>7<

40 8 59
                                    

Samuel setzte Ellenor auf das Sofa. Nun bemerkte sie, wie sich der Nebel, der sich in ihrem Gehirn ausgebreitet hatte, wieder lichtete. Sie runzelte die Stirn. Was war das gerade? Zwar hatte sie so etwas Ähnliches schon oft in Büchern gelesen, doch waren sich die Personen dort nicht fremd. Ellenor kannte Samuel nicht, doch es fühlte sich komplett anders an, als würde sie ihn schon ewig kennen. Eine Eigenartige Verbindung. Wusste er vielleicht mehr? Sie musste dem auf den Grund gehen, denn normal, war das sicherlich nicht. „Was führt deinen Weg hierher, Samuel?" Ellenor zuckte erschrocken zusammen, als ihr Großvater plötzlich zu sprechen anfing. Sie hätte mehr auf ihre Umgebung achten sollen. Kurz schüttelte Ellenor den Kopf, bevor sie sich Samuel zuwandte. Das war ein Fehler, denn dieser runzelte gerade die Stirn und das sah so elegant und ‚provokant' zugleich aus, dass Ellenor fürchtete sich den Mund aufzumachen, denn dort würde mit Sicherheit Speichel hinauslaufen. Sich räuspernd, drehte sie verlegen ihren Kopf zu Seite und spürte seinen Blick auf sich. Ihr wurde ganz warm. „Ich wollte mit dir noch eine Sache bezüglich einer hier anwesenden Person besprechen." antwortete Samuel auf Thomas' Frage und durchlöcherte Ellenor weiterhin mit seinen Blicken. Erneut runzelte sie die Stirn und sah ihren Großvater mit schiefgelegtem Kopf an. Dieser kratzte sich am Nacken und räusperte sich, hatte er ihren Blick doch bemerkt. Einmal mehr runzelte Ellenor die Stirn und blickte zu Samuel, wobei sie mit ihrem Haar spielte, um ihre Konzentration beizubehalten. Er erwiderte den Blick und einen Moment lang schienen sich seine Mundwinkel zu heben, doch dieser Moment war schnell wieder dabei. Ellenor seufzte. Es war klar, dass es um sie ging, doch warum? Ellenor ballte ihre Hand zur Faust, um die aufkommende Wut zu unterdrücken. Was zu Teufel war hier los? „Würde mich jemand bitte über das aufkommende Gespräch aufklären?" fragte sie mit ruhiger Stimme. Daraufhin holte Thomas tief Luft und stieß sie wieder aus. Aufmerksam beobachtete sie ihn. Er setzte zum Sprechen an. „Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, Liebes, doch ich war leider nicht immer ganz ehrlich zu dir." Betroffen schaute Thomas nach unten und Ellenor war irritiert, jedoch stieg im gleichen Atemzug eine unbändige Wut in ihr auf. Er hatte sie belogen? Zittrig holte sie Luft. „Es gibt einige Dinge, die ich dir verschwiegen habe, aber bitte höre mir erst zu und verstehe, warum ich das getan habe, bevor du mich verurteilst. Ginge das?" sprach Thomas weiter, während Ellenor sich zu beruhigen versuchte. Angespannt nickte sie. Leicht zuckte sie zusammen, als ein Kribbeln von ihrer Hand aus durch ihren Körper floss. Verdutzt drehte sie den Kopf und entspannte sich etwas mehr. Samuel hielt ihre Hand und lächelte sie an. Bevor sie sich wieder ihrem Großvater zu wandte, blickte sie ihm noch einmal in die Augen. Wollige Schauer liefen ihr über den Rücken. Doch die Anspannung kam sogleich zurück. Was hatte ihr Thomas verschwiegen? Sie atmete tief durch. Ihren Großvater musternd, wartete sie darauf, dass er zu sprechen anfing. Doch mit einer gewissen Sicherheit konnte sie sagen, dass das noch einen Moment dauern würde. Leicht eingesunken saß Thomas da, auf dem Sofa und wich Ellenors blicken aus. Seine Stirn war kraus, seine Augenbrauen zusammengezogen. Mit einer Hand massierte Thomas sein Nasenbein, mit der anderen stützte er sich auf der Sitzfläche des Sofas ab. Sein Adamsapfel hüpfte aufgeregt hin und her, während er ab und zu weiter hervorsprang, als würde Thomas schlucken. Ellenor seufzte. Sie konnte doch verstehen, dass er so nervös und aufgebracht war, schließlich musste er etwas aufdecken, was er wohl aus irgendeinem Grund geheim gehalten hatte. Sie schüttelte ihren Kopf. Er hätte ihr nichts verschweigen müssen. Schnell fasste sie sich wieder, drückte ihren Rücken durch und faltete ihre Hände in ihrem Schoss, wobei sie Thomas weiterhin fixierte. Dabei blendete sie Samuel ruhige Atmung aus, sowie den leicht modrigen Geruch des Sofas und konzentrierte sich darauf, nich vorschnell zu handeln.

„Großvater!" rief sie nach einer Weile möglichst höfflich, um ihn dazu zu bringen, endlich zu sprechen. Wie lande sollte sie hier auch noch herumsitzen und warten, dass er endlich sprach? Jählings stand ihr Großvatereinfach auf, wobei er Samuel hinterher winkte, Samuel folgte ihm. Nun saß Ellenor vollkommen entrüstet auf dem und spürte einen tiefen Stich in ihrem Herzen. Sie hatten sie einfach so sitzen lassen? Obwohl sie, nein er, ihr Großvater, ihr Antworten schuldig waren? Sie schnaufte auf. Heute war eindeutig nicht ihr Glückstag, wobei er doch s gut angefangen hatte! Wie heißt es noch gleich? Man soll den Tag nicht vor dem Abend Loben. Wie wahr diese Worte doch waren, wurde ihr in diesem Moment deutlich klar. Es war ein weiterer Grundsatz, an den sie sich halten sollte. Schwerfällig stand Ellenor auf und lief durch die offene Tür, um sich ein Glas Wasser zu holen. Sie hatte Mühe ihre Tränen zurück zu halten, doch in Anbetracht de Verrates ihres Großvaters war das nicht so einfach. Sie wollte nicht traurig sein. Sie wollte eine heftige Portion Furor verspüren und zu Nolan rennen, um ihren Gefühlen Luft zu machen. Aber dazu hatte sie im Moment keine Kraft. Sie war schwach und musste sich dem Schmach kraftlos hingeben, dennoch schelte sie sich innerlich dafür. Sie war zutiefst betrübt. Mit einem Satz trank sie das Glas aus, knallte es auf die anrichte und schritt erhobenen Hauptes zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich elegant in die Polster des weichen Sofas fallen ließ. Sie wollte nach außen hin keine Schwäche zeigen, selbst wenn sie es in ihrem Inneren war. Sie machte es so, wie sie es immer tat. Kalt, arrogant und hochmütig wirken, gar unnahbar. Vor Jahren hatte sie Stundenlang vor dem Spiegel gestanden und diese Maske geübt. Einen Teil ihrer schwarzen Haarbracht legte sie sich über die Schulter, der andere Teil ihres Haares fiel ihren Rücken hinunter. Ihre Augen weitete sie ein klein wenig, eine Augenbraue wanderte leicht nach oben und ihre Mundwinkel waren ein winziges Stück hinuntergezogen. Sie hob ihr Kinn, als würde sie jemanden von oben herab anschauen und schlug die Beine übereinander, wobei sich ihre Hände auf ihr Knie legten. Zu guter Letzt bog sie ihren Rücken durch und zog ihre Schultern hoch und ein wenig nach hinten. Gut konnte sich Ellenor vorstellen, wie ihre Augen, in der Farbe dunkler Bronziten, herablassend schimmerten. Sie hatte diese Haltung schon so oft geübt und perfektioniert, dass man wirklich keinerlei Emotionen, echte Emotionen, erkennen konnte. Ihre gespielten Gefühle wirkten so perfekt, sie hatte sogar geübt ihre Körpersprache anzupassen, was sie als Bonus zu einer perfekten Lügnerin werden ließ. Tief holte sie Luft und als sie Schritte näherkommen hörte, streckte sie ihre Brust hinaus, zog ihren Bauch ein und blickte gelangweilt auf. Die Tür öffnete sich und die beiden Männer traten ein.

Hey Leute,

es tut mir wahnsinnig leid, dass das Kapitel erst heute kommt, aber ich hatte gestern ein wenig Stress und da das Kapitel noch beendet werden musste, konnte ich auch nichts hochladen. Bitte nehmt es mir nicht übel.

Die Frage/-n:

Wann wird Ellenor erfahren, was das für eine Verbindung zwischen ihr und Samuel ist?

Warum hat Ellenors Großvater ihr Dinge verschwiegen, und vor allen Dingen was?

Warum sind die beiden Männer wohl vor die Tür gegangen? Was haben sie dort getan?

Woher kennen sich Samuel und Thomas?

Weshalb und wofür hat Ellenor geübt, so hochnäsig auszusehen?

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Hinterlasst gerne Votes, Kritik und Kommentare. 

LG Bensheegirl

PS: Oben könnt ihr sehen, wie ein Bronzit aussieht. Beonzit ist übrigns ein Edelstein.

The Curse / pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt