Mit dem Alter von 7 Jahren, wurde den Kindern von der Vergangenheit des Dorfes erzählt. Jedenfalls die Variante seiner Einwohner. Vor vielen Jahren wurde das Dorf von einem ‚Monster' verflucht. Seit diesem Tag konnten sie das Dorf nicht mehr verlassen und der Großteil der Einwohner war verhungert, weil sie nur wenige Felder und Plantagen hatten. Es gab noch nicht einmal Jäger, alles was man brauchte hatte man sich in der Stadt besorgt. Es hat lange gedauert alles halbwegs zu stabilisieren. Ihre Mutter, die Bürgermeisterin, erzählte allen Kindern davon. Und der Grund des Fluches war angeblich eine Zornattacke des ‚Monsters'.
Doch mehr Hintergründe kannten sie nicht und wenn Ellenor ehrlich war, bezweifelte sie an dieser Geschichte alles, was mit dem Monster zu tun hatte. Niemand würde so etwas grausames nur wegen einer Attacke machen, da musste mehr dahinterstecken, doch was, dass wusste Ellenor nicht.
Sie blickte lächelnd, aber mit tränen in den Augen, zu den Kindern. Könnten sie nicht immer so glücklich bleiben? Es würde das Dorf zu einem besseren Ort machen, vielleicht heimatlicher. Wenn die Kinder für immer glücklich waren, würde dann die Sonne für immer scheinen? Ellenor wusste keinerlei Antworten auf die meisten Fragen, unausgesprochen oder nicht. Es war grausam. Ein Leben in Ungewissheit, Unglück und Dummheit. Nicht zu vergessen die Trauer, die wie ein trüber Vorhang um das Dorf gewickelt war.
Wenn Ellenor die Kinder betrachtete, war ihr eine Sache vollkommen klar. Sie würde alles dafür tun, damit diese fröhlichen Wesen für immer glücklich waren. Und wenn sie sterben musste. Sie war der festen Überzeugung, dass sie erst ihr Glück würde finden können, wenn sie wusste, dass andere es auch konnten. „Wie fändet ihr es, wenn wir noch eine Geschichte lesen würden?" Freudiges Lachen folgte.Als die Kinder gegangen waren, sah sich Ellenor im Raum um. Die Kinder hatten reichlich Chaos hinterlassen und wenn sie ehrlich war, hatte Ellenor nicht die geringste Lust es zu beseitigen. Sie holte tief Luft und stieß sie geräuschvoll wieder aus. War es normal, dass Kinder so viel Unordnung hinterließen? Sie zweifelte sogar daran, dass sie als Kind so viel Unordnung gemacht hatte. Sie hatte schon als Kind eher aufgeräumt. Sie liebte die Ordnung und hasste gegenteiliges eben. Wo sollte sie hier nur anfangen?
Ellenor räumte erst einmal alle Bücher, die die Kinder aus den Regalen gezogen hatten, wieder in diese zurück, anschließend stapelte sie die Holzscheite wieder anständig neben dem Kamin. Es blieben nur noch ein paar Essensreste der Kinder, wobei Ellenor nicht verstand, warum man in der Bibliothek aß, und noch einige Dinge von den Spielen. Sie verstaute alles in jeweils einem Leinenbeutel. Den Müll würde sie entsorgen und die persönlichen Dinge der Kinder würde sie ihnen nächstes Mal einfach wieder mitbringen.
„Es erstaunt mich jedes Mal aufs Neue, wie du die Kinder, meine Schwester eingeschlossen, so glücklich machen kannst. Das ist bemerkenswert" Erschrocken drehte sich Ellenor in die Richtung, aus der die Stimme kam und kaum eine Sekunde später, verdrehte sie ihre Augen schon wieder. Bradley Cooper, die Person, die Ellenor am meisten nervte, stand an ein Bücherregal angelehnt im Gang und beobachtete sie. „Hättest du dich nicht früher zeigen können?" fragte sie ihn voller Grimm und schaute ihm in die Augen. Am liebsten hätte sie genervt aufgestöhnt und sich in ihrem Bett versteckt, da das jedoch aktuell nicht möglich war, jedenfalls die Tatsache mit dem Bett, musste Ellenor ihre Gefühle hinunterschlucken, um keinen komplett schlechten Eindruck zu machen.
Ihr Blick blieb nicht an seinen grauen Augen hängen, sondern wanderte einen Moment an seinem muskulösem Körper hinunter und dann wieder hinauf zu seinen Augen. Auch wenn sie ihn nicht wirklich mochte, musste sie ihm lassen, dass er gut aussah. „Ach nein, dann hättest du mit aufräumen müssen" beantwortete sie sich ihre Frage selbst. Es gab für Ellenor sehr viele Gründe, Bradley nicht zu mögen, doch der Hauptgrund allein würde vollkommen ausreichen.
Er nervte sie schon seit Jahren damit, dass er angeblich in sie verliebt war und sie ihn doch endlich heiraten sollte, doch Ellenor wusste genau, dass er sie nicht wirklich liebte. Wenn er ihr Mann wäre, würde Bradley zum Bürgermeister werden, womit fast uneingeschränkte Macht einher ging. Und genau das konnte Ellenor nicht leiden. Das größte Problem jedoch war, dass Bradley nicht der Einzige war, der diese Masche abzog. Nein, ganz und gar nicht. Die meisten wollten Ellenor nur der Macht und ihres ranken Körpers wegen, aber nicht, weil sie sie ernsthaft mochten. Das machte nur Nolan.
Er war Ellenors bester Freund und liebte zudem noch einen Jungen. Er konnte sich also nicht einmal in Ellenor verlieben. Das war für Ellenor sehr erleichternd, denn weibliche Freunde konnte sie sich leider abschminken. Die meisten Mädchen waren auf sie eifersüchtig, da die Jungs sich mehr für Ellenor zu interessieren schienen, was sie natürlich auch ausnutzte. Welches Mädchen würde das nicht tun?
„Du kennst mich ja schon wirklich gut, Elli. Du wärst wirklich eine perfekte Ehefrau. Ich sollte mich bei deiner Mutter schon einmal als Freier melden" Innerhalb von Sekunden weiteten sich ihre Augen und sie zog scharf die Luft ein. „Meinst du das ernst?" Ellenors Stimme klang leicht zittrig, doch sie versuchte es zu überspielen. Wenn sie Brad heiraten müsste, dann wäre ihr Glück endgültig vorbei. Es kam im Dorf schon oft vor, dass die Frauen von ihren Männern geschlagen wurden und Ellenor wollte wirklich nicht zu ihnen gehören. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Er würde nicht ihr Mann werden, schließlich musste auch sie zu solch einer Verbindung ihr Einverständnis geben. Damit war eindeutig klar, dass sie zwar für immer allein blieb, aber wenigstens nicht unglücklicher, als unglücklich war. Ein seichter
Hoffnungsschimmer in der grausamen Realität, die Ellenor Tag täglich zu verschlingen drohte. Ellenor wartete nicht auf eine Antwort von Bradley. „Eigentlich weis ich ziemlich genau, dass du das ernst meinst. Deshalb möchte ich jetzt deine volle Aufmerksamkeit. Höre ganz genau zu. Wenn du dich als Freier bewirbst, ist das ganz allein deine Entscheidung. Doch du darfst nicht von mir erwarten, dass ich dich auch als meinen Partner wählen werde, denn das werde ich gewiss nicht tun. Ich habe keinerlei Gefühle für dich und wenn ich ehrlich bin, bin ich auch äußerst froh darüber. Du weckst in mir den tiefsten Ingrimm, den man haben kann und ich habe langsam wirklich Angst, eine Freveltat zu begehen. Bewahre mich bitte davor, Bradley. Und akzeptiere endlich, dass du mich niemals heiraten wirst." Sprach sie die Worte aus, die ihr schon seit gewisser Zeit auf der Zunge brannten. Sie meinte jedes einzelne dieser Wörter ernst.
Sie schaute Brad in die Augen, eine braune Haarsträhne war ihm vor das Auge gefallen. Er richtete seine Frisur wieder und seine Züge verhärteten sich. „Du wirst noch mein Weib werden, ob es dir passt oder nicht. Du wirst noch sehen, was du davon hast" machte Bradley seinem Unmut Luft. Doch Ellenor hörte schon längst nicht mehr zu. Sie holte tief Luft und lies Bradley einfach stehen, als sie sich auf den Weg nach draußen machte. Dort wurde sie, wie nicht anders zu erwarten, von kühler Luft und Regen empfangen. Dieses Wetter machte sie ein bisschen glücklicher, doch es half kaum ihre Anspannung zu lösen. Eines Tages würde sie Bradley noch umbringen. Sie zweifelte keinen Moment daran.Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Hinterlasst gerne einen Vote und einen Kommentar.
Eure Bensheegirl
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The Curse / pausiert
ParanormalSeit hunderten von Jahren verflucht, liegt tief im Wald ein Dorf. Ein Traum und eine Begegnung sind der Anfang ihn zu brechen. Ein Hoffnungsschimmer, ein Mädchen, könnte die Erlösung des Dorfes oder die vollkommene Vernichtung bedeuten. Doch was pas...