er drehte sich nicht mehr um, aber ich war mir sicher, er hatte mich verstanden. Ohne dass ich es bemerkt hatte lächelte ich. Doch als ich die Pension betrat und oben auf Yuna und Natsuki traf, schlug mir die Realität wortwörtlich saftig ins Gesicht.

Where's My Happy Ending? (Kankuro × reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt